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Wisconsin, Chicago, Freunde – die zweite

Zwar mag ich bei meinem letzten USA-Besuch nur zwei Wochen in Wisconsin verbracht haben, dennoch gab es viel zu erleben. Vieles, das einfach mit den Menschen und dem Leben dort zu tun hat. Für die US-Amerikaner nichts Weltbewegendes, für mich mit meinen europäischen Augen etwas Besonderes, Mitteilenswertes.

USA Wisconsin 2015 374Thanksgiving. Für mich eng verbunden mit der heimeligen Stimmung vor dem Kamin. Es war mein zweites Thanksgiving bei Nan und Jeff und total schön. Dieses Mal nur zu viert, Darrell aus Chicago (yep, der Sweet Potato Pie Bäcker) hat unser Quartett vervollständigt. Lecker USA Wisconsin 2015 160gemeinsam essen, quatschen, lachen und politisieren bis es Zeit wird den Fernseher einzuschalten und das traditionelle American Football Abendspiel anzuschauen. Dieses Jahr passenderweise Green Bay Packers gegen Chicago Bears, ein Klassiker. Die favorisierten Packers verloren, die Stimmung der Gastgeber leicht gedrückt, der Gast aus Chicago innerlich jubelnd, beide Parteien aus Respekt vor dem anderen verhalten. Auch nicht anders als bei uns, wenn Bayern gegen Dortmund spielt 😉

USA Wisconsin 2015 169Überhaupt, American Football. Bisher habe ich es nicht geschafft die Regeln zu verinnerlichen. Ich kann inzwischen gute Spielzüge erkennen und mitfiebern, das Spiel im Detail zu verstehen gelingt mir (noch) nicht. Eine Woche später gab es ein weiteres Packers Spiel, gegen die Detroit Lions, ein Spiel, über das man wohl noch viele Jahre reden wird. Nahezu aussichtslos zurückliegend, schafften die Packers das Wunder in der letzten Sekunde mit einem 61yard Touchdown-Wurf des Quarterbacks das Spiel noch zu gewinnen. Wen es interessiert, der schaue hier bei Youtube (das Einbetten ist leider deaktiviert). Da hielt mich Fußballfan auch nichts mehr auf dem Sofa!

USA Wisconsin 2015 305…und dann war da noch der spontane Besuch im Milwaukee Public Museum aus Anlass der Neueröffnung der wirklich tollen Ausstellung ‚The Streets of Old Milwaukee‘. Wir hatten einen unterhaltsamen Abend mit leckerem Essen, verschiedenen Craft Beer Ständen und dem Schlendern durch die liebevoll gestaltete USA Wisconsin 2015 301‚Altstadt‘ Milwaukees zur Gründungszeit durch die europäischen Einwanderer. An jeder Ecke kann man etwas entdecken und die inzwischen erhältliche App (war bei dieser Veranstaltung noch nicht freigeschaltet) liefert weitere Erläuterungen. Beim nächsten Besuch auf jeden Fall ein Muss.

USA Wisconsin 2015 072Chicago

Was soll ich sagen, ich bin ein Fan der Stadt. Ich liebe es durch Downtown zu schlendern, den Blick nach oben schweifen zu lassen, auf einen der beiden Türme (Willis Tower oder Hancock Tower) hinaufzufahren um die Stadt von oben zu genießen, im Millenium Park ein Päuschen einzulegen und, wenn genügend Zeit ist (dieses Mal nicht) ins Art Museum zu gehen. Ich sitze gerne für einen Kaffee in einer der vielen  Corner Bakerys und bin ein Fan der Architecture Boat Tour mit Stadtblick vom Lake Michigan aus (dafür an diesem einen Tag auch keine Zeit…).

USA 11 Chicago (62)Ich bin von Wisconsin aus mit dem Zug nach Chicago gefahren, eine äußerst entspannte Angelegenheit. Eine gute Stunde im Amtrak, der einen zur relativ zentral gelegenen Union Station bringt, sieben Stunden Zeit in der Stadt zum Rumlaufen, kein Stress mit Parkplatz suchen oder fahren im Stop and Go. Genuss pur!

Water Tower von unten
Water Tower von unten
Water Tower im unteren rechten Bildrand von oben (Hancock Tower)
Water Tower im unteren rechten Bildrand von oben (Hancock Tower)
Schatten des Hancock Tower
Schatten des Hancock Tower
Abendstimmung an der Union Station
Abendstimmung an der Union Station

Ein rundum gelungener Tag, auch wenn ich nicht – wie eigentlich alle USA Wisconsin 2015 066gefragt und erwartet haben – zum vorweihnachtlichen Shoppen in Chicago war. Den kleinen Schlenker über den ‚deutschen‘ Christkindlemarket konnte ich mir allerdings nicht verkneifen 😉

USA Wisconsin 2015 380Viel zu schnell – das passiert mir irgendwie immer auf Reisen – kam der Tag vor der Abreise. Da wurde noch einmal ordentlich mit Freunden gefeiert. Längst ein liebgewonnenes Ritual, dass während meines Aufenthaltes eine Party stattfindet, und ich so die Gelegenheit bekomme, viele mir inzwischen bekannte Freunde meiner Gastgeber zu treffen und spannende Gespräche zu führen. „What a blast“ aus Jeffs Mund trifft es ziemlich gut. 😀

Letztlich stelle ich das bei jedem Besuch fest, das Zusammentreffen mit Menschen – zugegeben, die mit mir auf einer politischen Wellenlänge liegen, andere lernt man auch nicht so richtig kennen – macht für mich die Faszination dieses Landes aus. Natürlich könnte ich mich ausführlich darüber auslassen, was dort – in meinen Augen – alles völlig verquer läuft, aber ich denke, eine Be- oder gar Verurteilung steht mir nicht zu und hat hier in diesem Blogartikel nichts zu suchen.

USA Wisconsin 2015 183Der Tag des Abfluges kam dann doch, und war der erste Tag geprägt USA Wisconsin 2015 391vom Schneesturm, so verabschiedete mich der letzte mit viel zu warmen Frühlingstemperaturen. Ein traditionelles amerikanisches Frühstück bei Cracker Barrel (der Kalorien- und Cholesterin-Bedarf eines Monats wurde abgedeckt 😉 ), ging es mittags zurück nach Chicago zum Flughafen. Beim Abgeben des Autos an der Mietwagenstation hatte ich das Gefühl mir fehlt etwas. Und vor meinem geistigen Auge sah ich meine Winterjacke ‚zuhause‘ auf der Farm an der Garderobe hängen. Da soll sie jetzt mal bleiben, es ist immer gut einen weiteren Grund zu haben zurückzukommen!

Friends will be friends
Friends will be friends

 

 

 

Wisconsin, Chicago, Freunde – die erste

Während ich hier auf meinem Sofa sitze und an einem Riegel Schokolade knabbere, den mir meine Freundin Nan in Wisconsin in USA Wisconsin 2015 390den ‚Nikolausstiefel‘ gepackt hat, freue ich mich darauf ein paar Highlights meines USA-Urlaubes zu erzählen.

Meine Reise führte mich – mal wieder – nach Wisconsin, auf die Farm meiner Freunde, die mich dort immer herzlich empfangen und am liebsten nicht mehr gehen lassen würden. Dass ich mich dort wie zuhause fühlen kann ist eine ganz große Wertschätzung, die mir jeden Abschied richtig schwer macht. Wer hätte das vor fünf Jahren gedacht, als unsere Freundschaft mit einer Facebook-Connection begann.

Als kleines Bonbönchen liegt die Farm nicht weit von Chicago entfernt und ein Tag in meiner Lieblings-USA-Metropole wird meistens eingeplant. Aber dazu später.

…und los geht die Reise:

USA Wisconsin 2015 001Schneesturm bei der Ankunft in Chicago. Zum Glück hatte ich mir USA Wisconsin 2015vorsorglich ein Hotel in unmittelbarer Flughafennähe für die erste Nacht gebucht – was ich meistens mache. Es entspannt eine Reise ungemein, wenn man nach dem langen Flug müde das Mietauto abholt und nur ein paar Minuten zum Hotel fahren muss.  Belohnt wurde ich am nächsten Tag mit strahlend blauem Himmel und wunderbar verschneiter Landschaft – eine malerische Autofahrt. USA Wisconsin 2015 009Rechtzeitig zum Sonntagsfrühstück Ankunft auf der Farm – ein Postkartenmotiv.

USA Wisconsin 2015 236 USA Wisconsin 2015 345 USA Wisconsin 2015 182Für mich eine Freude, mit den Hunden raus zu gehen. Scooter (links), mit 15 Jahren noch erstaunlich fit, auch wenn er längere und schnelle Spaziergänge nicht mehr schafft. Scooter wurde vor vier Jahren, als USA 2015 Wisconsinwir uns kennenlernten, meine erste große Hundeliebe. Keeper (rechts) kann man nicht widerstehen. Wenn sie morgens den Wecker spielt und einen mit ihren großen braunen Augen anschaut – Dahinschmelzfaktor. Sie ist jung und bewegungsfreudig, für den alten Herrn Scooter manchmal ein bisschen zu wild, für mich als Begleiterin zu ausgedehnten Spaziergängen in der Umgebung eine Freude.

Scooter ist übrigens sehr eigen und mag nicht fotografiert werden, das sollte ich eigentlich respektieren – zum Glück hat er noch nicht gemerkt, dass Handys inzwischen auch Fotos machen können 😉

USA Wisconsin 2015 025Für mich extrem irritierend – nicht einfach loszustapfen in den Wald (wie ich es von uns hier in Deutschland gewohnt bin), sondern immer eine organgefarbene Jacke tragen zu müssen (hatte meine dabei, weil ich diese unsägliche Tatsache ja schon kenne). Während meines Aufenthaltes war Deer-hunting Saison, sehr populär und man hörte praktisch überall, zu jeder Tageszeit Schüsse. Ich hatte das Glück am Tag nach Ende der Saison in einem Waldstück mit Jagdverbot zwei Hirsche zu sehen, die die Jagd überlebt haben. Mich hat dieses Jagdfieber schon immer aufgeregt, nachvollziehen werde ich das wohl nicht können (meine Freunde dort denken genauso).

USA Wisconsin 2015 207 USA Wisconsin 2015 220On the road – ich liebe das Fahren über Land in den Staaten, eine CD in den Player und sofort tritt Urlaubsfeeling ein, da stört ein kleiner Stau in Milwaukee auch nicht, kann man nette Fotos machen 😉 . Irgendeine Tour plane ich immer ein. Diese war eher spontan, dafür umso besser. Das Wetter frühlingshaft, meine Freunde bei der Arbeit, habe ich mich morgens bei einem mir bis dato noch nicht persönlich bekannten FB-Freund ‚eingeladen‘, der zufällig nur ca. 90 Meilen nördlich in Wisconsin lebt. Zwei Stunden plaudern und sich freuen, dass wir uns nun endlich auch ‚offline‘ kennenlernen konnten. Da brauche ich gar keine großartigen Sehenswürdigkeiten, neue Menschen zu treffen ist Erlebnis genug.

Wisconsin 2015
TimTim und Frodo (nicht ganz im Bild)

Auf dem Weg nach ‚Hause‘ bei einem kurzen Stop, musste ich dann diese Nachricht von der Farm lesen, Freude und Trauer liegen oft dicht beieinander:

„…little Timmy is preparing to leave us, on his own terms. Frodo is quite literally keeping vigil. He won’t leave his friend until all is said and done. I’ve put a cushion under Tim’s little head and his blanket is draped over his tiny body to keep the chill off. He is on a thick bed of clean straw. He is so tired. I told him that it is alright to let go. You don’t have to be tough and brave any more.“

Timmy starb ein paar Stunden später friedlich im Beisein seines Freundes Frodo, der großen Pferde und Nan.

Frodo am Tag 'danach', er wollte den Stall, den er mit TimTim teilte noch nicht verlassen
Frodo am Tag ‚danach‘, er wollte den Stall, den er mit TimTim teilte noch nicht verlassen
Oberon und Sir Charles
Oberon und Sir Charles

USA Wisconsin 2015 206 USA Wisconsin 2015 161Kommen wir zurück zu den schönen Seiten des Lebens – Essen. Nan ist eine hervorragende Köchin und hat uns nicht nur ein lecker Thanksgiving-Essen gekocht, sondern auch sonst immer mal was USA Wisconsin 2015 gezaubert, z.B. leckere vegetarische Lasagne! Ich gestehe, auch wenn hierzulande die USA nicht gerade als Gourmet-Land bekannt sind, ich freue mich meistens aufs Essen dort. Ich mag die kleinen Diner, in denen die Besitzer noch selber kochen und die Pommes mit der Hand schnippeln. Und die ein oder andere Restaurant-Kette wie Cheesecake Factory, Noodles oder mal ein Cracker Barrel sind für unterwegs völlig in Ordnung. Inzwischen gibt es, gerade in den kleinen ländlichen Orten, nette Cafes mit gutem Kaffee und Free Wifi ;-), in denen man gemütlich sitzen kann.

USA Wisconsin 2015 356aVon den Cafes in den Buchhandlungen mal ganz abgesehen, wenn man denn eine solche noch findet.

Zu meiner großen Freude gibt es ca. 15 Meilen von der Farm entfernt einen großen Barnes & Noble, den ich mindestens zweimal pro Aufenthalt aufsuchen muss. Nach wie vor gelingt es mir mich zwischen den Buchreihen völlig zu verlieren und die Welt draußen für eine zeitlang zu vergessen, auf dem Boden zwischen den Regalen sitzend und in Bücher reinlesend. Ein paar haben es dann auch ins Reisegepäck geschafft.

…Thanksgiving, eine Party, American Football, Chicago … coming soon, stay tuned!

 

 

 

Ich reise – also sing ich

„Musikalische Erinnerungen – der Sound des Reisens“ – möchte Marc  von Reisezoom.com in seiner Blogparade sammeln. Nicht nur eine schöne Idee, sondern auch eine, die mir Freude macht einzutauchen in viele erinnerungswerte Reisemomente. Tatsächlich darauf gestoßen hat mich Tanja, die ein paar Blogparaden dieses Herbstes in ihrem Blog tanjapraske.de vorgestellt hat, danke dafür!

Die Frage ‚gibt es einen Song oder Interpreten, der mit einer oder gar mehreren deiner Reisen verknüpft ist?‘ hatte ich mir nie gestellt, beim Nachdenken darüber fallen mir sofort zwei prägende Reisegeschichten dazu ein.

1- Australien

Die eine, so lange her, dass ich sie aus den Tiefen meiner Erinnerungen kramen muss und jetzt doch so präsent, dass ich fast die Gerüche der Reise wieder in der Nase habe.

1988/89 hat es mich gemeinsam mit zwei Freundinnen für vier Monate nach Australien verschlagen. Am 24. Dezember haben wir uns in Sydney ein Auto gekauft. Einen Ford Falcon Station Wagon, ein Schiff, günstig, benannt nach dem damaligen Skistar ‚Wasi‘ (es war schließlich Winter in der Heimat), ausgestattet mit einem Kassettendeck. Wasi hat uns zuverlässig über 6000km durch den gesamten australischen Osten gefahren. Was wir nicht hatten waren Kassetten, und wer einmal in den endlosen Weiten Australiens unterwegs war, weiß, ohne Musik geht nix. So recht einigen konnten wir drei uns nicht, so durfte jeder eine Kassette aussuchen. Erinnern kann ich mich nur noch an eine, denn die war unser absoluter Favorit und das war ‚Barbra Streisand‘. Ca. 3000km gab es nichts anderes als ‚Memories‘ und Co. Wenn ich dieses Lied heute irgendwo höre oder es klischeehaft unter der Dusche singe, dann bin ich immer auch ein bisschen in Australien unterwegs.

Die Geschichte dieser Reisemusik ist damit noch nicht zu Ende. Nach ca. 2 Monaten waren wir im Zentrum des Landes und am Highlight unserer Reise, dem Ayers Rock angekommen. Auf dem dortigen Campingplatz tummelten sich überwiegend Schweizer und ein paar Deutsche. Frühmorgens brach man auf zu irgendwelchen Unternehmungen (Ayers Rock umrunden, zu den Olgas wandern, im Outback Känguruhs beobachten usw.), ab mittags, wenn es für jede Bewegung zu heiß wurde, traf man sich im (ja, im) kleinen Swimmingpool oder verbrachte Stunden im klimatisierten Supermarkt und ernährte sich von Milkshakes, abends gab es sowas wie Lagerfeuerromatik ohne Lagerfeuer aber mit vielen Geschichten. Mit dabei waren auch drei Jungs, die sich in Sydney kennengelernt, gemeinsam ein Auto gekauft hatten und bis zum Ayers Rock gekommen waren. Und genau hier hat ihr Gefährt den Geist aufgegeben, und zwar völlig. Von einem Moment auf den anderen saßen sie ohne Auto mitten im australischen Outback und mussten sich wieder auf ihre Rucksäcke Australienreduzieren. So saßen wir des abends zusammen und das angesammelte Auto-Hab-und-Gut wurde gegen kleines Entgelt bzw. Mitfahrgelegenheiten getauscht. Das begann bei der Großpackung Ketchup, über eine Kühltasche, diverse andere Lebensmittel bis hin zu: Musikkassetten. Letztere waren heiß begehrt und ein wildes Handeln und Tauschen fand statt. Barbra Streisand haben wir nicht eingetauscht, aber drei weitere Kassetten fanden ihren Weg zu uns. Die Jungs wurden wieder zu getrennt reisenden Rucksacktouristen, die von uns und einem Schweizer Paar ins 400km entfernte Alice Springs mitgenommen wurden. Dort trennten sich unsere Wege. Wir waren jung, mit ein bisschen Musik glücklich zu machen und nichts war kompliziert. Memories!

2- USA

Die zweite einprägsame Reise-Song-Verbindung begleitet mich immer noch, nicht nur auf Reisen durch die USA, sondern auch hierzulande.

Im Spätherbst 1998 war ich das erste Mal alleine in den USA unterwegs. Nach einem Sprachkurs in San Diego beschloss ich für eine Woche ein Auto zu mieten und mir im Schnelldurchgang die Nationalparks im Südwesten anzuschauen. Anfang Dezember geht auch hier die Sonne früh unter, meine Tage waren kurz, ich wollte viel USAsehen und musste viel Auto fahren. Und damit das Fahren nicht so einsam war, wurde die ein oder andere CD erstanden. Eine davon ‚John Denver Greatest Hits‘. Keine Ahnung was mich damals gebissen hat, vermutlich aber, dass John Denver dieses Land so verinnerlicht besungen hat wie kein anderer. Vielleicht ist das auch der Grund warum mich diese CD so gefangen genommen hat. Ich habe fast nichts anderes mehr gehört, konnte am Ende der Woche alle Songs mitsingen und bin mir immer noch nicht sicher, ob mir das unendlich peinlich sein muss. Rhymes and Reasons ist auch heute noch eines meines Lieblingsstücke aus der inzwischen längst verkratzten CD.

Als ich im Januar 1999 einen Job als Außendienstlerin begann und täglich viele Stunden im Auto verbrachte, hatte ich immer ein USALieblingsalbum, das ich über Wochen rauf und runter hörte. John Denver war da außer Konkurrenz immer dabei. Wenn ich schlechte Tage hatte, eine endlos lange Winternachtfahrt nach Hause, oder einfach nur einen Anflug von Melancholie, John Denver hat geholfen. Mit seinen Songs waren so viele unbeschreibliche Momente, Entdeckungen, Erinnerungen verbunden, dass aus einem verkorksten Tag oder einer stressigen Autofahrt ein USA-Road-Movie-Feeling wurde.

USA

2011 habe ich mir – wie die meisten meiner Blogleser wissen – einen Traum erfüllt und bin von der Ost- an die Westküste der USA gefahren. Die ersten zwei Wochen hat mich meine treue USAUSA-Reisefreundin begleitet, wir hatten auch CDs dabei, die Lieblings-CD war damals aber leider schon zu zerkratzt. Von Boston bis Chicago sind wir zusammen gereist, bis ich sie in Chicago am Flughafen absetzte und alleine weiter bin. Zum Abschied, und das war vielleicht eines der aufmerksamsten und schönsten Geschenke, die ich je bekommen habe, hat sie mir heimlich ins Auto unter die CDs eine neu erstandene ‚Greatests Hits‘ geschmuggelt (und besagte Freundin ist Elvis-Fan, wohlgemerkt 😉 ).

John Denver höre ich nur, wenn ich alleine unterwegs bin, denn nach wie vor kann ich die meisten Lieder mitsingen, lautstark und mit viel Emotion.

In gut zwei Wochen flieg ich wieder ‚rüber‘, die CD liegt schon bereit!

USA