Fünf Freunde, Wisconsin, Lieder von Liebe, Freundschaften, Höhen und Tiefen, Erfolg, Niederlagen, dem Leben eben.
Manche Bücher sprechen einen mehr an als andere. Mir wurde das Buch von einer Freundin zum ‚Probelesen‘ gegeben, die keinen Zugang dazu fand.
Ich war sofort drin, in dieser kleinen amerikanischen Mittelwesten-Szenerie. Ich konnte die schneidende Kälte der berüchtigten Winterstürme spüren, den trockenen, Mais-geschwängerten Geruch des Herbstes, die schwüle Hitze des Sommers, wenn die Luft schwirrt, die Tage lang sind und erst am Morgen eine leichte Abkühlung Schlaf verspricht.
Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Gegend der USA besonders mag. Dass ich mir genau diese Menschen dort vorstellen kann, diejenigen, die es (vermeintlich) geschafft haben, fortgezogen sind und dennoch im Herzen den Ort nie verlassen haben. Die anderen, die geblieben sind und nur in Gedanken mitreisen können, die, die nirgendwo anders glücklich werden können und die, die von der Enge einer Kleinstadt erdrückt werden und fort müssen.
Mir gefällt die Beschreibung der Menschen, ich kann sie mir vorstellen, ich kann mit ihnen mitfühlen, ihre Lieben, Schwächen, Dummheiten, Freundschaften verstehen.
Für einen schönen Lese-Tag war ich Teil dieser Kleinstadt in Wisconsin, eine Beobachterin der Geschehnisse.
… und jetzt würde ich am liebsten meine Sachen packen und sofort hinfliegen!
Was soll ich vorbringen zu meiner Entschuldigung? Ich habs versemmelt. Nicht mehr und nicht weniger. Ob ich es wohl wieder gut machen kann? Wir werden sehen.
Da war ich beim stARTcamp in Köln, habe fleißig meinen Artikel dazu verfasst, wie so oft noch beschwingt von den Erlebnissen des Tages, und im Eifer des Schreibens – zugegeben, am frühen Samstag Morgen im Eifelexpress zwischen Köln und Trier – vergessen, richtig gehend vergessen, den wunderbaren Abschluss des Abends, die hochgeschätzten Gäste zu erwähnen.
Dabei bin ich ein Fan der beiden seit ich sie auf dem stARTcamp RuhrYork das erste Mal erleben durfte, und hatte mich gefreut, sie in Köln wieder zu treffen.
Ach so, von wem ich überhaupt rede?
Von Sam Greb, dem stummen Autor und seinem treuen Gefährten, der an seiner statt die Texte liest.
Ich mag sie die beiden, auch wenn sie immer etwas düster Gruseliges mit in den Raum bringen. Genau das mögen wir doch, ein bisschen schauern. Der stumme Autor – er schaut, er blickt, er beobachtet, er denkt sich seines, wer weiß das schon? Er spricht ja nicht, er schreibt! Und trinkt auch gerne mal ein Bier, soviel steht fest. Sein Gefährte – er liest, natürlich, das ist seine Aufgabe. Er liest im Hemd, er liest angenehm eindringlich, im Schatten des Autors. Und doch, ohne ihn käme die Geschichte nicht ans Licht.
Ja, noch sind sie weitgehend unbekannt die beiden, aber wer weiß welche Geschichten aus der Fieberwelt des Sam Greb uns noch begegnen werden!
Da – nun war es wieder soweit, die Herbergsmütter luden zum dritten stARTcamp Köln und ich hatte zudem das Vergnügen mein drittes stARTcamp in diesem Jahr, nach München und RuhrYork, zu besuchen.
Dass Köln (für mich) immer eine Reise wert ist, darüber brauchen wir hier an dieser Stelle ja nicht wirklich reden 😉
So verwundert es auch nicht, dass ich mich sehr gefreut habe so viele bekannte Gesichter wiederzusehen, neue Begegnungen hinzufügen zu können und einige leider vermissen musste. Ausgehend davon, dass die stARTcamp-Kultur nächstes Jahr an diversen Orten fortgeführt wird (München, Münster, Dortmund, Köln, die vierte?, Wien, die zweite?), wird es eine Menge neuer Gelegenheiten geben.
Aber wie war es denn nun?
Schon beim Einlaufen in den sehr passenden Veranstaltungsort, die Karl-Rahner-Akademie, trotz relativ früher Anfangszeit, über erwartungsvoll freudig lächelnde Gesichter gestolpert, gefolgt von dem herzlichen Empfang der Herbergsmütter.
Durch die Vorstellungsrunde, ja, da muss man eben durch 😉
…und dann kommt immer dieser spannende Moment, wenn die Sessionwall aufgehängt wird und man feststellt, dass man auf jeden Fall was verpassen wird. Aber so wie das im Leben eben ist, wirklich verpasst wird nichts, schließlich nimmt man aus jeder Session irgendwas mit!
Warmgelaufen, oder besser: gespielt, hab ich mich bei Michael Scholten mit einem spannend unterhaltsamen Schnickschnackschnuck-Wettkampf. Beschreiben? Nee, geht nicht, da muss man dabei gewesen sein.
Es folgten Ilias Ntais ‚Content Strategie spielerisch einsetzen‘, Annette Schwindt ‚Einfach kommunizieren‘, Eva Brandecker ‚Fliegen fischen‘, Patrick Möller ‚Transmedia Storytelling‘.
Fürs leibliche Wohl in der Mittagspause sorgte Frau Berg kocht mit leckeren Suppen, Teigtaschen und Kuchen.
Was ich von den Sessions mitgenommen habe? Toll, wie wir in einer 45min-Einheit in komplett gemischten Gruppen, nicht nur ein schnelles Brainstorming mit Ergebnissen hinbekommen haben, sondern auch die Erkenntnis, dass das Präsentieren und Vertreten nicht der eigenen, sondern der Idee eines anderen, den persönlichen Horizont mit einfachem Mittel erweitert.
Was für eine beeindruckende Frau! Eva Brandecker, die mit ihrem scheinbar unbegrenzten Ideenreichtum ihr Label Sprachen lernen mit ‚The Grooves‚ zu einer echten Erfolgsstory machen konnte.
Und ja, ich bekenne mich als Anhängerin gut strukturierter, mit Beispielen gespickter, locker vorgetragener, mit Inhalt gefüllter Präsentationen!
Was ich schade fand? Dass durch das volle Programm zu wenig Zeit zum ‚Netzwerken‘ blieb, ein paar Verabschiedungen zu hastig wurden, einige gänzlich auf der Strecke blieben…
Das Versöhnliche dabei, hey, wir waren auf einem Barcamp, das wird dann eben virtuell nachgeholt! 😉
Ein dickes fettes Danke!!! an die drei Herbergsmütter Anke, Ute und Wibke für die herzliche Zubereitung des dritten stARTcamps in Köln!