Archiv der Kategorie: Reisen

Great Sand Dunes NP, Colorado

Es wird mal wieder Zeit für einen kleinen USA-Rückblick-Beitrag. Dieses Mal geht es zu den Great Sand Dunes in Colorado. Tatsächlich war ich ziemlich erstaunt wie relativ unbekannt dieser Nationalpark ist.

Great Sand Dunes ColoradoMich hat es auf meiner ‚großen‘ Reise quer durch die USA 2011 ganz bewusst hierhin verschlagen, der Park stand schon lange auf meiner Wunschliste.

Mit 230m Höhe sind die Great Sand Dunes die höchsten Dünen Nordamerikas und liegen nicht etwa an einem See oder Ozean, sondern am Fuße der Rocky Mountains. Ein einzigartiges Naturphänomen, bleibt die Düne durch ihre Lage, Witterung und umgebende Landschaft nicht nur erhalten, sondern auch an Ort und Stelle, verändert aber dennoch ständig ihr Aussehen.

Great Sand Dunes ColoradoAls ich am 7. Oktober 2011 von Kansas kommend in den Park hineinfuhr, wusste ich bereits, dass die Temperatur selbst für diese hoch gelegene Gegend für die Jahreszeit zu kalt war. Mein Plan war es auf dem Campingplatz im Nationalpark mein Zelt aufzustellen und den Nachmittag zur (erlaubten) Erklimmung der Düne zu nutzen. Wie so oft kam es anders als ich dachte.

Schon leicht verwundert über den fehlenden (Eintritt kassierenden bzw. Annual Pass kontrollierenden) Ranger am Parkeingang war auch beim Visitor Center nur noch ein anderes Auto geparkt. Die ersten Blicke auf die ca. 80km² große Sanddüne vor der dunklen Wolkenwand über den Bergen waren mehr als beeindruckend.

Great Sand Dunes Colorado Great Sand Dunes Colorado Great Sand Dunes Colorado Noch immer dachte ich, ach das mit dem Zelten wird schon klappen, denn Kälte schreckt mich nicht so sehr ab. Beim Öffnen der Autotür wurde klar, warum der Park wie ausgestorben war – mir hat es nicht nur beinahe die Tür aus den Angeln gerissen, der heftige Sturm draußen (den ich irgendwie beim Fahren völlig ignoriert haben muss) ist dann einmal durch mein Auto gewirbelt bevor ich es mit aller Kraft wieder schließen konnte. Okay, Zelt aufbauen wurde zu einem Ding der Unmöglichkeit.

Also erstmal rein ins Visitor Center, informieren und bitte, eine kleine Wanderung auf die Düne wird doch möglich sein, oder? Die Mitarbeiter in den US-amerikanischen Nationalparks sind fast immer super freundlich, hilfsbereit und …optimistisch. Auf meine Frage, ob es denn möglich sei auf die Düne zu wandern, bekam ich ein ‚it’s a bit stormy, but you can try anyway‘. Netterweise hat man mir bewegungshungriger deutscher Touristin als Alternative einen kleinen Trail im Wald empfohlen ‚because it might be more protected from the wind‘.

Great Sand Dunes ColoradoSchon klar, dass ich das mit der Sanddüne – ich hatte doch nur den einen Tag – probieren wollte. Nach ca. 200m fühlte sich mein Gesicht vom quer fliegenden Sand schon wie geschmirgelt an, und als es dann auch noch zu hageln begann, ja, ich gebs zu, wurde kapituliert.

Great Sand Dunes ColoradoDer Weg durch den Wald entpuppte sich dann als wunderschönes Farbenspiel mit herrlichem Blick ‚rüber‘ zur Düne.

Great Sand Dunes Colorado Great Sand Dunes Colorado

Great Sand Dunes Colorado Great Sand Dunes Colorado Great Sand Dunes ColoradoDer Great Sand Dunes National Park steht jetzt also auf der ‚muss ich unbedingt nochmal hin‘-Liste 😉

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster – Offen!

LWL-Museum für Kunst und KulturWährend ich hier in aller Gemütlichkeit mein Resümee zur Neueröffnung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster auf der Terrasse sitzend verfassen kann, wird eben dort jetzt gerade hektische Betriebsamkeit herrschen. Und das ist auch gut so, schließlich hat man 5 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet.

Schön, dass ich die Gelegenheit hatte am 17.9. an der Pressekonferenz und der daran anschließenden Zeitraffer-Führung durch die 51 Räume der Sammlung so kurz vor der Eröffnung teilzunehmen.

Infos zur Architektur, zu Kosten und Bauplan, technische Details zum Bau und den Ausstellungsräumen, Namen und Fakten … kann man in den offiziellen Pressemitteilungen, beim Stöbern im Internet finden. Ich möchte hier gerne meinen ganz persönlichen, meinen Besuchereindruck wiedergeben.

Bereits bei einem Besuch im März konnte ich mir ein Bild von der Architektur des beeindruckenden Neubaus machen, allerdings noch ohne Einblick in die Ausstellungsräume.

Münster, Photokina 17.9.14 068Das offene Prinzip des Museumsgebäudes von Staab Architekten Berlin, auf diesem relativ klein erscheinenden Platz im Herzen Münsters, ist voll gelungen. Die ‚Architektur der Höfe‘ integriert die Stadt ins Museum und das Museum in die Stadt. Exponate sind aufgrund durchdachter Platzierung an Fenstern von außen zu sehen und Räume an der Nordseite des alten Gebäudeteils lassen durch große Fenster den Blick von innen auf Dom und Domplatz zu.

LWL-Museum für Kunst und KulturMit fachkundigen Erläuterungen von Ingrid Fisch, der Leiterin Kunstvermittlung, wurden wir in einem kleinen Grüppchen – zugegeben, im Schnelldurchlauf, anders war das bei dem engen Zeitplan auch nicht möglich – durch die Sammlung geführt.

LWL-Museum für Kunst und KulturBereits beim Betreten des ersten Raums, im chronologisch die Jahrhunderte umfassenden 1. Stock, wird man eingesogen in die ruhige, aufs Wesentliche reduzierte Atmosphäre der Ausstellung. Nur ein einziges Exponat, das Bockhorster Triumphkreuz, arrangiert vor dunklem, blauem Hintergrund lässt uns eintauchen in die Welt des Mittelalters. Sicher keine leichte Aufgabe aus hunderttausenden von Exponaten, die das Museum besitzt, sich auf eine Auswahl von etwas mehr als 1200 zu beschränken. Ich kann vom ersten Eindruck nur sagen: es ist gelungen!

Die leichte, Raum-öffnende Anordnung gibt dem Betrachter die Möglichkeit einzutauchen und zu verweilen.

LWL-Museum für Kunst und Kultur

Die Wände sind unterschiedlich farblich gestaltet, emotional, licht, dunkel, warm, dramaturgisch. So wie man es heute in der Museumsgestaltung öfter antrifft – ich fühlte mich stark an das neue Lenbachhaus in München erinnert – mir gefällt das, es fühlt sich richtig an.

Die Beschriftungen, Raumtexte, Bereichstexte und Exponattexte sind direkt auf die Wände geschrieben, die Raumnummerierung auf den Boden. Klar, klassisch, ansprechend.

LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur

Hält sich das erste Stockwerk stark an die Chronologie, so sind die Räume der zweiten Etage thematisch angelegt, die atmosphärische Dichte durch das innovative Ausstellungsdesign von SPACE4 lädt zum Verweilen und Wirken lassen ein.

Immer wieder öffnen sich beim Rundgang neue Räume, finden sich neue Blicke, wird der Besucher ‚verankert‘, sowohl nach draußen, als auch innerhalb des Museums, mit anderen Räumen, einem Patio, Gängen, lichtdurchfluteten Höfen.

LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur

Alles in allem ist das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster mehr als gelungen.

Einzig vermisst habe ich die Einbeziehung neuer Medien. Ja, es gibt einen interaktiven ‚Spieltisch‘ zum Westfälischen Frieden, ob dieser vom Museumsbesucher genutzt werden wird, muss sich zeigen. Andere

Want to play?
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Mit Günter Jauch durchs Programm
Mit Günter Jauch durchs Programm

Installationen konnten wir bei unserem Besuch (noch?)nicht sehen und manches ist wohl auch erst für den regulären Besucherstrom in der Testphase. Es gibt einen Mediaguide, der zusätzliche Informationen zu ausgewählten Exponaten liefert, kleine Filme zeigt mit Spielszenen von Prominenten. Da das Display lediglich Smartphone-Größe hat, verpufft diese Funktion ein wenig und übrig bleibt ein schöner Audioguide.

Wie und ob in Zukunft Technologien wie z.B. Augmented Reality in die Planung neu gestalteter Museen mit eingebaut werden, wird sich zeigen. Und es ist ja auch nicht zu spät etwas ’nachzuarbeiten‘! Wäre doch schön, wenn dem Konzept des ‚offenen‘ Museums ein offenes Ohr für das digitale Zeitalter folgen würde.

Und um die Kurve zurück zu schlagen zum eher Traditionellen, den kleinen, liebevoll gestalteten handlichen Führer ‚1000 Jahre/100 Blicke‘ empfindet die Buchliebhaberin in mir als kleines Schätzchen.

In diesem erklärt der Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, dass er, wäre er ein Exponat, in der ‚Spitze‘ platziert sein wolle. Da kann ich mich nur anschließen. LWL-Museum für Kunst und KulturEin ganz besonderer Raum, beginnend mit der roten Wandfarbe, die Maria vor dem Fenster, die so auch von außen sichtbar ist, die Figurengruppe von Heinrich Brabender ‚Einzug Christi in Jerusalem‘, die in Blickrichtung zum Dom gehängt ist, ihrem ursprünglichen LWL-Museum für Kunst und KulturPlatz an dessen Westfassade. Exemplarisch auch für das Konzept der nicht nur, aber auch, symbolischen Verbindung zwischen draußen und drinnen, zwischen Stadt und Museum.

Klar, dass ich gerne etwas mehr Zeit gehabt hätte alles auf mich wirken zu lassen, aber so bleibt mir eine große Motivation irgendwann einmal wieder die Reise ins schöne Münster anzutreten!

Neben den vielen Pressemeldungen, findet man in den Blogs von Anke von Heyl ‚Kultureventbüro‚ und Tanja Neumann ‚Museums(t)raum‚ zwei weitere Artikel zur Neueröffnung des Museums

Grand Teton NP – Rainy days

Four years ago, in 2010, I went with my friend Charlotte on a four weeks travel along the Rocky Mountains. Starting in Denver, relaxing a few days at Maroon Lake near Aspen to get rid of the jet lag, going all the way up to Grand Teton and Yellowstone NP, further west to visit Devils Tower,  Badlands NP, Mt. Rushmore, Wind Cave NP, driving back to the Rockies to spent two days at Rocky Mountains NP, before we ended up in Denver again. Most of the time the weather was nice and sunny, but we also faced some rainy days, and in the altitudes of the Rocky Mountain area we had some frosty nights on the campground.

It’s just something you have to be prepared for, even in August you can have snow in the higher areas.

Grand TetonWe arrived at Grand Teton NP on a beautiful summer day, checked in at the nice campground, and were eager to see our first bisons in the wild. Oh my, we were not disappointed! First the bisons in the postcard-like setting in front of the Tetons, and later, just a few steps away from the campground, the bisons making their evening walk on the roadside.

Grand Teton Grand Teton

Later on the travel we’ve seen so many more bisons, but it never ceased to amaze us.

On the next morning we woke up to some rain drops on the tents, and during the following days it was a mix of rain, thunderstorms and Grand Tetonclouds. And no, you will not hear any complaints! Look at the photo gallery and then tell me the colours of nature are not breathtakingly beautiful! There is nothing to complain about having the chance to enjoy this spectacular landscape. And the other benefit, we had it all to ourselves, even the campground at Jackson Lake was nearly empty.

So yes, those rainy days are saved as precious travel memories!