LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster wird am 20. September 2014 nach etwas mehr als zwei Jahren seine Wiedereröffnung feiern. Mehr dazu findet sich in dieser Pressemitteilung: LWL-Museum für Kunst und Kultur Wiedereröffnung 20.Sept. 2014

Um die Zeit der Schließung des Museums zu überbrücken, wurde gemeinsam mit Studenten vom Institut der Wirtschaftsinformatik der Universität Münster ein Virtuelles Museum, das Museum 24/7 entwickelt.

Am Vortag des stARTcamps Münster (dazu in diesem einem späteren Artikel mehr) hatte uns Michelle van der Veen, die beim LWL für das Projekt

Michelle van der Veen erklärt das Projekt Museum 24-7
Michelle van der Veen erklärt das Projekt Museum 24-7

Museum 24/7 zuständig ist, zu einem Bloggertreffen in kleiner feiner Runde eingeladen. Zum einen wollten wir über das Virtuelle Museum diskutieren, zum anderen einen ersten Einblick in den Neubau des ‚realen‘ Museums erhalten.

Der von Staab Architekten Berlin durchgeführte Neubau erweitert die Ausstellungsfläche des Museums für Kunst und Kultur auf 7500m². Ich persönlich bin ziemlich begeistert von der hellen, klaren Architektur des Neubaus, der sich trotz seiner scharfen Abgrenzungen harmonisch in den Standort einfügt.

Judith Frey
Judith Frey

Judith Frey, die zur Zeit ein Volontariat im Museumsdienst absolviert, hat uns charmant und kompetent durch die zugänglichen Bereiche des Museums geführt. Klar, dass die Ausstellungsräume in dieser Phase für uns Blogger tabu waren, aber allein der Blick in Foyer, Treppenaufgang und ersten Stock genügten für einen ersten, begeisterten Eindruck.

Für mich persönlich kann ich sagen, der reale Besuch einer Ausstellung, eines Events, eines Museums ist nicht durch ein Virtuelles Museum zu ersetzen, aber das wird auch nicht erwartet. Die Möglichkeiten der digitalen Welt als Ergänzung, Erweiterung, ja auch Unterhaltung, Spielerei, Edutainment, Ausbildung … zu nutzen: unbedingt!

Ich kann mich nur bedanken für den interessanten Tag, neue Denkanstöße, die Lust auf einen erneuten Besuch in Münster nach der Neueröffnung am 20. September 2014, eine sympatische Gastgeberin und natürlich den ausgewählten Kreis der Bloggerkollegen!

…und die Bilder, die kommen jetzt!

Außenansichten

LWL-Museum für Kunst und Kultur

Einer der Innenhöfe, in dem sich Alt- und Neubau begegnen
Einer der Innenhöfe, in dem sich Alt- und Neubau begegnen

Innenraum

Ein gelungenes Detail - der Handlauf des Treppenaufgangs
Ein gelungenes Detail – der Handlauf des Treppenaufgangs

 

 

 

Ein Traumtag – Wanderung von Pfronten nach Füssen

Diese Woche habe ich mich mit einer wunderschönen Wanderung selbst zum Geburtstag beschenkt.

An einem der in diesem Jahr so ungewöhnlich warmen Spätwintertage bin ich mit der Bahn von Augsburg nach Pfronten-Steinach gefahren. Ich war da schon öfter, gehe aber sonst immer Richtung Süden hinauf zum Breitenberg-Aggenstein-Vilser Jöchl.  Da liegt für eine normale Wanderung dann aber doch noch zu viel Schnee.

Aggenstein
Breitenberg – Aggenstein

Statt dessen hatte ich mir die ca. 13km lange Strecke nach Füssen ausgesucht, nicht die Talroute, denn ein kleiner Berg sollte schon dabei sein, sondern über die Ruine Falkenstein – Zirmgrat – Saloberalpe und Alatsee.

Blick auf die Tannheimer Berge
Blick auf die Tannheimer Berge

Eine hervorragende Entscheidung und jedem zu empfehlen, der traumhafte Blicke auf die Gipfel der Tannheimer Berge und zugleich den Vierseenblick ins Voralpenland genießen möchte, ohne sich mit übermäßig vielen Höhenmetern herumschlagen zu müssen.

Vierseenblick - Weissensee, Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee
Vierseenblick – Weissensee, Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee

Vom Bahnhof in Pfronten-Steinach geht es nach Überquerung der Vils in langen Kehren, bis auf ein paar kleine Abschnitte nicht allzu steil, ca. 400 Höhenmeter hinauf zur Ruine Falkenstein. Von dort wieder leicht bergab, Pfronten-Füssen 18.3.14 009bis es auf schönem Steig durch den Wald über den Zirmgrat nochmals ca. 150 Höhenmeter auf den höchsten Punkt des Salobergrats geht.

Oben lockt nicht nur der Blick hinab ins Tal und die Tiroler Bergwelt, es stehen auch Bänke für die verdiente Brotzeitrast bereit. Zeitlich ist hier die Hälfte der Strecke erreicht.

Von da gehts bergab 😉 … bis zum blaugrün schillernden Alatsee – eine Entdeckung für mich. Hunde und Kinder konnten bereits beim Plantschen im klaren Wasser entdeckt werden! Anschließend noch etwas mehr als eine gemütliche Stunde bis hinein nach Füssen.

Alatsee
Alatsee

Alatsee Alatsee

In Füssen angekommen war natürlich noch Zeit für eine kleine Belohnung 🙂 Pfronten-Füssen 18.3.14 059

Besonders begeistert hat mich, dass ich diese, im Sommer vermutlich überlaufene, Tour entdeckt habe durch Studieren der Karte in Kombination mit Bahnanreise. Auch wenn ich insgesamt vier Stunden im Zug gesessen bin, ist diese Halbtagestour von knapp vier Stunden problemlos an einem Tag unterzubringen, an dem abends noch ein netter Geburtstags-Umtrunk mit Freunden ansteht 🙂

…und Blümchen, ja die gab es auch!

Pfronten-Füssen 18.3.14 033 Pfronten-Füssen 18.3.14 018 Pfronten-Füssen 18.3.14 007 Pfronten-Füssen 18.3.14 055

 

 

 

Ingvar Ambjørnsen ‚Die Nacht träumt vom Tag‘

Es ist eine Weile her, dass ich die Muße hatte Literatur zu testen. Nicht dass ich dem Lesen den Rücken gekehrt hätte,  aber als ‚Pendler‘-Lektüre morgens und abends im Zug ging einfach nur seichter   Lesestoff auf dem eReader.

Ingvar AmbjornsenLetzte Woche habe ich mich endlich wieder an was Neues herangewagt. Und weil ich ein wenig auf Entzug war, hab ich Ingvar Ambjørnsens ‚Die Nacht träumt vom Tag‘ sogar zu Ende gelesen. Ich will damit nicht sagen, es wäre mir schwer gefallen, aber ob ich das Buch empfehlen würde, hm, mal sehen.
Die Nacht träumt vom TagMenschen tauchen in diesem skandinavischen Erzählwerk einige auf,  wesentlich mehr als   Sune, der sich der Verantwortung eines alltäglichen Lebens in der Stadt schon lange entzogen hat, es ertragen kann. Aber die Umstände bringen es mit sich, dass er immer wieder die Einsamkeit der Wälder Nordnorwegens verlassen muss. Dann spielt ihm das Schicksal die Vietnamesin Vale in die Hände, die ihre eigene Geschichte mit sich trägt. Für eine kurze Zeit verknüpfen sich ihre Wege.

Ich habe eine Weile gebraucht mich in die Sprache einzulesen. Die im Buch erzählte Geschichte erfordert eine Aufmerksamkeit, die ich ihr manchmal schuldig geblieben bin. Dennoch musste ich dran bleiben, musste wissen, wie es mit Sune weitergeht, wurde ohne es recht zu merken, und vor allem zu wollen, in seinen Bann gezogen.
Tatsächlich hat mich die kalte, feuchte, neblige, dunkle Beschreibung dieser Herbsttage, in denen wir einen kurzen Einblick in das Leben von Sune, Vale und den anderen erhalten, gefesselt und fasziniert.

Deshalb gibt es die Leseempfehlung nur für Freunde leicht düsterer, einsamer, nebelverhangener skandinavischer Literatur.

„Wir essen mit den Fingern. Lecken das Fett ab. Es wird dunkel. Die Flammen im Feuer nehmen ein tiefes Gelb an, mit blauen und grünen Einsprengseln. Ab und zu ein Knall, und ein Funken, der wie eine Sternschnuppe durch den Abend huscht. Sagen ab und zu etwas. Schweigen. … Ich kann aus der Stadt hinaus und auf den Pfad gehen, aber die ganze Zeit werden neue Hände nach mir greifen. Und das einzig Neue an dieser Erkenntnis ist, dass sie mir jetzt zu schaffen macht.“

…über wandern, reisen, lesen, schauen, reden…