Archiv der Kategorie: Kunst und Kultur

stARTcamp Wien 2014

Nun denn, es scheint als hätte ich einen Ruf zu verteidigen als blitzschnelle stARTcamp-Bloggerin. Und da ich es heuer (ein wenig startcamp Wien 14mag ich mich schon auch sprachlich der Umgebung anpassen 😉 ) tatsächlich geschafft habe nach Wien zum dortigen stARTcamp anzureisen, ist bezüglich des Bloggens mein Ehrgeiz geweckt – obwohl ich nach dem spannenden, anstrengenden und anregenden Tag ein kleines bisschen müde bin.

Jedes stARTcamp ist anders, jedes hat sein ganz eigenes Flair, geprägt von Veranstaltern, Lokalität, Stadt und allem voran, den Teilnehmern. Somit hat auch jeder meiner Blogartikel seinen eigenen Schwerpunkt.

Die Veranstaltung in Wien war für mich geprägt von den Sessions vor, zwischen und nach den Sessions, anders gesagt, vom

Ankommen
Ankommen

‚Netzwerken in between‘. Klar ist es immer eine schöne Gelegenheit bereits bekannte stART-Camper wiederzutreffen, das gibt so ein familiäres Wohlgefühl. Genauso wichtig ist mir persönlich aber das Knüpfen neuer Kontakte, und sei es auch nur einer, oder das überraschende Kennenlernen einer bisher nur virtuellen Bekanntschaft. So hatte ich das unerwartete Vergnügen den Kollegen vom Joanneum in Graz kennenzulernen, bei dessen Blogparade zum Thema ‚Aberglauben‚ ich teilgenommen hatte. Weitere nette Gespräche, die in der Kürze der Zeit möglich waren, werden (bis zum nächsten Aufeinandertreffen) in der virtuellen Welt weitergeführt.

startcamp Wien 14 startcamp Wien 14

Eine Begegnung der besonderen Art – und ja, klar wird das hier im Blog verbraten, was denkt Ihr denn 😉 – hat sich im extra für uns bereit gestellten Shuttlebus, der uns zum Essl-Museum brachte, zugetragen. Da muss ich erst nach Wien fahren, um eine nur zwei Ecken von mir entfernt wohnende Augsburgerin kennenzulernen. Trotz mehrerer gemeinsam besuchter Veranstaltungen in München, gegenseitigem Twitter-folgen und virtueller Begegnungen, kannten wir uns nicht persönlich. Das wurde im Laufe des Tages schnell geändert. Mal sehen, ob wir das Vorhaben eine Zweier- stARTcamp Winterlaufgruppe ins Leben zu rufen auch umsetzen werden. Schon klar, dass ich das hier erwähne, um den Druck zu erhöhen!

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Plaudern im Bus

Ja, dieses Mal ist mein Nachbericht sehr persönlich geprägt, mag es daran liegen, dass es eben doch schon spät ist und der Abschluss im Museumsquartier in

Nachts im Museum(squartier)
Nachts im Museum(squartier)

geselliger Runde nachschwingt, oder die Begegnung mit Menschen für mich dieses Mal sehr einprägsam war, oder ich mich einfach so darüber freue mal wieder in Wien zu sein, oder doch der Photoautomat?

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Ein kleiner (großer) Spaß zum Abschluss
Ein kleiner (großer) Spaß zum Abschluss

Thematisch hab ich natürlich auch was mitgenommen, z.B. über das nie zu klärende Thema ‚Nutzungsrechte von Fotos‘ diskutiert, Christian Gries‘ informativer Reise zu ‚Niemand besucht ein Museum‘ gefolgt, einen Einblick in die Entwicklung von Apps/Augmented Reality von Martin Adam erhalten und Sybille Griesinger ‚Das Pferd von vorne zäumen…‘ sehen.

Ganz toll waren die uns zur Verfügung gestellten mobilen WLAN-Hotspots von Flink, ein großes Dankeschön dafür! Das Essl Museum hat einen prima Veranstaltungsort geboten und das Bedauern war groß, keine Zeit für die Ausstellung gehabt zu haben.

Und wie immer ein ganz herzliches Dankeschön an die Menschen, die uns so tolle Events organisieren und damit die Basis für ein Kennenlernen bieten. Michael Würges, Christian Henner-Fehr und Barbara Royc vom Essl Museum.

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Auch wenn ich nun schon das ein oder andere stARTcamp besucht habe, noch wird es mir nicht langweilig und die nächsten Termine sind schon vorgemerkt! stARTcamp Münster am 28.3.2015 und stARTcamp München am 25.4.2015. Und ein Besuch in Wien 2015 wäre ein Highlight!

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Los gehts!
Los gehts! Mit Barbara Royc vom Essl Museum
Die traditionelle Hashtag-Vorstellungsrunde
Die traditionelle Hashtag-Vorstellungsrunde
Die beiden 'Rabbits' ;-) Frank Tentler und Christian Henner-Fehr
Die beiden ‚Rabbits‘ 😉 Frank Tentler und Christian Henner-Fehr

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Kulturtipp Augsburg – Das TIM

 TIM AugsburgVor kurzem hab ich (zum wiederholten Male) das Staatliche Textil- und Industriemuseum, kurz TIM, in meinem Wohnort Augsburg besucht. Ein, wie ich finde, sehr gelungenes kleines Museum zum Thema Textilgeschichte und -verarbeitung, das seine Heimat im inzwischen verwaisten, langsam wieder im Aufbau befindlichen, traditionellen Textilviertel der Stadt gefunden hat.

Ein wunderbarer Anlass dieses informative Museum in der von Tanja Praske aufgerufenen Blogparade ‚Mein Kultur-Tipp für Euch‚ vorzustellen.

Passenderweise findet zur Zeit (bis 26. Oktober) gerade eine Sonderausstellung statt, von der ich nicht erwartet habe, dass sie mich wirklich fesselt – ich wurde eines Besseren belehrt.

 TIM AugsburgDas Thema: Strümpfe

Da ich vor allem von der Maschinenführung der Dauerausstellung ziemlich begeistert bin ( hierzu kann man im Archiv des O’Reilly Verlags-Blog nachlesen), war der Plan, diese an die ‚Maschen Mode Macher‘-Ausstellung anzuschließen – ich bin nicht dazu gekommen.

Strickender Soldat. In den Anfängen waren es tatsächlich eher die Männer, die durch Stricken von Strümpfen zusätzliches Geld verdienen konnten.
Strickender Soldat. In den Anfängen waren es tatsächlich eher die Männer, die durch Stricken von Strümpfen zusätzliches Geld verdienen konnten.
Ein Strumpf-Automat
Ein Strumpf-Automat

Das lag zum einen daran, dass die Geschichte der Strumpf-Herstellung, von ihren gestrickten Anfängen im 19. Jahrhundert bis hin zur Maschinenproduktion heute sehr anschaulich und informativ dargestellt ist. Zum anderen gibt es in dieser  TIM AugsburgSonderausstellung eine mit Herzblut begleitete Vorführung diverser Strumpfstrickmaschinen, die meine Wissenslust vollauf befriedigt hat ;-). Drei Stunden in die Welt der Strümpfe abzutauchen war denn auch genug.

Davor, dazwischen, danach lockt das dem Museum angeschlossene  TIM Augsburgsehr gute Lokal nunó mit Mittagstisch, leckerem Kuchen und netter Atmosphäre, sowohl drinnen wie draußen auf der ‚Sonnenterrasse‘.

Und auf dem Weg von der Staßenbahnhaltestelle kann sich der Besucher ein Bild von der einstmaligen Pracht des Augsburger Textilviertels machen, das erst nach langem Hin und Her und in langsamen Schritten wieder hergerichtet und anderen Bestimmungen zugeführt wird.

 TIM Augsburg  TIM Augsburg  TIM Augsburg  TIM Augsburg  TIM Augsburg

Staatliches Textil- und Industriemuseum (TIM)
Provinostr. 46
Augsburg
Mit Straßenbahnlinie 6 bis ‚Textilmuseum‘
Geöffnet Di. – So. 9-18 Uhr
Maschinenführungen um 10, 12 und 14 Uhr

 

 

 

 

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster – Offen!

LWL-Museum für Kunst und KulturWährend ich hier in aller Gemütlichkeit mein Resümee zur Neueröffnung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster auf der Terrasse sitzend verfassen kann, wird eben dort jetzt gerade hektische Betriebsamkeit herrschen. Und das ist auch gut so, schließlich hat man 5 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet.

Schön, dass ich die Gelegenheit hatte am 17.9. an der Pressekonferenz und der daran anschließenden Zeitraffer-Führung durch die 51 Räume der Sammlung so kurz vor der Eröffnung teilzunehmen.

Infos zur Architektur, zu Kosten und Bauplan, technische Details zum Bau und den Ausstellungsräumen, Namen und Fakten … kann man in den offiziellen Pressemitteilungen, beim Stöbern im Internet finden. Ich möchte hier gerne meinen ganz persönlichen, meinen Besuchereindruck wiedergeben.

Bereits bei einem Besuch im März konnte ich mir ein Bild von der Architektur des beeindruckenden Neubaus machen, allerdings noch ohne Einblick in die Ausstellungsräume.

Münster, Photokina 17.9.14 068Das offene Prinzip des Museumsgebäudes von Staab Architekten Berlin, auf diesem relativ klein erscheinenden Platz im Herzen Münsters, ist voll gelungen. Die ‚Architektur der Höfe‘ integriert die Stadt ins Museum und das Museum in die Stadt. Exponate sind aufgrund durchdachter Platzierung an Fenstern von außen zu sehen und Räume an der Nordseite des alten Gebäudeteils lassen durch große Fenster den Blick von innen auf Dom und Domplatz zu.

LWL-Museum für Kunst und KulturMit fachkundigen Erläuterungen von Ingrid Fisch, der Leiterin Kunstvermittlung, wurden wir in einem kleinen Grüppchen – zugegeben, im Schnelldurchlauf, anders war das bei dem engen Zeitplan auch nicht möglich – durch die Sammlung geführt.

LWL-Museum für Kunst und KulturBereits beim Betreten des ersten Raums, im chronologisch die Jahrhunderte umfassenden 1. Stock, wird man eingesogen in die ruhige, aufs Wesentliche reduzierte Atmosphäre der Ausstellung. Nur ein einziges Exponat, das Bockhorster Triumphkreuz, arrangiert vor dunklem, blauem Hintergrund lässt uns eintauchen in die Welt des Mittelalters. Sicher keine leichte Aufgabe aus hunderttausenden von Exponaten, die das Museum besitzt, sich auf eine Auswahl von etwas mehr als 1200 zu beschränken. Ich kann vom ersten Eindruck nur sagen: es ist gelungen!

Die leichte, Raum-öffnende Anordnung gibt dem Betrachter die Möglichkeit einzutauchen und zu verweilen.

LWL-Museum für Kunst und Kultur

Die Wände sind unterschiedlich farblich gestaltet, emotional, licht, dunkel, warm, dramaturgisch. So wie man es heute in der Museumsgestaltung öfter antrifft – ich fühlte mich stark an das neue Lenbachhaus in München erinnert – mir gefällt das, es fühlt sich richtig an.

Die Beschriftungen, Raumtexte, Bereichstexte und Exponattexte sind direkt auf die Wände geschrieben, die Raumnummerierung auf den Boden. Klar, klassisch, ansprechend.

LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur

Hält sich das erste Stockwerk stark an die Chronologie, so sind die Räume der zweiten Etage thematisch angelegt, die atmosphärische Dichte durch das innovative Ausstellungsdesign von SPACE4 lädt zum Verweilen und Wirken lassen ein.

Immer wieder öffnen sich beim Rundgang neue Räume, finden sich neue Blicke, wird der Besucher ‚verankert‘, sowohl nach draußen, als auch innerhalb des Museums, mit anderen Räumen, einem Patio, Gängen, lichtdurchfluteten Höfen.

LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur LWL-Museum für Kunst und Kultur

Alles in allem ist das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster mehr als gelungen.

Einzig vermisst habe ich die Einbeziehung neuer Medien. Ja, es gibt einen interaktiven ‚Spieltisch‘ zum Westfälischen Frieden, ob dieser vom Museumsbesucher genutzt werden wird, muss sich zeigen. Andere

Want to play?
Want to play?
Mit Günter Jauch durchs Programm
Mit Günter Jauch durchs Programm

Installationen konnten wir bei unserem Besuch (noch?)nicht sehen und manches ist wohl auch erst für den regulären Besucherstrom in der Testphase. Es gibt einen Mediaguide, der zusätzliche Informationen zu ausgewählten Exponaten liefert, kleine Filme zeigt mit Spielszenen von Prominenten. Da das Display lediglich Smartphone-Größe hat, verpufft diese Funktion ein wenig und übrig bleibt ein schöner Audioguide.

Wie und ob in Zukunft Technologien wie z.B. Augmented Reality in die Planung neu gestalteter Museen mit eingebaut werden, wird sich zeigen. Und es ist ja auch nicht zu spät etwas ’nachzuarbeiten‘! Wäre doch schön, wenn dem Konzept des ‚offenen‘ Museums ein offenes Ohr für das digitale Zeitalter folgen würde.

Und um die Kurve zurück zu schlagen zum eher Traditionellen, den kleinen, liebevoll gestalteten handlichen Führer ‚1000 Jahre/100 Blicke‘ empfindet die Buchliebhaberin in mir als kleines Schätzchen.

In diesem erklärt der Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, dass er, wäre er ein Exponat, in der ‚Spitze‘ platziert sein wolle. Da kann ich mich nur anschließen. LWL-Museum für Kunst und KulturEin ganz besonderer Raum, beginnend mit der roten Wandfarbe, die Maria vor dem Fenster, die so auch von außen sichtbar ist, die Figurengruppe von Heinrich Brabender ‚Einzug Christi in Jerusalem‘, die in Blickrichtung zum Dom gehängt ist, ihrem ursprünglichen LWL-Museum für Kunst und KulturPlatz an dessen Westfassade. Exemplarisch auch für das Konzept der nicht nur, aber auch, symbolischen Verbindung zwischen draußen und drinnen, zwischen Stadt und Museum.

Klar, dass ich gerne etwas mehr Zeit gehabt hätte alles auf mich wirken zu lassen, aber so bleibt mir eine große Motivation irgendwann einmal wieder die Reise ins schöne Münster anzutreten!

Neben den vielen Pressemeldungen, findet man in den Blogs von Anke von Heyl ‚Kultureventbüro‚ und Tanja Neumann ‚Museums(t)raum‚ zwei weitere Artikel zur Neueröffnung des Museums