Der US-Amerikanische National Park Service (NPS) feiert dieser Tage sein 100jähriges Jubiläum. Wer hier hin und wieder in meinem Blog stöbert, weiß, dass ich viel und gerne in den USA reise. Der ein oder andere National Park, National Recreation Area oder National Shoreline usw. sind da schon besucht worden. Es fehlen immer noch viele schöne Plätze, aber was wäre das Leben ohne Ziele? 🙂
Dieses Jubiläum zum Anlass nehmend, habe ich mir die Freude gemacht meine Reisefotos mal durchzusehen, ein paar Fotos herauszusuchen – ja, es sind ein paar mehr geworden – und ganz individuell meine besuchten National Parks hier aufzulisten. Damit es nicht einfach nur schöne Fotos zu gucken gibt, wird zu jedem Park ein entsprechender Campingplatz (so denn ein schöner entdeckt wurde) erwähnt. Parks, die ich zu Zeiten der analogen Kamera bereist habe, werden auch erwähnt, Fotos gibt es dazu allerdings keine, die liegen ganz klassisch nur als Dias vor. 100 Jahre National Park Service USA in 30 Beispielen weiterlesen →
Dieses Jahr stehen keine großen Reisen an, Zeit also mal wieder im Reisearchiv zu blättern und über meinen Besuch im Death Valley National Park zu schreiben.
Oft war ich auf früheren Reisen in der Nähe des Death Valley, aber erst 2011, auf meinem Weg durch die USA von Ost nach West, habe ich es geschafft diesem National Park endlich einen Besuch abstatten zu können. Zuvor war ich immer in Sommermonaten im Westen der USA unterwegs und die vielbeschriebene Hitze, in diesem weit unter dem Meeresspiegel liegenden Wüstental, hat mich immer abgeschreckt. Die meisten Autovermieter verbieten zudem in ihren Verträgen das Death Valley im Sommer zu durchfahren.
Im Oktober 2011 hatte ich bereits etliche Nächte ziemlich frierend in meinem Zelt in diversen National Parks hinter mich gebracht, bevor mich mein Weg ins Death Valley führte. Lag es doch so sehr praktisch auf der Strecke von Las Vegas – wo ich mir eine Pause von eisigen Nächten auf Campingplätzen ohne heiße Duschen gönnte – nach Santa Barbara, meinem nächsten Ziel.
Ein kleines bisschen mulmig war mir trotzdem, bin ich doch kein Hitze-Fan und hatte mich schon an die eher moderaten Tagestemperaturen des Herbstes gewöhnt. Wüstenlandschaften allerdings faszinieren mich sehr und so startete ich in Las Vegas mit einer Mischung aus Respekt vor dem Klima und gespannter Erwartung ob der Naturschauspiele in Richtung Death Valley.
Kurz vor dem Eingang in den National Park liegt einer dieser typischen US-amerikanischen Orte, bestehend aus Tankstelle, kleinem Shop und Diner.
Oktober entpuppte sich als gute Reisezeit, allzu viel war nicht los, nur ein paar europäische Touristen verirrten sich hierher, das Licht war toll und die Hitze hielt sich mit ca. 38°C in Grenzen.
Die Landschaft ist beeindruckend, ich wurde wahrlich nicht enttäuscht von dieser schier nicht vorstellbaren Farbpalette an Erdtönen. Ich bin das Tal, so weit mir das in einem Tag möglich war, abgefahren, bis hin zum berühmten Zabriskie Point.
Gegen Nachmittag wurde es Zeit einen Campingplatz zu suchen, unten im Tal wollte ich nicht und so folgte ich einer Empfehlung im Reiseführer, die mich nach Paramint Springs, am Westausgang des National Parks, führte. Auf den ersten Blick dachte ich, dieser Tipp des ansonsten hervorragenden Reiseführers ist ein Flop. Tankstelle, Restaurant mit ein paar Zimmern, Campingplatz in völliger Steinwüste. Weil es aber spät war, der Tag lang und ereignisreich, ich auch schon schlimmer übernachtet hatte, ging ich zum einchecken in die Tankstelle. Und siehe da, große Überraschung, die Übernachtung für $7,50, der Typ sprach ziemlich gut deutsch (5 Jahre Army in Deutschland, nette Unterhaltung darüber) und das Restaurant in diesem Nirgendwo wartete mit angeblich 150 Sorten Bier auf. Letzteres hab ich nicht überprüft, nur eines getrunken zu ner Riesenportion Pommes, allein das war die Übernachtung wert, kostenloses WLAN inklusive, unterhaltsamer Talk mit ein paar Engländern beim Bier und als Bonbönchen die erste und einzige warme Nacht im Zelt auf dieser insgesamt 2-monatigen Reise durch die USA. Oh, und der Blick machte den steinigen Boden locker wett! Die Empfehlung bleibt also bestehen.
Da drüben, bei Phototravellers.de findet gerade eine Blogparade statt, zum Thema ‚Reiseziele‘, wenn das mal keine Aufforderung an mich ist ;-).
Ein wenig hab ich überlegt, ob ich wohl über meine Reisepläne 2016 schreiben soll, es schnell aber wieder verworfen. Denn dass meine Pläne sowieso selten umgesetzt werden, weiß ich ja inzwischen. Zudem hatte ich 2015 das Vergnügen gleich zweimal in mein Reiseland Nr. eins, die USA zu fliegen. Dieses Jahr wird es also eher Urlaub in europäischen Ecken geben und hoffentlich die ein oder andere Weitwanderung – da stehen immer noch Moselsteig und Lechquellenweg aus.
Breslau als Kulturhauptstadt wäre reizvoll und die baltischen Staaten locken mich schon länger.
In Asien war ich überhaupt noch nie, mit Vietnam und Kambodscha beginnen … Stop, Ideen für Reisen gibt es derer zu viele.
Hier und heute, aus Anlass der Blogparade, habe ich beschlossen mein Longtime-Reiseziel preiszugeben. Ich möchte alle 50 Bundesstaaten der USA bereist haben. Irgendwann. Klar könnte man das (Hawaii und Alaska vielleicht ausgenommen) in einer großen Rund-Zickzack-Reise tun, ich finde es aber schöner zu sammeln.
34 Staaten sind es übrigens schon und zu meinem großen Glück hab ich Hawaii schon in jungen Jahren abgehakt. Natürlich gibt es eine Regel, ab wann ein Staat als ‚bereist‘ gilt. Ich muss mindestens eine Nacht dort verbracht und irgendetwas angeschaut haben, eine Stadt, eine historische Stätte, ein Naturschauspiel. Und ich muss irgendwo eingekehrt sein, am besten in einem dieser typischen kleinen ländlichen Diner, die immer etwas runtergerissen ausssehen, aber lecker Essen kochen mit selbstgeschnippelten Pommes.
Und weil man aus unseren heimischen Gefilden am liebsten zu den Nationalparks des Südwestens reist – ja, die Landschaft dort ist atemberaubend und Sonnenuntergänge am Grand Canyon, im Arches NP oder im Canyonland NP sind ein unvergessliches Erlebnis – möchte ich euch gerne eine eher selten bereiste Gegend der USA vorstellen.
Eine meiner Leidenschaften sind Road Trips durch dieses riesige Land. Ich liebe das Autofahren auf den kleineren Highways, abseits der Hauptrouten und in weniger touristisch bereiste Ecken. Musik in den Player und los gehts. Da ich gerne zelte, findet sich meist auch ein schönes Plätzchen zum Übernachten. Und sollte mal kein Campingplatz in der Nähe sein, günstige Motels stehen an nahezu jeder Straße.
2012 bin ich von Florida über Alabama, Mississippi, Tennessee, Kentucky, Indiana nach Chicago gefahren. Im November. Dass das ein wenig einsam werden würde, war mir klar, und auch, dass das weiter nördlich mit dem Zelten nix mehr wäre. Trotzdem bleibt mir die Tour als eine meiner schönsten in Erinnerung, weil unaufgeregt und entspannt, ohne Schlange stehen, kein Stress mit vollen Campingplätzen oder Motels und vor allem mit vielen kleinen Entdeckungen und Begegnungen am Wegesrand.
Sind die Gruppen bei Führungen kleiner, fällt es viel leichter miteinander ins Gespräch zu kommen, schlägt man sein kleines Zeit zwischen den beheizten Campern der US-Amerikaner auf, kann man sicher sein nach einer kalten Nacht zum Frühstück eingeladen zu werden und die Preise sind natürlich auch eher niedrig.
Der Nachteil des Reisens gen Norden im Spätherbst, ist zum einen die frühe Dunkelheit. So eine Nacht kann dann echt lange werden. Darüber hinaus haben einige Sehenswürdigkeiten geschlossen, und wie bereits erwähnt, es kann so alleine auf einem dunklen Campingplatz recht einsam und ein wenig gruselig werden.
Empfehlen würde ich eine Reise durch diese Staaten ein wenig früher, als ich sie unternommen habe, im späten September/frühen Oktober.
Die positiven Erfahrungen haben bisher immer überwiegt und als ‚Werbung‘ für diese tolle Gegend zwischen dem Florida Panhandle und Indiana, mit Memphis, Nashville, Mammoth Caves und dem Kentucky Bourbon, lass ich jetzt einfach mal Bilder sprechen.
Die noch fehlenden 16 Staaten würde ich gerne auf drei längere Reisen verteilen. Eine führt mich entlang der Ostküste von Florida bis Pennsylvania, das wäre was für April/Mai. Der tiefe Süden bis rüber gen Westen nach New Mexico eher was für den Winter und der Nordwesten von Alaska bis nach Minnesota sollte vielleicht im Sommer angegangen werden.
Die Reisepläne der nächsten Jahre sind auf jeden Fall gesichert!