Archiv der Kategorie: Dies und das

Wald – Herbst – Trier

Juchu, es ist Herbst!

Eindeutig meine liebste Jahreszeit, noch vor dem Frühling. Weil das Licht so wunderbar ist und die Farben so grandios. Herbst im Wald, vor allem in einem Laubwald, ist etwas ganz Besonderes. Sind die Farben im Frühling geprägt von Variationen eines satten, leuchtenden Grüns, erstrahlen die Wälder jetzt in einer warmen bunten Farbpalette. Der Boden riecht nach Pilzen, die Luft ist klar, die Tiere bereiten sich auf den Winter(schlaf) vor, Nahrung liegt genug herum.

Meine Heimatstadt Trier ist umringt von Wäldern. Ganz in der Nähe meines Elternhauses liegt das heutige Naturschutzgebiet ‚Mattheiser Wald‘. In meiner Kindheit nannten wir die Gegend nur ‚Franzosenwald‘. Das Gelände war damals strikt tabu, was uns natürlich nicht davon abgehalten hat kleine Ausflüge ins verbotene Land zu unternehmen.

Wald soweit das Auge reicht – ja, man kann sich verlaufen 😉

Der Wald diente einige Jahrzehnte als französischer Truppenübungsplatz, was einerseits natürlich das Tabu erklärt sich in ihm aufzuhalten, andererseits dem Wald die ‚Freiheit‘ bot kleine Biotope zu entwickeln. Klar wurde durch den Bau von Übungsstraßen, das Durchfahren des Waldes mit schwerem Gerät, Truppenübungen, Schießständen oder Baracken in die Natur des Waldes eingegriffen, erhalten blieb durch die militärische Nutzung aber auch der Baumbestand dieses seltenen Traubeneichenwaldes.

Seit 2003 ist der Mattheiser Wald nun als Naturschutzgebiet ausgewiesen, die Franzosen sind weg, der Name ‚Franzosenwald‘ gerät langsam in Vergessenheit, die alten Baracken und Betonwege werden zügig von der Natur übernommen, Wanderwege wurden angelegt und vor allem zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten, Käfern, Libellen, Vögeln, Molchen, Fledermäusen usw.  ein neuer Lebensraum geboten.

Bei meinem letzten Besuch in Trier habe ich mich also an einem wunderschönen sonnigen Herbsttag aufgemacht den Wald zu erkunden. Es fasziniert mich den ehemals verbotenen Pfaden zu folgen, nicht ganz geplant vom Weg abzukommen und durch den lichten Baumbestand zu streifen, kleine Weiher, überraschend nahezu bergige Landschaften zu entdecken und in der Ruhe und dem Geruch des herbstlichen Waldes zu versinken. Ich finde es spannend und toll, dass das ca. 450ha große Gebiet nun zugänglich ist und werde bei meinen Besuchen in Trier ganz sicher wieder Erkundungsausflüge einplanen!

Wald - Trier

Storytelling, ein Pilot-Workshop

Da hat sich am Sonntag eine kleine illustre Schar aufgemacht ins Studio von Simone Naumann in München, um an einem Pilot-Workshop zum Thema Storytelling und Fotografie teilzunehmen. Gemeinsam mit Pia Kleine Wieskamp wollten die beiden ihr Workshop-Konzept an oder besser mit uns Eingeladenen testen.

Nach kurzer Einleitung und Vorstellungsrunde gab Pia uns einen theoretischen Überblick zum Thema Storytelling, auf das ich hier inhaltlich nicht eingehen werde.

Wie das bei einer Einladung zu einer Pilot-Veranstaltung – zumindest von mir – erwartet wird, wurde bereits während des theoretischen Teils angeregt diskutiert, notiert, kontruktiv kritisiert und somit das Zeitlimit leicht überzogen.

Da im Anschluss an die Theorie allerdings die von den Gastgeberinnen liebevoll bereitete Mittags-Brotzeit anstand, hielt sich die zeitliche Überziehung natürlicherweise in Grenzen 😉

Gemütliche gemeinsame Mittags-Brotzeit
Gemütliche gemeinsame Mittags-Brotzeit

Nach der Mittagspause stand der praktische Teil an, der, in der Natur der Sache liegend, insofern meist spannender ist, weil man da ‚was machen kann‘!

Was war nun die Aufgabe? Es ging ja darum, einige Punkte des theoretischen Teils in die Praxis zu übertragen, und da wir an einem Workshop ‚Storytelling und Fotografie‘ teilnahmen, sollten wir nun eine ‚Fotostory‘ (auch hier gibt es selbstverständlich unterschiedliche Kategorien, mit deren Aufzählung ich mich nicht aufhalten werde) erstellen.

Und tatsächlich habe ich einige – aufgrund der Lichtverhältnisse nicht besonders gute, aber was solls – Fotos gemacht, dabei aber völlig vergessen, die Aufgabenstellung zu dokumentieren. Nun ja, ich war schließlich nicht zum Vergnügen da. 😉 Zwei Gruppen a vier Personen wurden gebildet, die sich der ungefähr so lautenden Aufgabe zu stellen hatten: „Jemand möchte etwas unbedingt, hat aber Schwierigkeiten es zu bekommen“ oder so ähnlich. Das Ganze dargestellt in drei bis sieben Fotos.

Simone und Pia hatten uns jede Menge Materialien bereit gelegt, die wir zum Umsetzen unserer Fotostory verwenden konnten. Im folgenden eine kleine Bonus-Fotostory zum ‚Making-of‘ unseres Projekts ‚EntHüllung‘:

Storyboard, Materialien - das Ergebnis des Prozesses der Ideenfindung
Storymap, Materialien – das Ergebnis des Prozesses der Ideenfindung
Die Protagonisten
Die Protagonisten
So stell ich mir das vor ...
So stell ich mir das vor …
...hmmm?...
…hmmm?…
…in Aktion (aus Pia’s Fotofundus)
...ist das was geworden?...
…ist das was geworden?…
Die EntHüllung!
Die EntHüllung!
Während wir noch im Fotoshooting waren, sichtet die andere Gruppe (im Hintergrund) bereits die fertige Story am Computer
Klar, dass das bei uns dann auch noch anstand… (Foto von Pia)

…und zwischendrin war Zeit mal kurz bei der anderen Gruppe zu spitzeln…

…was irgendwie auch nach ner spaßigen Angelegenheit aussah!

Klar wollten wir dann alle die beiden fertigen Geschichten fotografieren …

Als da wären ‚Ude will König werden‘ und ‚EntHüllung‘.

Zum Abschluss kamen wir alle zu einer entspannten Feedbackrunde zusammen, die dank Auftauchens anregender Getränke, Salzbrezeln, Gummibärchen und anderer Knabbereien, den ein oder anderen Teilnehmer nochmal zu Höchstformen an konstruktiver Kritik auflaufen ließen!

Alles in allem ein spannender Sonntag, der auf jeden Fall inspiriert hat die ein oder andere Foto-Storytelling-Technik mal auszuprobieren und am Thema dran zu bleiben!

Dank an die beiden Veranstalterinnen und an die tollen Mit-PilotInnen, die ich kennenlernen durfte!

Einkaufen der besonderen Art – Kaufhaus Konrad

Mein Beitrag zu ‚Buy local’…

Yep, ich mach mich für so'nen Artikel auch mal zum Affen ;-)
Yep, ich mach mich für so’nen Artikel auch mal zum Affen 😉

Anlass für diesen kleinen Artikel – den ich übrigens schon längst mal geschrieben haben wollte – war die Suche nach so einem Abfluss-Pump-Dingens (folgende Begriffe hab ich dazu noch gefunden: Saugglocke, Pömpel, Pümpel, Gummistampfer…). In unseren Innenstädten ist es heutzutage ja nahezu unmöglich einfachste Haushaltswaren oder gar Heimwerkermaterialien zu finden, wenn man mal von ‚Schöne-Dinge-Schnickesschnackes‘ absieht. Die großen Kaufhausketten haben ihr Sortiment so drastisch reduziert, dass ich mich manchmal frage, wer dort überhaupt noch irgendwas zum Kaufen findet. Um nun an sowas wie dieses Pumpding heranzukommen, müsste ich normalerweise zu einem Baumarkt auf die ehemals grüne Wiese rausradeln oder bei diesem ‚wir haben alles‘-Online Händler, dessen Namen wir nicht sagen dürfen, bestellen, wenn wir nicht…

…ja wenn wir nicht in unserem Stadtteil das wunderbare kleine Kaufhaus Konrad hätten.

Das Kaufhaus Konrad mutet schon ein wenig nach einem Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen an. Zum Glück! Ein Kleinod! Es hat sich bei mir schon beinahe zu einem Standardspruch entwickelt, wenn mich jemand fragt ‚wo kriegt man denn …ein Abflusssieb, einen Wasserkocher, Nähzeug, Schraubenzieher, Bügeleisen, Toaster, Schulhefte, Bratpfanne, Staubsaugerbeutel, Knöpfe, Sicherungen, Wäscheleinen und und und her‘? zu sagen ‚guck doch mal beim Kaufhaus Konrad.

Klar war mein erster Gang auf der Suche nach dem Pömpel (was für ein schnuckeliges Wort für dieses Dingens 😉 ) dort erfolgreich. Ein bisschen ‚rumgebummelt‘ bin ich auch noch, schon weil ich es mag, in dem Krimskrams immer wieder Neues, Nützliches oder völlig Überflüssiges zu entdecken.

Ich finde es toll, dass es so ein ‚Kaufhaus für alles‘ noch gibt, da ist das Einkaufen im Stadtteil nicht nur praktisch, sondern auch ein bisschen nostalgisch und macht Laune.