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Oberstdorf – Trettachtal: Almtour für Langschläfer

Oberstdorf
Blick Richtung Trettachspitze kurz vor dem Christlessee

Langschläfer? Ja, es muss nicht unbedingt eine Höhenmeter-Gipfel-Bergtour werden, wenn es einem erst beim gemütlichen Frühstück einfällt die Berge sehen zu wollen. Zugegeben, irgendwie in Tagestour-Nähe zu den Alpen sollte man natürlich wohnen ;-).

So saß ich also an einem Sonntag beim Frühstücken (in Augsburg), draußen lachte mich der blaue Himmel an und die Berge riefen. Da hilft nur eines, schnell die Allgäu-Wanderkarte rausholen, im Internet eine Zugverbindung suchen, den Rucksack mit Brotzeit, genügend Getränken, Regenzeug, Sonnenbrille und Ersatzshirt packen und aufs Fahrrad zum Bahnhof schwingen.

Ankunft in Oberstdorf um 12.30, ausgesucht hatte ich mir eine Almwanderung ins Trettachtal mit ca. 300 Höhenmetern und der Möglichkeit nach Lust und Laune die Strecke noch zu variieren.

Eine gute Stunde geht es mit kaum merklicher Steigung hinein ins Trettachtal, im Blick immer die wunderbare Kulisse der Trettachspitze.

Oberstdorf

Oberstdorf Mein Ziel war die Alm Gerstruben, die man auf einer Fahrstraße erreichen kann oder – meine Wahl – über den zwar steilen, aber wesentlich schöneren Weg durch den Hölltobel. Erst hier werden die Höhenmeter abgearbeitet, auf einem ziemlich Oberstdorf verwurzelten, mit einigen Stufen versehenen Steig durch schattigen Wald. Nach einer guten halben Stunde stößt der Steig wieder auf die Fahrstraße und die Alm liegt nur noch ein paar Schritte entfernt.

Gerstruben
Gerstruben

Klar, dass hier eine längere Pause, ein kühles Getränk und eine kleine Stärkung fällig sind, alles mit herrlichem Blick auf die Allgäuer Bergwelt. Meine Überlegung anschließend noch zur Alm Spielmannsau am Talende zu gehen, musste ich wegen fehlender Zeit fallen lassen. Dazu hätte ich dann doch zwei Stündchen früher losfahren sollen 😉 Also bin ich nur über einen Oberstdorf schönen Waldsteig in Richtung hinteres Trettachtal abgestiegen, um wenigstens den kleinen Schlenker zum grün leuchtenden Christlessee mitzunehmen. Auch hier gibt es wieder eine Einkehrmöglichkeit, auf die ich aber zugunsten eines Fußbades im eiskalten Christlessee verzichtet habe.

Oberstdorf

Christlessee
Christlessee

Von dort kann man nun wieder in ca. eineinhalb Stunden zurück nach Oberstdorf laufen oder in den regelmäßig in den Sommermonaten verkehrenden Touristenbus einsteigen – z.B. wenn man über dem schönen Plätzchen am See die Zeit vergisst und klar wird, dass der Zug selbst im Laufschritt auf keinen Fall zu schaffen sein wird 😉

Also gut, ich gestehe, ich wollte einfach die Berge sehen, eine kleine Genusstour machen, den Sommertag genießen und mich treiben lassen. Mein Plan ist dieses Mal zu 100% aufgegangen!

Oberstdorf (Bahnhof) – Gerstruben (über Hölltobel) – Christlessee (Abstieg Richtung Spielmannsau), ca. 300 Höhenmeter, 3 Stunden reine Gehzeit.

Frühjahrstour für Langschläfer zum Tegelberghaus

ClaudiaplaudertDer Tag war mit 11 Sonnenstunden und irgendwas zwischen 12-15°C angekündigt, eine kleine Bergtour lag nahe. Ohne Stress, nach Ausschlafen, gemütlichem Frühstück und eineinhalb Stunden Fahrt gings erst um halb zwölf los mit dem Aufstieg zur Rohrkopfhütte. Die findet man kurz vor Schwangau/Füssen auf dem Weg zur Tegelbergbahn-Bergstation auf ca. 1356m Höhe. Parken kann man auf dem (oberen) Parkplatz zur Drehhütte, die nur ca. 15min. von der Rohrkopfhütte entfernt liegt.

Da es am Nordalpenkamm in diesem Winter nicht viel geschneit hatte und es die letzten Wochen schon recht mild war, dachten wir uns, ein süd- oder westseitiger Aufstieg sollte ohne Schneeschuhe drin sein. Eigentlich wollten wir auch nur bis zur Hütte, auf der Sonnenterrasse das Wetter, die gute Luft und das Leben im allgemeinen genießen.

Bedenkt man, dass erst der 8. März ist, kann man sich über die leicht rutschigen Schneereste auf dem Weg nicht beklagen. Ansonsten geht der schöne Steig teilweise steil, aber gut zu gehen und in angenehmen Kehren durch den Wald in ca. einer Stunde zur Rohrkopfhütte.

Mir ging es gut, das Laufen hat einfach nur Spaß gemacht, die Sonne knallte runter und wir wollten auf jeden Fall noch weiter gehen.

TegelbergAb hier lag noch ordentlich Schnee, aber man konnte (relativ) problemlos mit Wanderschuhen über die Ski-(touren) Piste weiter Richtung Tegelberghaus hinaufsteigen. Nach einer guten halben Stunde anstrengenden steilen Schneestapfens wurde ein Mittagspäuschen mit Traumblick fällig.

Blick hinunter Richtung Norden auf den Bannwaldsee
Blick hinunter Richtung Norden auf den Bannwaldsee

Dann nochmal knackige 20min bis zum schön gelegenen Tegelberghaus, das mit Aussicht pur, Kaffee und Germknödel belohnte.

Tegelberghaus

Richtung Tannheimer Berge
Richtung Tannheimer Berge
Der Säuling im Gegenlicht
Der Säuling im Gegenlicht

Gut gestärkt und ausgeruht ging es wieder an den Abstieg. Ich muss gestehen, dass ich ordentlichen Respekt vor der steilen Piste hatte. Ein Aufstieg in steilem Gelände im Schnee ist schließlich nicht zu vergleichen mit einem knieschnaggelnden, extrem rutschigen Abstieg auf gleicher Strecke.

...der Pistenabstieg
…der Pistenabstieg mit Blick!

Alles ging gut, der Muskelkater des nächsten Tages gehört dazu und die wunderschöne Tour war perfekt für diesen sonnigen Frühjahrstag!

Insgesamt sind ca. 800 Höhenmeter zu bewältigen, die aufgrund der Steilheit und direkten Wegführung von uns in zwei Stunden bergauf und 70min bergab gut zu gehen (rutschen 😉 )waren.

Es blieb den ganzen Tag leicht diesig, was dem Blick auf Schloss Neuschwanstein in der Nachmittagssonne einen leicht gespenstischen Zug verleiht
Es blieb den ganzen Tag leicht diesig, was dem Blick auf Schloss Neuschwanstein in der Nachmittagssonne einen leicht gespenstischen Zug verleiht