Archiv der Kategorie: In eigener Sache

Die Geschichte meines Blogs …

Letzte Woche starteten wir in die ‚ernste‘ Phase mit den Iron Bloggern München und ich finde das ist nun eine wunderbar passende Gelegenheit an Alexandra Steiners Blogparade „Die Geschichte meines Blogs“ teilzunehmen.

Dazu müssen wir fast zwei Jahre zurückgehen, in den August 2011. Damals stand ich vor einer großen Veränderung in meinem Leben und hatte beschlossen, andere über einen Blog daran teilhaben zu lassen. Das war auch nicht hier, auf  ‚CW plaudert‘, sondern drüben auf meinem ‚Reiseblog‚, den ich in einer etwas unorganisierten Mischung aus deutsch und englisch bestückt hatte.

Dass ich auf die Idee gekommen bin, meine dreimonatige Reise durch die USA von Ost nach West, mit einem Blog zu begleiten, verdanke ich meinen ehemaligen Kollegen vom O’Reilly Verlag. Bereits ein paar Jahre früher wurden alle Mitarbeiter dazu animiert, den Verlagseigenen Blog mit Inhalt anzureichern. Für uns Außendienstler immer eine echte Herausforderung ein spannendes Thema zu finden, aber das Schreiben an sich hat mir großen Spaß gemacht.

So war es naheliegend, Freunde, Familie und wer immer es lesen wollte, in einem Blog auf dem Laufenden zu halten. Blogs sind eine praktische Sache um die Menschen, die daran interessiert sind, mit auf Reisen zu nehmen. Der Schreibende hat für sich ein schönes Tagebuch und der Lesende  kann nach Lust und Laune entscheiden ob und wann er der Geschichte folgen will. Genauer erläutert habe ich das damals in meinem Abschiedsartikel, den man hier noch findet.

Nicht geplant war, dass mein Netbook nahezu unbrauchbar war. Freies WLAN stellte in den USA wahrlich kein Problem dar, das hat man oft auf den abgelegensten Campingplätzen zur Verfügung, ein zickiges Netbook ist eine andere Sache. So kam es, dass ich öfter mal einen Artikel abends im Auto sitzend auf der Smartphone-App getippt habe, was meinen Ausstoß doch um einiges verringert hat, verständlicherweise!

Zudem hatte ich den Zeitfaktor ein wenig unterschätzt. Tagsüber standen entweder lange Fahrstrecken auf dem Programm, Sightseeing, Wanderungen, was man halt so macht auf einer Reise. Gegen Nachmittag muss ein Campingplatz angesteuert werden, Zelt aufbauen, einrichten, und bevor es zu dunkel wird, sollte man sich ums Essen kümmern. Dann will das (handschriftliche!) Reisetagebuch gefüllt, die ein oder andere Postkarte geschrieben, die sozialen Netzwerke gefüttert werden, mit den Nachbarn auf dem Campingplatz einen kleinen Plausch halten, um dann irgendwann den Abend mit dem eReader in der Hand auf die Isomatte zu sinken.

Ein paar fotografische Eindrücke … sonst wirds so textlastig 😉

Abends auf einem einsamen, abgelegenen Campground!
Abends auf einem einsamen, abgelegenen Campground!
Frühstück im Auto nach einer frostigen Nacht!
Frühstück im Auto nach einer frostigen Nacht!
Campground mit Aussicht! Canyonland NP
Campground mit Aussicht! Canyonland NP
Frühstückszenario im Death Valley
Frühstückszenario im Death Valley

On the Road…

Irgendwo in Colorado
Pass in den südlichen Rocky Mountains
Pass in den südlichen Rocky Mountains
Death Valley
Death Valley

 

Nach der ersten langen Reise zu Beginn meines Sabbaticals hat das Blog dann ein wenig unter Schreibfaulheit gelitten, auch war seine ursprüngliche Aufgabe erfüllt, wie sollte es nun weitergehen? Klar, am besten gleich nochmal auf Reisen gehen 🙂 Diesmal wurden es ‚kurze‘ fünf Wochen von Florida nach Wisconsin, dieses Mal mit funktionierendem Netbook und entsprechend vielen, mit Fotos gespickten Artikeln.

Reiseroute planen beim Frühstück, Alabama
Reiseroute planen beim Frühstück, Alabama
Eine Fahrt durch Chicago ist auch am frühen Sonntagmorgen spannend!
Eine Fahrt durch Chicago ist auch am frühen Sonntagmorgen spannend!

 

Aber auch diese Reise ging zu Ende und zu Beginn 2013 stellte ich fest, dass die Themen, über die ich gerne schreiben wollte, so gar nicht mehr ins Konzept passten und das Gemischelmaschel aus deutsch und englisch nervte.

So ist dann ziemlich spontan, in einer echten Nacht- und Nebelaktion – WordPress macht es einem da ja auch irgendwie leicht – ‚CW plaudert‘ entstanden. Manch einer fragt sich wohl, warum diese seltsamen Namen, aber das ist eine andere Geschichte 😉

Hier kann ich mich nun zu all den Dingen auslassen, die mich interessieren. Und da das ein breites Spektrum aus Events, Kunst, Literatur, Wandern, Berge, Fußball, Konzerte, Ausflüge, Filme usw. umfasst, gibt es immer was zu erzählen.

Da mir mein ‚Erstling‘ See You aber echt am Herzen liegt, hab ich beschlossen es nicht nur zu erhalten, sondern neu zu beleben. Angespornt durch die Iron-Blogger-Idee, jede Woche mindestens einen Artikel zu posten, erzähle ich dort jede Woche, nur noch in englisch, eine ‚Story behind the picture‘, die im entferntesten immer etwas mit Reisen zu tun hat.

Was beide Blogs gemeinsam haben? Sie sind sehr persönlich gehalten, da ich hier nur privat unterwegs bin!

Dennoch, oder gerade deshalb, sind alle herzlich eingeladen mitzulesen!

 

Fußball, Fan-Arbeit und Social Media

Heute geht es mal um eine meiner (sonst eher versteckten) Leidenschaften, den Fußball.

Seit der Bundesliga-Saison 2010/11 bin ich Besitzerin einer Dauerkarte für die Heimspiele des FC Augsburg im 2009 neu eröffneten Stadion, das jetzt – wie alle anderen – Arena heißt.

Ich bin immer wieder beeindruckt davon, dass so viele von uns mit dem Fahrrad zur Arena kommen!
Ich bin immer wieder beeindruckt davon, dass so viele von uns mit dem Fahrrad zur Arena kommen!
Nordkurven-Choreografie
Nordkurven-Choreografie

 

Es mag seltsam anmuten, dass jemand, die sich ebenso für Literatur, Musik, Kunst, Theater, Reisen… begeistern kann, ihre Zeit freiwillig und gerne mit (vermeintlich) grölenden, pöbelnden, dumpfen Fußballfans verbringen will.

Zum einen, um mal mit diesem Vorurteil aufzuräumen, sitzen und stehen da tatsächlich Menschen jeder Coleur zusammen und teilen schlicht und einfach eine Leidenschaft. Zum anderen mag ich die Atmosphäre. Es gefällt mir mitzufiebern, anzufeuern, enttäuscht zu sein, Emotionen rausschreien zu können in der Gemeinschaft von 30.000 anderen. Klar, dass Gewinnen mehr Spaß macht als Verlieren, das kollektive Entladen der Spannung, wenn ein Tor fällt, ein unbeschreibliches Erlebnis ist, genauso wie die Trauer beim Gegentor.

Den erstmaligen Aufstieg des FCA in die 1.Bundesliga 2011 miterleben zu dürfen war ein großes Fest. Durch einen Zufall eine Karte für das letzte Spiel der Saison auswärts im Berliner Olympiastadion ergattert zu haben, ein Highlight der besonderen Art.

Berlin - Olympiastadion. Hertha BSC - FCA, für beide Mannschaften war es der Aufstieg in die 1-Liga
Berlin – Olympiastadion. Hertha BSC – FCA, für beide Mannschaften war es der Aufstieg in die 1.Liga
Aufstiegsfeier am Augsburger Rathausplatz – Mai 2011

Und dieses Jahr, zur neuen Saison 2013/14, sollte alles vorbei sein? Ich kann mir eine erneute Dauerkarte auf den teuren Plätzen leider zur Zeit nicht leisten, da ich nach einem Sabbatical gerade auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung bin.

Ich habe das auch in einem Kommentar zu einem Facebook-Post auf der Fanseite des FC Augsburg zum Ausdruck gebracht…

Ein Kommentar unter vielen (euphorischen) zur Frage "Habt ihr eure Dauerkarten schon verlängert?".
Ein Kommentar unter vielen (euphorischen) zur Frage „Habt ihr eure Dauerkarten schon verlängert?“.

…nicht ahnend, dass das wirklich jemand unter den vielen „klar hab ich“, „hab ich schon längst“ usw. überhaupt zur Kenntnis nimmt, geschweige denn darauf reagiert.

Zwei Tage später fand ich einen Brief der FCA-Geschäftsstelle in meinem Briefkasten, der u.a. Bezug auf meinen Facebook-Kommentar nimmt und folgende Worte enthält:

Toll, oder? Ich bin immer noch ganz beeindruckt. Das nenne ich mal gelungene Fan-Arbeit auf Basis von Social Media.

Man hat es mir sehr kulant tatsächlich ermöglicht wieder regelmäßiger Gast der SQL-Arena zu sein, heute habe ich meine neue Dauerkarte – ein anderer Platz, aber was solls – bestellt und freue mich total darauf, die Jungs wieder live spielen zu sehen, mit dem Fahrrad durch Regen und Schnee zum Stadion zu düsen, weil gefühlte 80% der Spiele im Winter bei eisigen Temperaturen statt finden.

…Schal und anschließendes Aufwärmbad werdens dann schon richten 😉

Lieber FCA, ganz großes Kino!

…und jetzt sind die Jungs dran 😉

30 Jahre Bayern – nicht ganz ernst gemeint;-)

1. Mai 1983 – Umzug von Trier (das im folgenden Jahr seine 2000jährige Stadtgeschichte feiert) nach Augsburg (das selbiges Stadtjubiläum ein Jahr später feiern sollte). Tatsächlich kann ich mich an nicht mehr sehr viel von diesem Tag erinnern – wer kann es mir verdenken? – nur soviel, meine Habe passte in einen PKW. Mein erstes Zimmer in der neu gewonnenen Freiheit fern des Elternhauses maß ganze 10qm, kostete 150.-DM Warmmiete, war ausgestattet mit Bett, Schrank, Schreibtisch und Teil einer fantastischen WG. Ich hatte Glück, unglaubliches Glück genau hier gelandet zu sein.

Wir waren zu dritt und dann gab es da noch die ‚Hausfreundin‘, die oft zu Besuch war, mal mit der einen, mal der anderen was unternahm und gerne auch zum Essen blieb. Unsere erste gemeinsame Unternehmung, ein Kinobesuch, begann wenig schmeichelhaft mit der Bemerkung „ich hab die anderen zwei schon gefragt, ob sie mit gehen, aber die können beide nicht, da frag ich dich halt auch noch…“. Naja, ich war wohl auch nicht so wählerisch und bin trotzdem mit. Und wie es so geht im Leben (und im Film), dies war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!

Warum ich das erzähle? Klar hat das was mit meinem 30jährigen Bayern/Augsburg-Jubiläum zu tun. Was soll das überhaupt? Eine 30-Jahr Feier, nur weil man in Bayern wohnt, in Bayerisch-Schwaben, um genau zu sein?

Nun, so ganz abwegig ist das nicht, schließlich sah ich mich sowohl vor meinem Wegzug aus Trier einigem Spott ausgesetzt („hast du schon Geld umgetauscht?“, „wie siehts mit bayerischen Briefmarken aus?“, „kein Jahr wirst du es aushalten“, „die verstehst du doch gar nicht“…), als auch in der ersten Zeit in Augsburg („… kommst du aus Sachsen?“, „oh man, wo bist du denn her?“, „was hat dich denn hierhin verschlagen?“, mein im Rahmen des Studiums zugewiesener Gesangslehrer hat mich erstmal zu Sprachunterricht verdonnert …).

Hat mich alles nicht davon abgehalten zu bleiben!

Und so kommt es , dass die treue Hausfreundin 30 Jahre später für den 1. Mai 2013 irgendetwas plant. So wie sie es schon zum 10, 20 und 25jährigen Umzugstag  getan hat.

Aber dieses Mal habe ich mich vorbereitet! Alte ‚Dokumente‘ herausgekramt und diverse bayerisch-schwäbische Aktivitäten in Fotocollagen gepackt, um meine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung nun doch endlich zu erhalten!

…hier ein paar Auszüge aus den ‚offiziellen‘ Dokumenten der ‚Bayernbeauftragten für Zugereiste‘ (einfach zu liebevoll gemacht, um sie ungesehen verstauben zu lassen, finde ich zumindest…):

 

Zum 10jährigen
Zum 10jährigen
Zum 20jährigen
Mahnbrief zum 20jährigen, ich hatte die ‚Sprachprüfung‘ nicht rechtzeitig abgelegt
Wie man den Fotocollagen wird entnehmen können, habe ich versucht mich in bayerischer Kultur zu üben!
Zum 25jährigen sollte ich eine Einbürgerungsurkunde von Herrn Seehofer erhalten, die es bis heute nicht gegeben hat – nun denn, unsere bayerischen Politiker haben wohl andere Sorgen 😉

Zum 25jährigen gab es zudem einen wunderbaren ‚Augsburg‘-Tag mit den beiden Gewährsfrauen, den wir gemeinsam mit den weiteren Augsburg-Jubilanten 250 Jahre Bäsle (Mozart’s Bäsle), 150 Jahre Rudolf Diesel, 750 Jahre Maria Stern sowie 60 Jahre Augsburger Puppenkiste gefeiert haben!

… zum Abschluss und Beweis meiner Bereitschaft einiges zu investieren, um meine Bayern-Verbundenheit zu festigen und das sprachliche Manko zu kompensieren (da werde ich wohl meiner Geburtstadt Trier treu bleiben!)…

Bayern- so ein schönes Land! Berge, Seen, Schlösser, Kirchen...
Bayern- so ein schönes Land! Berge, Seen, Schlösser, Kirchen…
...und dann sind da noch Ausflüge in die Berge, wandern entlang der Romantischen Straße und des bayerischen JaKobsweges, regelmäßige Ausflüge in die Landeshauptstadt, Museumsbesuche, regionale Festivitäten, das Land auf der Straße und aus der Luft!
…und dann sind da noch Ausflüge in die Berge, wandern entlang der Romantischen Straße und des bayerischen Jakobsweges, regelmäßige Ausflüge in die Landeshauptstadt, Museumsbesuche, regionale Festivitäten, das Land auf der Straße und aus der Luft!
So schön is Augschburg!
So schön is Augschburg!
Jede Menge 'Brauchtum' - von der Blasmusi, Christkindl-Tramfahren, Maibaum-Aufstellen, bis hin zum Biergarten + Kneipen-und Wallfahrtsort-Besuch (klar!)
Jede Menge ‚Brauchtum‘ – von der Blasmusi, Christkindl-Tramfahren, Maibaum-Aufstellen, bis hin zum Biergarten + Kneipen-und Wallfahrtsort-Besuch (klar!)
Ich gebe mein Bestes!
Ich gebe mein Bestes!
Flora und Fauna - nicht ganz ernst gemeint!
Flora und Fauna – nicht ganz ernst gemeint!
Ja, auch das gehört dazu - regionale Fußballbegeisterung!
Ja, auch das gehört dazu – regionale Fußballbegeisterung!
...ohne Worte...
…ohne Worte…