Alle Jahre wieder – Tollwood im Winter

Am Wochenende war es wieder so weit – ein kurzer nachmittäglicher Besuch beim Tollwood-Festival auf der Theresienwiese in München. Immer einen Ausflug wert.

Im völligen Gegensatz zur Wies’n geht es hier trotz der (immer mehr werdenden??) Futter- und Trinkstände zivilisiert zu. In den frühen Abendstunden füllt sich der Platz zwar enorm und die Menschenmassen schieben sich über das Außengelände und durch die Zelte, aber die Stimmung ist irgendwie friedlich, weihnachtlich eben.

Ich mag die Atmosphäre, das ‚politische‘ Statement der Nachhaltigkeit, dass man neben dem üblichen Würstl-, Schupfnudel-, Germknödel- Essen auch leckere Alternativen findet, die Musik in den Zelten und das – vielleicht trügerische, aber was solls – Gefühl auch mal andere Schnickes-Schnackes-Geschenke in den Basarzelten zu finden.

Und wenn dann die Dunkelheit hereinbricht, die Beleuchtung angeht, kann man sich an der bunten Vielfalt in all seinen Bedeutungen so richtig erfreuen!

Hingehen, schlendern, genießen!

Schoko-Döner, cool!
Schoko-Döner, cool!

In eigener Sache: Warum ich gerade (relativ ;-) ) ‚Social Media-leise‘ bin

Meine IronBlogger-Kollegen werden es vielleicht registriert haben, letzte Woche durfte ich auch endlich mal einen kleinen Obulos in die Trinkkasse einzahlen – es gab keinen Artikel hier im Blog.

Nachdem ich nun doch schon eine ganze Weile ohne Job bin (ja, ich bekenne mich schuldig und nein, nicht (mehr) wirklich freiwillig, ich will gerne arbeiten und nehme Tipps dankbar an!) habe ich beschlossen meine Zeit zu nutzen um …mal was Neues zu lernen. Klar ist das irgendwie auch eine Flucht vor der etwas frustrierenden Jobsuche, aber – die Hoffnung stirbt zuletzt 😉 – vielleicht kommt doch etwas Produktives dabei heraus.

Zumindest kann ich soviel sagen: es geht mir gut dabei, und das klingt allemal vielversprechend!

Seit vier Wochen pendele ich nun also zwischen Augsburg und München – wie so viele andere – und sitze im Unterricht. Von 8 bis 16 Uhr. Das bedeutet für mich, die Nacht endet um halb sechs. Ich lerne ein klein wenig etwas über die Adobe-Programme Photoshop, Illustrator und InDesign, als Basis für einen daran ansetzenden Online-Marketing-Kurs. Mal vom frühen Aufstehen abgesehen ist natürlich auch das stundenlange Konzentrieren in einer schulischen Situation auf ein mir komplett neues Themenfeld anstrengend. Aber eben auch spannend. Spannend weil ich wieder neue – oder vergessene, verloren geglaubte – Seiten in mir entdecken kann, spannend sich dieser Herausforderung zu stellen und sie gar zu meistern und immer spannend etwas Neues zu lernen!

Ein Nachmittag Fotoworkshop - das Aha-Erlebnis des Tages: ich habe endlich die RAW-Einstellung an meiner Kamera entdeckt!
Ein Nachmittag Fotoworkshop – das Aha-Erlebnis des Tages: ich habe endlich die RAW-Einstellung an meiner Kamera entdeckt!

So bin ich abends nun meistens entsprechend müde. Kochen, wenigstens kurz in meine Social Media Kanäle hineinschauen, auch mal den TV einschalten und das war es auch schon. Eine große Unternehmung, langes Aufbleiben, mehr als zwei Abende gemütlich Freunde treffen, ist einfach nicht drin. Somit gibt es wenig Stoff um einen Blogartikel zu füllen – und ein paar Ansprüche stelle ich an mein Blog schon. Pinterest, Google+ oder gar Twitter bleiben völlig auf der Strecke, nur Facebook wird ein wenig gefüttert, weil es für mich (neben dem Blog) der wichtigste Kanal ist.

Bis Mitte Januar will dann auch noch eine Projektarbeit erstellt sein, und wer mich kennt, weiß, dass ich das mit entsprechend hohem Anspruch angehen und die winterlichen Wochenenden wohl weitgehend dafür einsetzen werde.

Jede noch verbleibende freie Minute werdet ihr mich … na? … irgendwo draußen finden  🙂

…und Dienstag freue ich mich auf das zweite Treffen der Münchner IronBlogger, bei dem unsere Kasse zur Hälfte geleert werden wird. Die andere Hälfte wollen wir spenden, was ich eine tolle Sache finde!

…und seit kurzem gibt es uns auch auf Twitter https://twitter.com/IronBloggerMUC

Das größere Wunder oder eine Begegnung mit Thomas Glavinic

Im Sommer diesen Jahres, als ich für einen viel zu kurzen Tag in die Welt von Jonas, dem Protagonisten aus ‚Das größere Wunder‘ eingetaucht bin, habe ich eine Weile gebraucht wieder in die Realität zurückzufinden. So ist das mit tollen Büchern eben. Ich hab das auf den diversen Kanälen ja schon verbraten, hier also nur zusammenfassend: ich war begeistert, mein Lesehighlight des Jahres. Nicht jeder wird das Buch mögen, manche keinen Zugang zur Geschichte finden, den meisten (hoffe ich) wird es wie mir ergehen und etwas an den Personen, der Sprache, des Abenteuers an sich, wird sie anspringen und gefangen nehmen.

Vergangene Woche nun kam der Autor auf seiner kreuz und quer durch die Lande führenden Lesereise auch in Augsburg bei Bücher Pustet vorbei. Klar, dass ich da hin wollte. Lesungen sind eigentlich nicht so mein Ding, aber mit Herrn Glavinic verbindet mich persönlich (ohne ihm jemals begegnet zu sein) ein kleines ‚Verfolgungsspiel‘.

Vor vielen Jahren, als ich öfter mal beruflich in Wien war, hatte ich mir für die manchmal etwas eintönige Autofahrt zwischen Salzburg und Wien das Hörbuch  ‚Das bin doch ich‚ besorgt, übrigens hervorragend passend gelesen von Thomas Maurer, einem Wiener Kabarettisten. Ich mochte das Hörbuch, die Geschichte hat mich zum Schmunzeln und mir die Ecke in Wien rund um den Naschmarkt näher gebracht. Von da an war ich oft am Naschmarkt und einem angrenzenden Restaurant zum Abendessen, immer irgendwie umherschauend, ob mir Thomas Glavinic wohl mal über den Weg laufen würde – was natürlich nie passiert ist. Die Atmosphäre am Naschmarkt und das gute Essen im ‚Café Amacord‘ haben mich dafür ausreichend entschädigt 😉

Was ich an der Lesung mochte (das Buch mochte ich ja sowieso schon!) war zum einen: die Kürze. Eine knappe Stunde genügt völlig, nicht jeder muss ein Harry Rowohlt sein! Des weiteren: ein charmanter, selbstironischer Autor. Eine gemeinsame Lieblingsfigur. Und die Erkenntnis, dass ich das Buch viiiieeeel zu schnell gelesen habe, so viele Eindrücke dadurch nicht haften geblieben sind, ich es unbedingt noch mal lesen muss, aber leider gar kein eigenes Exemplar besitze (meines war damals ein Leseexemplar, das auf Wanderschaft ging).

Wie die spontane Choreografie des Abends es so wollte, kam es nun also tatsächlich zur ersten persönlichen Begegnung mit Thomas Glavinic. Da muss ich jetzt doch mal ein ‚Hach‘ loslassen. Als Highlight des Monats lässt sich das allemal einstufen 🙂 Zu viert sind wir noch auf einen kleinen Nachlese-Absacker, unkompliziert, persönlich, interessant, charmant, unterhaltsam, ein runder Abschluss des Abends und die augenzwinkernde Erkenntnis ‚Autoren sind auch nur Menschen wie du und ich‘ und manche trinken Weinschorle, schüttel 😉

…über wandern, reisen, lesen, schauen, reden…