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Claudia plaudert mal eine Weile nicht

Warum?

Ich mag meinen Blognamen, auch wenn der ein oder andere die Nase rümpft ob dessen Banalität. ‚Claudia plaudert‘ erfüllt genau den Zweck, den ich im Sinn habe, zu plaudern über all das was ich erlebe und was ich liebe, alleine oder gemeinsam mit anderen, um wiederum andere daran teilhaben zu lassen. Meistens sind das Erlebnisse wie Wanderungen, Reisen, Events, manchmal einfach nur Gedanken.

Diese Woche wollte ich übers Reisen in die USA schreiben, dass ich einen Flug nach Chicago im November gebucht, dass ich in Vorfreude schonmal Chocolate Chips Cookies gebacken habe – trotz der Hitze und der Tatsache, dass ich eine echte Backkatastrophe bin – und endlich mal die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft in aller Ausführlichkeit erzählen.

Zum ersten Mal hab ich keine Lust dazu, und (nicht ganz) zum ersten Mal seit es den Blog gibt, ist mir nicht nach plaudern.

Wie kann ich über solche Banalitäten schreiben, unterhalten wollen, wenn in meinem Land, meinem Kontinent, meiner vermeintlich zivilisierten Welt Menschen sterben aus Gründen, die ich nicht verstehe. Ja, ich weiß, ständig und immer sterben Menschen aus vielen unverständlichen Gründen, das gefällt mir auch nicht. Hier aber geht es darum, dass Hilfe ganz offen verweigert wird, dass Hass gegenüber anderen offen zutage tritt, dass zugesehen wird wie dieser Hass sich verbreitet und die Politik reagiert nicht, oder zu lasch, oder zu spät, oder zu bürokratisch oder eben gar nicht.

Warum?

Ich schäme mich für unsere Gesellschaft. Ich schäme mich für unsere Politiker, die mit Geld nur so um sich werfen, wenn es darum geht Banken zu retten, denen Menschenleben aber keinen Cent wert zu sein scheinen. Ich schäme mich, dass für einen einzelnen Menschen Millionen Euro als Tranfersumme hingeblättert werden, während tausende Menschen im Meer ertrinken oder wie Vieh in den Grenzzäunen unseres Reichtums hängenbleiben. Und ich frage mich wieder und wieder ‚wer berechnet den Wert eines Menschenlebens?‘ Wer maßt sich an darüber zu urteilen, wer wo leben darf?

Ich bin dankbar für die vielen vielen immer mehr und lauter werdenden Stimmen, die Flüchtlinge willkommen heißen, die helfen und die dabei sind die menschenverachtende Hetze zu übertönen.

Danke dafür!

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Stellvertretend für all die vielen Initiativen, allem voran die privat initiierten! Danke an #BloggerfuerFluechtlinge und #1000malWillkommen!

1000 mal Willkommen

…und weil ich nicht wirklich gut darin bin meine Wut über diese Grausamkeiten in Worte zu fassen, werde ich einfach mal ein paar Wochen nichts schreiben. Das Problem wird bis dahin nicht gelöst sein, es werden weiter Menschen an unseren (für Waren nicht mehr vorhandenen) Grenzen sterben und ich werde mich weiterhin schämen und fragen :

Warum?

P.S. … ich war heute früh mit dem Fahrrad unterwegs und habe mich unglaublich an der schönen Landschaft erfreut und mir gewünscht, ich könnte es mit fremden Menschen teilen, mir gewünscht ich könnte Menschen, die aus ihrem eigenen Land haben fliehen müssen zeigen, wie schön es hier ist (sein kann).

 

Flüchtlinge Willkommen – Refugees Welcome!

1000 mal WillkommenEs ist an der Zeit, auch für mich, ein menschliches – der ein oder andere wird es als politisches sehen wollen – Statement abzugeben. Ich will da auch gar nicht viele Worte verlieren, sondern einfach nur mal deutlich machen, ‚laut‘ schreiben, dass es nicht sein kann, dass wir Menschen in unserem Land ablehnen, die Hilfe suchen und brauchen. Dass wir Menschen, nur weil sie nicht das ‚Privileg‘, das Glück hatten in unserem Teil der Erde geboren zu sein, in Tausenden beim Ertrinken zusehen. Dass wir völlig unreflektiert einigen Medien, und leider auch einigen Politikern nachplappern, Flüchtlinge würden uns die Butter vom Brot essen, kosten zuviel, nehmen uns Platz weg, bedrohen unsere Lebensweise, unsere Kinder usw.

Wieviel ist ein Menschenleben wert? Wieviele Menschenleben wollen wir noch auf unser Gewissen laden?

Ich weiß, dass es tausend Dinge zur Thematik zu sagen gäbe, viele sind schon gesagt worden, viele werden hoffentlich folgen – ich möchte das aber nicht, denn ich möchte das hier einfach runterbrechen auf den menschlichen Aspekt.

Und genau wie viele andere Menschen in unserem Land habe auch ich mich schon oft gefragt ‚was kann ich alleine tun‘? Wie kann ich Einfluss nehmen, wie kann ich helfen? Wie kann ich gehört werden? Klar, ich kann hier schreiben, ich kann Petitionen unterschreiben, spenden, im eigenen Umkreis, der Familie meinen Standpunkt vertreten. Aber reicht das?

Deshalb bin ich Lutz für seine Aktion richtig dankbar. Toll, dass da jemand nicht nur darauf gekommen ist, sondern es auch beherzt umgesetzt hat.

Schaut es euch an, nehmt teil und teilt was das Zeug hält, denn ich finde es sollten mehr als tausend werden! Unbedingt!

Und ja, es kostet ein kleines bisschen Mut sich öffentlich zu bekennen, ohne wenn und aber, nur bedenkt eines, wieviel mehr Mut muss es kosten seine Heimat zu verlassen, alles zurück zu lassen, Verluste zu verkraften und dennoch am Leben festzuhalten um woanders ein neues Zuhause zu finden? Ich finde wir sollten es diesen Menschen so leicht wie möglich machen!

1000 mal Willkommen

„Warum 1000malwillkommen?

Sein Land verlassen zu müssen ist sicherlich hart. Du lässt aber nicht nur Dein Heimatland zurück. Du musst Freunden, Familienmitgliedern und Nachbarn Lebewohl sagen und weißt nicht, ob Du sie jemals wiedersehen wirst.“ Lutz