Paul Klee ‚Mythos Fliegen‘ – eine Ausstellung mit Mehrwert!

Das kann mir schon mal passieren: den Samstag Vormittag im Museum verbringen, den Nachmittag im Fußballstadion – und beides mit Vergnügen!

Paul Klee - Mythos Fliegen
Paul Klee – Mythos Fliegen

Im Augsburger H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast findet noch bis zum 23. Februar 2014 eine interessante Paul Klee-Ausstellung statt, die ich nun endlich einmal besucht habe. Abgesehen davon, dass ich bereits viele Bilder/Zeichnungen von Klee gesehen, die ein oder andere Ausstellung besucht habe, er mich als Künstler fasziniert und ich von der Vielfältigkeit seiner Werke beeindruckt bin, habe ich mich mit seiner Biografie eher weniger auseinandergesetzt. So muss ich gestehen, dass es mir nicht bekannt war, dass Paul Klee während des Ersten Weltkrieges nahezu 2 Jahre seines Militärdienstes an der Königlich Bayerischen Fliegerschule in Gersthofen bei Augsburg ableistete.

Die Ausstellung ‚Mythos Fliegen‘ richtet ihren Fokus ganz auf die in diesen Kriegstagen entstandenen, vom Leben auf dem Flugplatz und der Angst vor dem Fronteinsatz geprägten Bilder. Zu sehen sind nicht nur ca. 80 Werke aus dieser Zeit, zum größten Teil kleinformatige Zeichnungen und Bilder, sondern auch Ausschnitte aus dem regen Briefverkehr auf Postkarten, den Klee mit seiner Frau Lily und Sohn Felix führte. Mich haben besonders die begleitenden, an den Wänden in unterschiedlichen Schriftgrößen angebrachten, Textpassagen aus Klees Tagebuchaufzeichnungen angesprochen.

Leider erst hinterher – und somit quasi zu spät – habe ich entdeckt, dass es eine speziell zu dieser Ausstellung entwickelte App für iOS und Android gibt. Eine nette kleine Augmented Reality Spielerei, bei der man einige Bilder auf Smartphone oder Tablet ‚in Bewegung‘ setzen kann. Inzwischen habe ich mir die App heruntergeladen und an einer der Postkarten ausprobiert. Vielleicht nehme ich mir aber einfach nochmal die Zeit die Ausstellung ein zweites Mal App-bewaffnet zu besuchen 😉

Bei einigen der Postkarten kann man den animierten Klee auch sehen!
Bei einigen der Postkarten kann man den animierten Klee auch sehen!

Augsburg hat im Schatten von Münchens Kunstwelt nicht oft Einmaliges zu bieten, aber hier ist eine atmosphärisch stimmige Ausstellung eines großartigen Künstlers mit lokalem Bezug wirklich gut gelungen.

…und da der FC Augsburg am Nachmittag sein Heimspiel mit 3:1 gewonnen hat, wurde der mit Zeichenkunst begonnene Tag mit Ballkunst abgerundet … 🙂

Elephant Parade in Trier (Germany) and Luxembourg

Lill Mimi by artist Marco Weiten
Lill Mimi by artist Marco Weiten

Be welcome to meet the elephant Lill Mimi, designed by the Luxembourg artist Marco Weiten for the Elephant Parade 2013 in Luxembourg and Trier.

I received Lill Mimi a few days ago as a present from my mother, who ordered it for me after I visited Trier last year, when the Elephant Parade had just ended. I was lucky to had the chance to see most of the lovingly designed Elephants in a row in front of Triers famous roman ‚Porta Nigra‘ on a sunny autumn day.

There is a lot to know about the idea behind the worldwide Elephant Parades, created by father and son Marc and Mike Spits in 2006, who organized the first exhibition 2007 in their hometown Rotterdam, Netherlands. You can get all the information what it’s all about on the Elephant Parade Website.

Today I just wanted to express my sincere joy for this precious gift, that my 88yrs old mother remembered how enthusiastic I was about the exhibition and ordered a beautiful designed elephant replica for me. And even if she hadn’t read the artists description, she picked the perfect one:

„Lill Mimi passes on love of life, beauty, lightness of being, spontaneity, dreams. It is the bearer of the faith in the good, in love and joy. All we need to be happy is love. Life is beautyful and you’re the architect of your own life!“

…and here are some Elephant Parade photos from the last day of the exhibition in my hometown Trier…

 

 

 

 

 

Start Weitwanderprojekt 2014 – Altmühltal-Panoramaweg

Der Start eines neuen Weitwanderprojekts ist immer spannend. Gilt es doch, sich wieder an ein neues Begleitbuch zu gewöhnen, die Beschilderung kennenzulernen – sind die Wegweiser sinnvoll und in ausreichender Anzahl angebracht – und vor allem eine neue Landschaft zu erobern. Wie in den Jahren zuvor auch, starten wir im Januar. Das verwundert den ein oder anderen, wir aber lieben es dem Jahreszeitenverlauf zu folgen und schlechtes Wetter hat uns (bisher) noch nie abgeschreckt.

Für 2014 haben wir uns den Altmühltal-Panoramaweg ausgewählt, der, in Gunzenhausen beginnend, über ca. 200km dem Verlauf der Altmühl folgt, und zwar, wie der Name bereits vermuten lässt, in luftigen Panoramahöhen, und in Kelheim endet.

Über mangelnde Wander- und Radwege kann man sich im Altmühltag nicht beklagen - 'unserer' ist übrigens der in leuchtend orange!
Über mangelnde Wander- und Radwege kann man sich im Altmühltal nicht beklagen – ‚unserer‘ ist übrigens der in leuchtend orange!

So ging es dann also am Samstag den 25.1.2014 in einer kurzen einstündigen Zugfahrt zum Ausgangspunkt in Gunzenhausen. Das Wetter: neblig, Panorama war nicht viel zu erwarten, die Temperaturen: zu warm für die Jahreszeit, trocken und windstill. Keine Beschwerden 😉

Auf den ersten beiden Teilstücken verlässt man das Altmühltal und wandert recht bald hinauf auf den Hahnenkamm, ein bis 656m hoher Ausläufer der fränkischen Alb. Der Weg führt überwiegend durch Wald und über frei liegende Felder, durch die große Feuchtigkeit war es sehr matschig und wir kamen am Abend ziemlich verdreckt in unserem Quartier an. Eigentlich sollten es nur ca. 18km bis zu unserem Etappenziel Heidenheim (in Mittelfranken!) sein, da der Ort aber etwas außerhalb unserer Route lag, mussten wir den, im übrigen hervorragend, ausgeschilderten Panoramaweg verlassen und haben uns prompt in einem (nicht auf unserer Karte markierten) Truppenübungsplatz verlaufen. Wegen der schlechten Sicht war eine Orientierung kaum möglich und hätte Barbara nicht leicht verzweifelt ‚jetzt bräuchten wir halt ein GPS‘ ausgerufen, hätte es eng werden können mit dem Tageslicht. Hab ich mich doch an mein gerade neu erworbenes Smartphone in der Tasche erinnert, das natürlich GPS hat und uns (jaja, ich sollte mal lernen damit umzugehen) nach ein paar Anlaufschwierigkeiten treffsicher ans Ziel brachte – mit einer Stunde Verspätung und ein paar Kilometern mehr in den Beinen.

Klar, dass wir uns im hauseigenen Cafe nach dem langen Tag noch einen super leckeren selbstgemachten Kuchen gönnen mussten, serviert auf handgetöpfertem Geschirr unserer nicht nur vielseitig begabten, sondern auch echt freundlichen Wirtin!

Tag zwei begann mit einer Überraschung: in der Nacht hatte dichter Schneefall eingesetzt und die Welt draußen war in weiß getaucht. Nach ausgiebigem Frühstück gings also raus in die weiße Pracht. Pracht? Hmmm.

Nach einer Stunde bergauf stapfen, dem pfeifenden Wind und heftigem Schneesturm ausgesetzt, durch ungespurten knöchelhohen Schnee über ungeschützte Felder, schlich sich dann doch der Gedanke ein ‚und wie soll ich das noch weitere vier bis fünf Stunden durchhalten‘? Ich gestehe, es erstaunt mich immer wieder wie viele Energien so ein (relativ untrainierter) Körper freisetzen kann.  Nach etwas mehr als einer Stunde trafen wir wieder wie geplant auf ‚unsere‘ Route, und die Erleichterung war deutlich spürbar, drei Stunden abwechselndes Spuren über die heftig verschneiten Wege ließ uns völlig erschöpft unter ein paar Bäumen Schutz zur Mittagspause suchen, und irgendwie ging es Schritt für Schritt weiter. Wir freuten uns über jedes Stück Weg, in dem wir nicht im Schnee versanken und hatten genug Energie uns am verzauberten Winterwald zu erfreuen. Eine wunderschöne Streckenführung in reiner Natur.

Altmühltal Panoramaweg

Als wir nach knapp sechs Stunden und ca. 24km nach Treuchtlingen hinunter abstiegen, war es trocken, der Schnee verschwunden und die Sonne schien.

Uns kam das in dem Moment ziemlich surreal vor und wir fragten uns, wer uns das wohl glauben würde – waren wir doch zudem keiner Menschenseele unterwegs begegnet – und Hunde, die würden wir bei dem Wetter sowieso nicht vor die Türe schicken 😉

…das ein oder andere (Beweis-) Foto ist dann aber doch entstanden… 😉 – im Wechsel Tag 1 (von Gunzenhausen nach Heidenheim) und Tag 2 (von Heidenheim nach Treuchtlingen).

Panorama 1.Tag
Panorama 2. Tag
Panorama 2. Tag

Spielberg
Spielberg

…über wandern, reisen, lesen, schauen, reden…