Alaska, lange ein Traum, nie den richtigen Zeitpunkt gefunden und dann ging alles ganz schnell. Es sollte eine besondere Reise werden. Drei Wochen im Mai standen zur Verfügung, wann, wenn nicht jetzt, war die Devise. Eine Traumreise von mir für mich zum 60. Geburtstag – yep, kann es selber kaum glauben.
Wirklich viel Zeit zum Vorbereiten der Reise blieb mir nicht. Ganz großes Glück hatte ich, dass meine Freundin aus Wisconsin eine gute Freundin hat, die in Anchorage wohnt. Der Kontakt war schnell hergestellt und der beste Rat zum Planen einer Reise durch Alaska erteilt. Kauf dir die Milepost hieß es. Okay.
Als die bestellte Milepost endlich eintraf, war ich bass erstaunt. Da sind tatsächlich alle Highways Meile für Meile beschrieben. Nicht nur die Sehenswürdigkeiten, auch Lodges, Tankstellen (wichtig), Orte, an denen man am besten bestimmte Tiere beobachten kann, gute Angelstellen (für mich nicht so relevant) usw. Vorfreude und leichte Panik, dass meine zwei Wochen für eigentlich gar nichts reichen werden. Erste Überlegungen zur Routenauswahl und welche Highlights es unbedingt sein sollen. Dass letztlich die beiden Dinge, die ich unbedingt machen wollte, ausgefallen sind, ist der frühen Reisezeit und meiner spontanen Umplanung geschuldet.
Reisezeit Anfang Mai
Die Hauptreisezeit für Alaska beginnt erst im Juni. Da sind die meisten Seen eisfrei, es grünt und blüht, die Tage sind endlos lang und die Temperaturen erträglich. Die Angebote für Touristen sind vielfältig, was auch bedeutet, vieles muss vorgebucht werden. Und das ausschlaggebende Argument gegen eine Reise in den Sommermonaten war für mich: die Mücken kommen.
Ich bin ein Wintermensch, ich mag die Berge, wenn sie schneebedeckt sind und ich bin am liebsten unterwegs, wenn ich eben nichts vorbuchen muss. Für mich ist es ein Stück Freiheit, wenn ich morgens beim Frühstück entscheiden kann, wo ich am Abend sein möchte. Oder an einem Ort, der mir gefällt, spontan bleiben kann. Auch wenn ich einen Teil meines Traumes, eine Seekajaktour zu einem Gletscher, nicht erfüllen konnte (es gab schlicht noch keine Touren), so war es für mich doch die perfekte Reisezeit.
Ich habe immer eine Unterkunft gefunden, die ein oder andere Tour war durchaus möglich, die Tagestemperaturen lagen meist um die 12 – 15 Grad, die Sonne schien viel und lang, die Straßen waren alle schneefrei und in hervorragendem Zustand und ich hatte fast keine Mückenbegegnung 😉 .
Anchorage und Hinweise zu den Highways
Also gut, ich gestehe, Anchorage hat mich nicht überzeugt. Vielleicht tue ich der größten Stadt Alaskas Unrecht, aber auch andere Reisende fanden es dort eher enttäuschend. Zugegeben, nach ca. 24 Stunden Anreise und 10 Stunden Zeitverschiebung hat Anchorage am ersten Tag der Reise keine echte Chance gehabt. Zudem war es einer der wenigen Tage mit schlechtem Wetter.
Nachdem ich allerdings nach ein paar Tagen unterwegs noch einmal einen halben Tag dort verbracht habe, hat sich mein Eindruck eher bestätigt. Vielleicht wirkt es weniger ausgestorben dort, wenn mehr Touristen da sind, schöner wird es trotzdem nicht. Beeindruckt hat mich das Radwegnetz, das Anchorgae durchzieht und die vielen Bürgersteige und Fußwege. Wer die USA kennt, weiß, dass das sehr ungewöhnlich ist. Mich hat es gefreut. Generell gibt es im südlichen Teil Alaskas viele Radwege neben den Highways.
Wer sich einmal eine Karte von Alaska angeschaut hat, kann feststellen, dass alle Highways (es gibt nur eine Handvoll) von Anchorage aus losgehen. Entsprechend sind übrigens die Meilenangaben in der oben erwähnten Milepost meist von dort ausgehend nummeriert. So kam es, dass ich bei meiner spontanen Reiseplanung öfter mal durch Anchorage gefahren bin, um von den nördlichen Highways gen Süden auf die Kenai Halbinsel zu fahren.
Kleiner interessanter Hinweis, die Highways in Alaskas mögen auch, wie in den ‚Lower 48‘ (so nennen sie hier die anderen US Bundesstaaten, außer Hawaii) nummeriert sein, aber alle haben Namen und die werden auch verwendet. Bedingt durch meine frühe und relativ kurze Reisezeit, habe ich mich auf vier Highways im Süden, ausgehend von Anchorage, beschränkt.
Parks Highway führt Richtung Norden zum Denali National Park. Glenn Highway gen Westen nach Glennalen. Seward Highway auf der Kenai Halbinsel in den Südwesten nach Seward und Sterling Highway davon abzweigend in den Südosten nach Homer.
Parks Highway
Eines meiner Highlights sollte die Fahrt zum Denali (ehemals Mount McKinley) National Park werden. Auf dem Parks Highway von Anchorage gen Norden. Schon die ersten Meilen aus Anchorage raus sind beeindruckend mit dem Blick auf die umliegenden Berge. Dann wird die Straße aber irgendwann ein wenig langweilig für meinen Geschmack. Endlose Wälder, Seen, Flüsse, eher flach und wenig Aussicht. Und ein Elch lief mir auch nicht über den Weg 😉 . Ich hatte morgens beschlossen in Talkeetna, einem kleinen Ort am Susitna River gelegen, zu übernachten. Die Fahrt führte mich aber zuerst zum Denali State Park und dem südlichen Aussichtspunkt auf den Mount Denali. Da noch keine Saison war, fand ich den Aussichtspunkt noch nicht geöffnet vor und musste durch Schnee zur Plattform stapfen. Dass sich der Denali nur sehr selten mal zeigt, wurde mir von mehreren Seiten berichtet und so war ich nicht überrascht, dass er unter Wolken verborgen blieb.
Irgendwie hatte ich an diesem ersten Reisetag keine Lust noch weiter zu fahren und kehrte gleich um, zurück nach Talkeetna. Eine gute Entscheidung. Da hatte ich mir eine tolle Lodge ausgesucht. Direkt am Fluss gelegen, ein ganzes riesiges Appartment für mich und super nettes Personal. Da es kein Restaurant dort gab, fragte ich nach dem Weg in den Ort und war ziemlich überrascht als man mir sagte, ich könne zu Fuß gehen. Das ist mir in den ‚Lower 48‘ nie passiert. Es gäbe einen Fußweg! neben der Straße und man braucht nur ca. eine halbe Stunde.
Super, ein wenig Bewegung würde mir gut tun. Tatsächlich kam ich nach einer halben Stunde Spaziergang in den eher kleinen verschlafenen Ort, in den sich ein paar wenige Touristen verirrt hatten. Vom Fluss aus, auf dem noch etliche Eisschollen trieben, hatte man einen traumhaften Blick auf die entfernten Berge. Und siehe da, über dem Wolkenkranz ragte der Gipfel des Mt. Denali heraus. Hatte ich ihn doch noch zu Gesicht bekommen.
Ein kleines Diner mit selbst gebrautem Bier war auch schnell gefunden. Ein schöner Abschluss meines ersten Tages unterwegs auf den Highways im Süden Alaskas.
Am nächsten Morgen saß ich mit meinem Frühstück vor der Karte und überlegte, ob ich doch noch die lange Fahrt nach Norden in den National Park antreten sollte. Nach kurzem Stöbern in der Milepost entschied ich mich um, der Denali National Park wurde erstmal aus der Route gestrichen. Dass ich dann doch noch anders hin kam ist eine andere Geschichte und wird im nächsten Blogpost erzählt werden 🙂 .
Apropos Frühstück. Ich bin ja eine erfahrene USA-Reisende und weiß, dass es immer gut ist fürs Frühstück vorzusorgen. In Alaska gibt es wenige Motels, eher Lodges. Also Unterkünfte, die einer Ferienwohnung bei uns ähneln, mit eingerichteter Küche. Ich hatte mich also vorsorglich in Anchorage mit Müsli, haltbarer Milch und Bananen eingedeckt, um gestärkt den Tag starten zu können.
An meinem zweiten Tag bin ich dann also wieder in Richtung Anchorage gefahren, um von dort auf den Glenn Highway abzubiegen. Und siehe da, wer zeigt sich auf dem Weg nach Süden in voller Pracht in meinem Rückspiegel, Mr. Mt. Denali 😀 .
Glenn Highway
Was für eine grandiose Entscheidung. Alaska wie es besser nicht zu erwarten war. Mindestens 20 mal angehalten und Fotos gemacht. Während des Fahrens ein ständiges ‚ohh und ahh, ist das schön‘. Das sind die Momente, in denen ich bedauere, dass ich alleine unterwegs war. Beschreibungen oder Fotos können das nicht wiedergeben und es wäre so schön, es mit jemandem zu teilen. Nachvollziehbar, denke ich. Gefehlt haben immer noch die Tiere, zu verschmerzen. Die Phantasie hat den Bären am Ufer eines Sees vor verschneiter Bergkulisse platziert und den Elch durch die Wiesen am Wegesrand laufen sehen.
Der Glenn Highway zieht durch atemberaubende Berglandschaft bis hinauf zum Eureka Pass in 1000m Höhe. Hier war für mich Schluss. Auf der Passhöhe gab es eine Tankstelle und ein kleines Diner. Ich hatte für die Nacht noch keine Unterkunft, war aber auf dem Weg, kurz vorher an einer Lodge vorbei gekommen. Der Sheep Mountain Lodge. Durchaus erwähnenswert, denn obwohl noch nicht für die Saison geöffnet, durfte ich ein Cottage beziehen. Schon wieder so schön und mit Traumaussicht. Als am Abend der Lodge-Besitzer mit dem Helikopter wegflog, war ich wohl endgültig in Alaska angekommen.
Der nächste Morgen begrüßte mich wieder einmal mit Sonnenschein und blauem Himmel und ich machte mich die gleiche Strecke zurück auf dem Glenn Highway. Man fährt hier am Matanuska Glacier vorbei, der sich (auf dem zweiten Bild zu sehen) am Fuße der Bergkette ausbreitet. Hier wäre eine Wanderung zum Gletscher möglich gewesen, aber ich hatte noch einiges vor und habe verzichtet.
Gegen Nachmittag war ich zurück in Anchorage und habe mich in die Stadt begeben, um dort zu bummeln, aber wirklich angesprochen hat mich dort nichts.
Für den nächsten Tag war eines meiner Highlights vorgesehen, das ich spontan von unterwegs gebucht hatte. Soviel sei verraten, es sollte mit Alaskas Verkehrsmittel Nummer eins, einem kleinen Flieger, losgehen.
Seward Highway
An meinem fünften Tag auf Reisen war ich bereits so voll mit Eindrücken und Erlebnissen, dass ich gar nicht wusste wie ich das alles verarbeiten sollte, und acht Tage lagen ja noch vor mir.
Heute stand der Einstieg in den Seward Highway auf dem Programm und der beginnt spektakulär – wie sollte es anders sein.
Und zwar entlang des Turnagain Arm. Dabei handelt es sich um eine Fjord-ähnliche Bucht südlich von Anchorage. Der Weg auf die Kenai Halbinsel über Seward und später Sterling Highway führt nur hier entlang und ist entsprechend viel befahren. Wohl angemerkt, für Verkehrsverhältnisse in Alaska. Als ich auf dem Rückweg, nahezu am Ende der Reise, bei meinem einzigen Regentag hier vorbei kam, konnte ich dem Schauspiel der hereinziehenden Flut zuschauen. Die hier zu beobachtende Tide ist enorm und erinnert in ihrer Geschwindigkeit stark an die Nordsee.
Es war Wochenende und ich hatte das in meinem Reisemodus vergessen. Ich dachte mir, ich fahre bis Girdwood, einem alpinen Skiort in den Bergen und werde da schon eine Unterkunft finden. Gebucht hatte ich nichts. Aber an der Abzweigung mit Tankstelle und kleinen Geschäften war schon so die Hölle los, dass ich mal lieber im Internet recherchierte. Und tatsächlich gab es außer im sündhaft teuren Luxushotel keine freien Zimmer mehr. Ups. Circa 10 Meilen zuvor war ich an einem kleinen, ziemlich schäbig aussehenden Motel mit ‚Vacancy‘-Zeichen vorbei gekommen. Das wollte ich versuchen, um nicht im Auto schlafen zu müssen.
Und siehe da, die hatten sogar ganz schöne Zimmer, alles sauber und für $99. Gleich hinter dem Haus ging ein kleiner Trail los, ein Stündchen Bewegung wollte ich noch haben. Es war zwar schon nach acht, aber noch ein paar Leute unterwegs, so dass ich wegen der Bären keine Bedenken haben musste. Hatte ich schon erwähnt, dass es Anfang Mai erst so gegen 23 Uhr langsam dunkel wird? Nein? Ich war nicht darauf vorbereitet und hatte während der gesamten Reise Probleme mit dem Schlafen.
Turnagain Arm und kurzer Stop in einem Wildlife Center. Ich wollte unbedingt mal einen Bären sehen und Elche, aber in einem Gehege ist das eben nicht das gleiche. Elche kamen später genügend, trotz Warnungen auf Wanderungen habe ich (zum Glück) keine Bären-Begegnung gehabt.
Auf dem Seward Highway geht es dann weiter hinauf in die Berge über den Moose Pass, kleine vereiste Seen und Flüsse neben der Straße, ein schöner Blick jagt den nächsten. Die Straße endet in Seward, in der Resurraction Bay gelegen, die in den Golf von Alaska mündet.
Seward ist zur Nebensaison ein kleines verschlafenes Nest mit großem Hafen, in dem riesige Kreuzfahrtschiffe anlegen. Ich hatte dort eine Schiffstour für den ganzen nächsten Tag gebucht. Dazu in einem extra Blogpost mehr. Ja, es wird noch einen zweiten geben, siehe oben.
Mein ursprünglicher Plan sah vor, die Kenai Halbinsel nach Seward wieder zu verlassen und über den Glenn und Richardson Highway bis nach Valdez zu fahren. Da aber weder die Kayaksaison gestartet war, noch dort Highlights lockten, entschied ich mich zum Verbleib auf Kenai. Die Freuden des spontanen und alleine Reisens. Die Milepost empfahl Homer, so sollte es sein.
Sterling Highway
Der Sterling Highway zweigt vom Seward Highway ab und führt etliche Meilen durch bewaldetes Gebiet, das zwischendurch eher einer Tundra-Landschaft ähnelt. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie es hier im Sommer vor Mücken wimmeln muss. Überall wird auf Elche hingewiesen, gesehen habe ich keinen dort. Zudem ist ein unfassbar riesiges Gebiet vor ein paar Jahren einem großen Feuer zum Opfer gefallen, was die Landschaft manchmal an das Gebiet um den Mount St. Helens erinnert.
Plötzlich aber ist man wieder am Meer und blickt auf die gegenüber des Cook Inlet liegenden hohen Berge. Die Orte tragen russische Namen, sind klein und sehen ein wenig schäbig aus. Das mag allerdings daran liegen – hab ich mir erzählen lassen – dass den Menschen hier das Aussehen ihrer Häuser nicht so wichtig ist, sondern die Funktionalität. Das Augenmerk wird auf den Lebenserhalt – das Fischen und Jagen – gelegt, die Geräte werden gepflegt, für alles andere fehlen Zeit und Geld. Nachvollziehbar.
Kurz vor Homer führt die Straße hoch über dem Meer entlang und gewährt wieder einmal einen Wow-Ausblick nach dem anderen.
Und schließlich liegt die Stadt vor einem, unten am Meer, ein Bilderbuchblick. Ich gestehe, ich hab mich bei diesem strahlenden Sonnenschein, dem Meer, Berge und Gletscher – was brauch ich sonst – gleich in das Städtchen verliebt.
Geplant war ein Tag, es wurden drei Übernachtungen in der schönsten Unterkunft mit Familienanschluss der gesamten Reise. Juneberry Lodge. Ein Geheimtipp.
Super selbstgemachtes Frühstück und Elche zu Besuch mit atemberaubender Aussicht, besser kann es nicht sein.
Im Visitor Center erstmal informiert, was es alles zu sehen gibt. Touren gab es kaum im Angebot, weil es eben noch keine Saison war. Kaum Touristen unterwegs, umso schöner war es, als in meiner tollen Lodge am Abend ein Paar aus Texas ankam. Super nette Leute, mit denen ich zwei unterhaltsame Abende und Frühstücke verbrachte. Klar hat es geholfen, dass sie Trump-Gegner, enorm weit gereist und zudem schon mal in Trier waren. Glaubste ja nicht.
Abends war ich dann endlich mal lecker Lachs und am nächsten Tag Heilbutt essen. Homer ist schließlich die ‚Halibut capitol of the world‘ 😉 .
Ein Ausflug mit Wassertaxi wurde geplant, auch dazu demnächst mehr, und eine kleine Wanderung in der näheren Umgebung. Da lag allerdings noch so viel Schnee, dass es eine mühsame Angelegenheit wurde. Ein Bummel durch die Stadt, Besuch im Museum und in der gut sortierten hübschen Buchhandlung im Ort. Da wurde dann ein Krimi aus Alaska gekauft, der mir so gut gefallen hat, dass ich gleich noch zwei weitere der Autorin lesen musste.
Am dritten Morgen nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von den beiden Lodge-Besitzern. Ein bisschen haben wir es noch hinausgezögert und geplaudert, aber dann musste ich doch endlich loslassen. Dunkle Wolken zogen auf und der erste und einzige Regentag kündigte sich an. Es war auf jeden Fall interessant zu sehen, wie sich die Bilderbuchlandschaft bei Regen und tief hängenden Wolken nicht mehr ganz so malerisch präsentierte.
Es wurde auch der Tag, an dem mir meine Freundin aus Wisconsin mitteilte, dass sie an Corona erkrankt ist und ich sie auf meinem Rückweg nicht wie geplant würde besuchen können. Das hat mich ordentlich umgehauen. Das trübe Wetter und die trübe Nachricht haben diesen Tag ordentlich verregnet.
Aber auch so ein Tag geht vorbei und am nächsten Morgen, nach einer Nacht im altbekannten Motel am Turnagain Arm, sah die Welt schon wieder freundlicher aus. Die Wolken waren auf dem Rückzug und ich überlegte noch spontan nach Palmer und von dort auf den Hatcher Pass zu fahren. Ein Traum, aber auch dazu später mehr.
Am späten Abend Ankunft in Palmer in der nächsten Unterkunft mit Blick.
Abschied nehmen
Der letzte Tag mit Auto brach an mit – wie sollte es anders sein – strahlendem Sonnenschein. Ich musste erst abends das Auto in Anchorage abgeben und beschloss ein Stück auf dem Old Glenn Highway zu fahren. Der führt zum Kvik River und entlang des Flusses hinein in ein wunderschönes Tal, an dessen Talschluss der Kvik Glacier liegt. Zu meiner Überraschung befindet sich dort am Ende eine größere Lodge – noch geschlossen – und ein Hubschrauber-Landeplatz. Von hier können Flüge zum Gletscher gebucht werden. Ich wollte eigentlich ein bisschen wandern, es stellte sich aber heraus, dass es gar keine ausgezeichneten Trails gab. Ich bin dann nur ein Stück einen Pfad den Berg hinauf und habe einfach die Aussicht genossen, meine Brotzeit gegessen und mich von den ersten Mücken stechen lassen. Zeit zu gehen.
In Anchorage angekommen, im Hotel eingecheckt und dann gleich zum Flughafen das Auto abgeben. Wie üblich alles völlig problemlos.
Abends hab ich mich an den Lake Hood gesetzt und den Wasserflugzeugen beim Landen zugeschaut. Die Natur war nach den fast zwei Wochen unterwegs schon viel grüner und das Eis weggetaut. Ein wenig wehmütig war mir zumute, dass die kurze und intensive Reise, auf der ich so viel gesehen habe, nun zu Ende geht. Viel mehr hätte ich in die zwei Wochen nicht hineinpacken können.
Mein Flug ging am nächsten Tag erst um neun Uhr abends und ich startete den Tag mit üppigem Frühstück (mein Müsli war inzwischen aufgegessen) im Hotel. Caribou-Würstchen inklusive. Janie holte mich ab und fuhr mit mir in die Berge zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf Anchorage und die Alaska-Range. Ein Elch hat uns am Wegesrand sein Hinterteil entgegengestreckt und sich nicht stören lassen. Ich konnte noch ein letztes Mal ein wenig im Schnee stapfen, bevor wir nach gemeinsamem Abendessen zum Flughafen fuhren. Es war schön den letzten Tag nicht alleine verbringen zu müssen und interessierte Zuhörer für meine Erlebnisse zu haben.
Alles zu meinen Highlights, Wanderungen und was ich sonst noch hier nicht reingepackt habe, folgt dann in Alaska Teil zwei 🙂 .
Hallo Claudia, das ist wirklich eine beeindruckende Reise und es ist interessant und vergnüglich, immerhin „literarisch“ dabei zu sein . Danke dir
Traumhaft, liebe Claudia. Wirklich spektakuläre Fotos. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.