Dieses Jahr stehen keine großen Reisen an, Zeit also mal wieder im Reisearchiv zu blättern und über meinen Besuch im Death Valley National Park zu schreiben.
Oft war ich auf früheren Reisen in der Nähe des Death Valley, aber erst 2011, auf meinem Weg durch die USA von Ost nach West, habe ich es geschafft diesem National Park endlich einen Besuch abstatten zu können. Zuvor war ich immer in Sommermonaten im Westen der USA unterwegs und die vielbeschriebene Hitze, in diesem weit unter dem Meeresspiegel liegenden Wüstental, hat mich immer abgeschreckt. Die meisten Autovermieter verbieten zudem in ihren Verträgen das Death Valley im Sommer zu durchfahren.
Im Oktober 2011 hatte ich bereits etliche Nächte ziemlich frierend in meinem Zelt in diversen National Parks hinter mich gebracht, bevor mich mein Weg ins Death Valley führte. Lag es doch so sehr praktisch auf der Strecke von Las Vegas – wo ich mir eine Pause von eisigen Nächten auf Campingplätzen ohne heiße Duschen gönnte – nach Santa Barbara, meinem nächsten Ziel.
Ein kleines bisschen mulmig war mir trotzdem, bin ich doch kein Hitze-Fan und hatte mich schon an die eher moderaten Tagestemperaturen des Herbstes gewöhnt. Wüstenlandschaften allerdings faszinieren mich sehr und so startete ich in Las Vegas mit einer Mischung aus Respekt vor dem Klima und gespannter Erwartung ob der Naturschauspiele in Richtung Death Valley.
Kurz vor dem Eingang in den National Park liegt einer dieser typischen US-amerikanischen Orte, bestehend aus Tankstelle, kleinem Shop und Diner.
Oktober entpuppte sich als gute Reisezeit, allzu viel war nicht los, nur ein paar europäische Touristen verirrten sich hierher, das Licht war toll und die Hitze hielt sich mit ca. 38°C in Grenzen.
Die Landschaft ist beeindruckend, ich wurde wahrlich nicht enttäuscht von dieser schier nicht vorstellbaren Farbpalette an Erdtönen. Ich bin das Tal, so weit mir das in einem Tag möglich war, abgefahren, bis hin zum berühmten Zabriskie Point.
Gegen Nachmittag wurde es Zeit einen Campingplatz zu suchen, unten im Tal wollte ich nicht und so folgte ich einer Empfehlung im Reiseführer, die mich nach Paramint Springs, am Westausgang des National Parks, führte. Auf den ersten Blick dachte ich, dieser Tipp des ansonsten hervorragenden Reiseführers ist ein Flop. Tankstelle, Restaurant mit ein paar Zimmern, Campingplatz in völliger Steinwüste. Weil es aber spät war, der Tag lang und ereignisreich, ich auch schon schlimmer übernachtet hatte, ging ich zum einchecken in die Tankstelle. Und siehe da, große Überraschung, die Übernachtung für $7,50, der Typ sprach ziemlich gut deutsch (5 Jahre Army in Deutschland, nette Unterhaltung darüber) und das Restaurant in diesem Nirgendwo wartete mit angeblich 150 Sorten Bier auf. Letzteres hab ich nicht überprüft, nur eines getrunken zu ner Riesenportion Pommes, allein das war die Übernachtung wert, kostenloses WLAN inklusive, unterhaltsamer Talk mit ein paar Engländern beim Bier und als Bonbönchen die erste und einzige warme Nacht im Zelt auf dieser insgesamt 2-monatigen Reise durch die USA. Oh, und der Blick machte den steinigen Boden locker wett! Die Empfehlung bleibt also bestehen.