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2024 – ein sehr persönlicher Rückblick

Das Jahr 2024 war weltpolitisch gesehen ein heftiges. Für mich in meinem kleinen persönlichen Bereich, gar nicht mal so übel. Nur dass eben die allgemeine politische Gesinnungslage auch mir so viel zu schaffen macht, dass es nicht immer leicht fällt sich auf die schönen und funktionierenden Dinge des Lebens zu konzentrieren.

Zudem unterschätzen wir meiner Meinung nach immer noch, wie viel Energie es uns kostet, ab und zu die Sorgen über die machtpolitischen Veränderungen in unserem Land und anderen Ländern wenigstens kurzzeitig beiseite zu legen. Und ich meine damit nicht, sie zu ignorieren, das wäre leichtsinnig. Aber die schönen Momente des eigenen Lebens nutzen, um sich von der immer wieder aufflammenden Hilflosigkeit gegenüber dem Rechtsruck, dem Egoismus, dem Machtstreben – ihr wisst schon was ich meine – kurzzeitig zu erholen. Das fühlt sich oft an wie ein riesiger Energiesauger. 2024 – ein sehr persönlicher Rückblick weiterlesen

Wanderung von Immenstadt mit kleinen Umwegen

ImmenstadtDer 3. Oktober 2015 war ein traumhafter Wandertag. Klar, dass das nicht nur uns aufgefallen ist. Und wenn man sich eine beliebte Tour im Allgäu mit Ausgangspunkt Immenstadt (hervorragend mit der Bahn von Augsburg aus erreichbar) aussucht, auch klar, dass kleine Karawanen unterwegs sein werden.

Das hindert einen aber überhaupt nicht daran, den Weg, die Landschaft, die Berge, die Ausblicke, schlicht das Draußensein  zu genießen.

Gemütlich um 8:30 ging es in vollem Zug in knapp eineinhalb Stunden nach Immenstadt.

Und da wir zwei, Wanderfreundin Barbara war dabei, dieses Jahr so gar nicht in Schwung gekommen sind, die Kondition enorm zu wünschen übrig lässt, haben wir uns entschlossen mit dem Sessellift hinauf auf den Mittag zu fahren. Oben begrüßte uns die Sonne, während auf dem gegenüberliegenden Allgäuer Hauptkamm noch der Nebel waberte.

ImmenstadtWie viele andere an diesem Traumtag führte unser Weg über die Nagelfluhkette in ca. einer Stunde zum Gipfel des Steineberg. Kurz Immenstadtvor dem Gipfel erwartet den geübten Wanderer die ‚Himmelsleiter‘, die schnell hinauf zum Gipfelkreuz führt.

Okay, man kann diese Stelle auch umgehen (allerdings auch nicht ganz ohne, da recht abschüssig und rutschig) und auf schmalem Pfad den Berg umrunden.Immenstadt

Oben empfängt einen ein unerwartet großes Wiesenplateau, auf dem sich die Menschenmassen recht gut verteilen und das zur noch nicht ganz verdienten Mittagsrast einlädt. Den Panaoramblick gibts gratis dazu 😉 .

Immenstadt Der Weg führt weiter in munterem Auf und Ab über einen Grat mit einigen Drahtseilversicherten Stellen – nicht schwierig, aber Immenstadt Trittsicherheit und keine Höhenangst voraussetzend – bis zum Stuiben. Da wir einen Rundweg mit Abstieg Richtung Alpsee geplant haben, entschieden wir uns gegen einen Aufstieg zu diesem Gipfel – den man aber leicht einbauen kann, auch hier wieder mit ‚Himmelsleiter‘ – und stiegen ab zur Gundalpe.  Immenstadt

Schon klar, dass hier auf einem Sonnenplätzchen Kaffee und Kuchen fällig sind 🙂 .

Blick hinauf zum Stuiben
Blick hinauf zum Stuiben

Unser Plan sah nun vor über die Mittelbergalpe, das Naturfreundehaus Kemptner Hütte und die Gschwenderbergalpe zum Alpsee abzusteigen. Alles in allem wäre das dann eine wunderschöne ca. 4-Stunden-Wanderung geworden, die ich wirklich empfehlen kann. Mit der Gschwenderbergalpe hat man dann die älteste Alm des Allgäus besucht.

Unsereins war – und da liegt die Verantwortung voll bei uns, auch wenn die Beschilderung ein wenig zu wünschen übrig ließ, da wir unterwegs auf weitere ‚Irrläufer‘ stießen – einfach zu nachlässig, in die Karte zu schauen. Wer mich kennt weiß, dass ich eine Kartenliebhaberin bin und eher zu oft als zu wenig in selbige hineinschaue, dieses eine Mal haben wir das aber versemmelt. Letztlich alles kein Drama und wie Barbara es so schön formulierte, das Tolle an uns beiden ist, dass keiner dem anderen Vorwürfe macht und letztlich, nachdem der erste Frust überwunden ist, das Beste aus der Situation machen und die positiven Aspekte übrig bleiben.

Immenstadt Immenstadt

Kurz hinter der Mittelbergalpe verzweigt sich der Weg. Wer oben genannte Tour gehen möchte, muss Richtung Naturfreundehaus nochmal kurz aufsteigen. Wir sind falsch abgebogen und haben uns Richtung ‚Alpsee Bergwelt‘ orientiert. Der Weg geht wunderschön sachte durch den Wald bergab bis man nach 20min an eine weitere kleine Abzweigung kommt. Rechts steil bergauf oder weiter geradeaus bergab. Wir dachten ja, es muss weiter bergab gehen und sind auf dem Hauptweg geblieben. Nach ca. 15min wurden wir stutzig und zu unserem großen Glück kamen uns zwei Wanderer entgegen, die auch falsch gelaufen waren. Dieser Weg führt weit weg in ein anderes Tal. Leicht vor uns hin schimpfend sind wir also wieder zurück zur letzten Abzweigung. Da wir nicht mehr den ganzen Weg bis zum Naturfreundehaus zurück wollten, haben wir uns für den ‚Abstieg‘ über die Bärenfalle und die Spiele- und Kletterwelt Alpsee Bergwelt entschieden.

Schon leicht frustriert und wieder nicht richtig in die Karte schauend mussten wir vor dem eigentlichen Abstieg erst noch einmal ca. 200 Höhenmeter über einen Bergrücken aufsteigen bis zum traumhaften Aussichtspunkt Eckhalde. Wie erwähnt, der Vorteil  unserer sonnigen Gemüter ist, dass wir das neu Erlebte genießen können. Tatsächlich kann ich auch diesen Weg empfehlen (abzüglich des kleinen Umweges). Der Aufstieg durch den Wald war richtig schön und die Aussicht Richtung Westen in die sanften Hügel des Allgäu ein lohnender Abschluss dieses unerwarteten Verlaufens. Die Tour verlängert sich um ca. 1 Stunde auf insgesamt 5 Stunden.

ImmenstadtDass uns nach kurzem steilen Abstieg am Ende noch ein Sessellift die letzten Höhenmeter bergab erspart, war ein Bonbönchen, das wir gerne mitnahmen – schließlich haben wir uns ja um die zweite Kaffee-Rast auf der Gschwenderbergalpe betrogen! Dass wir dann noch im Sessellift sitzend den letzten Bus nach Immenstadt wegfuhren sahen, war ein herber Rückschlag. 9km hatten wir nicht mehr in den Knochen. Zu unserem großen Glück hat uns ein nettes Paar im VW Bus zum Bahnhof nach Oberstaufen mitgenommen, so dass der Tag am Ende von zwei müden aber rundum zufriedenen Wandersfrauen beendet wurde.

Blick auf den Alpsee aus dem Sessellift Alpsee Bergwelt
Blick auf den Alpsee aus dem Sessellift Alpsee Bergwelt

 

Ein Traumtag – Wanderung von Pfronten nach Füssen

Diese Woche habe ich mich mit einer wunderschönen Wanderung selbst zum Geburtstag beschenkt.

An einem der in diesem Jahr so ungewöhnlich warmen Spätwintertage bin ich mit der Bahn von Augsburg nach Pfronten-Steinach gefahren. Ich war da schon öfter, gehe aber sonst immer Richtung Süden hinauf zum Breitenberg-Aggenstein-Vilser Jöchl.  Da liegt für eine normale Wanderung dann aber doch noch zu viel Schnee.

Aggenstein
Breitenberg – Aggenstein

Statt dessen hatte ich mir die ca. 13km lange Strecke nach Füssen ausgesucht, nicht die Talroute, denn ein kleiner Berg sollte schon dabei sein, sondern über die Ruine Falkenstein – Zirmgrat – Saloberalpe und Alatsee.

Blick auf die Tannheimer Berge
Blick auf die Tannheimer Berge

Eine hervorragende Entscheidung und jedem zu empfehlen, der traumhafte Blicke auf die Gipfel der Tannheimer Berge und zugleich den Vierseenblick ins Voralpenland genießen möchte, ohne sich mit übermäßig vielen Höhenmetern herumschlagen zu müssen.

Vierseenblick - Weissensee, Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee
Vierseenblick – Weissensee, Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee

Vom Bahnhof in Pfronten-Steinach geht es nach Überquerung der Vils in langen Kehren, bis auf ein paar kleine Abschnitte nicht allzu steil, ca. 400 Höhenmeter hinauf zur Ruine Falkenstein. Von dort wieder leicht bergab, Pfronten-Füssen 18.3.14 009bis es auf schönem Steig durch den Wald über den Zirmgrat nochmals ca. 150 Höhenmeter auf den höchsten Punkt des Salobergrats geht.

Oben lockt nicht nur der Blick hinab ins Tal und die Tiroler Bergwelt, es stehen auch Bänke für die verdiente Brotzeitrast bereit. Zeitlich ist hier die Hälfte der Strecke erreicht.

Von da gehts bergab 😉 … bis zum blaugrün schillernden Alatsee – eine Entdeckung für mich. Hunde und Kinder konnten bereits beim Plantschen im klaren Wasser entdeckt werden! Anschließend noch etwas mehr als eine gemütliche Stunde bis hinein nach Füssen.

Alatsee
Alatsee

Alatsee Alatsee

In Füssen angekommen war natürlich noch Zeit für eine kleine Belohnung 🙂 Pfronten-Füssen 18.3.14 059

Besonders begeistert hat mich, dass ich diese, im Sommer vermutlich überlaufene, Tour entdeckt habe durch Studieren der Karte in Kombination mit Bahnanreise. Auch wenn ich insgesamt vier Stunden im Zug gesessen bin, ist diese Halbtagestour von knapp vier Stunden problemlos an einem Tag unterzubringen, an dem abends noch ein netter Geburtstags-Umtrunk mit Freunden ansteht 🙂

…und Blümchen, ja die gab es auch!

Pfronten-Füssen 18.3.14 033 Pfronten-Füssen 18.3.14 018 Pfronten-Füssen 18.3.14 007 Pfronten-Füssen 18.3.14 055