2024 – ein sehr persönlicher Rückblick

Das Jahr 2024 war weltpolitisch gesehen ein heftiges. Für mich in meinem kleinen persönlichen Bereich, gar nicht mal so übel. Nur dass eben die allgemeine politische Gesinnungslage auch mir so viel zu schaffen macht, dass es nicht immer leicht fällt sich auf die schönen und funktionierenden Dinge des Lebens zu konzentrieren.

Zudem unterschätzen wir meiner Meinung nach immer noch, wie viel Energie es uns kostet, ab und zu die Sorgen über die machtpolitischen Veränderungen in unserem Land und anderen Ländern wenigstens kurzzeitig beiseite zu legen. Und ich meine damit nicht, sie zu ignorieren, das wäre leichtsinnig. Aber die schönen Momente des eigenen Lebens nutzen, um sich von der immer wieder aufflammenden Hilflosigkeit gegenüber dem Rechtsruck, dem Egoismus, dem Machtstreben – ihr wisst schon was ich meine – kurzzeitig zu erholen. Das fühlt sich oft an wie ein riesiger Energiesauger.

Manchmal hilft die Buch-Flucht, manchmal geht nicht mal das. Ausflüge in die Berge oder die nähere Umgebung sind ein probates Mittel. Draußen sein und die Natur genießen ist mein bevorzugtes Eskapismus-Instrument. Was für ein Glück es ist, dass ich so oft mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren kann.

Sonnenstrahlen strahlen durch Bäume hindurch. Weg durch den Wald Kühe auf Weide, Morgensonne strahltJetzt im Winter die Sonnenaufgänge, im Herbst die wabernden Nebelfelder, die Sonnenuntergänge im Frühling und die Biergarten-Abstecher an lauen Sommerabenden. Einfach nur toll.

Überhaupt, wie oben erwähnt, mein Jahr war eigentlich ganz okay. Wie ich in den letzten Jahren feststellen musste, werden es mehr der Menschen aus meinem Umfeld, die uns verlassen. In 2024 musste ich mich von keinem lieben Menschen verabschieden, das war schon mal was.

Menschen

Menschen, mit denen wir uns umgeben oder von denen wir umgeben sind. Ich gebe zu, ich lebe in einer Blase von überwiegend Gleichgesinnten. Offen, in respektvollem, liebevollem, akzeptierenden Miteinander. Enge Freunde, nicht viele, aber füreinander da, mehr Freunde, die einen nehmen, wie man eben ist. Ein hohes Gut heutzutage.

Kolleginnen und Kollegen, ein Geschenk in einem Umfeld arbeiten zu können, das unsere Eigenheiten, unsere Empfindlichkeiten, die sehr wohl auch mal nerven können, nicht nur akzeptiert, sondern auch auffängt und verzeiht. Danke dafür 🙂 .

In einem Chor zu singen, mit so vielen verschiedenen Charakteren, unterschiedlichen Alters, über 60 Sängerinnen und Sänger umfassend, und trotz Müdigkeit am Abend glücklich und beschwingt aus der Probe zu kommen. Konzerte zu meistern, ein Chorwochenende begeisternd gemeinsam verbringen und neue Menschen kennen und schätzen zu lernen.

50köpfiger Chor in Kirche. Schwarz gekleidetFamilie, wir sind nicht mehr so viele. Ich schaffe es nicht wirklich oft ins Saarland oder in die alte Heimat nach Trier zu fahren. Gerade zwei mal in 2024. Zu wenig, zu kurz und dennoch, ich mach es gerne und bin selber wohl am meisten enttäuscht, wenn ich mal wieder zu kaputt bin die Reise dorthin auf mich zu nehmen. Biergarten, Brunch, kurze Stippvisiten mit der Augsburger Cousine, immer wieder schön zu sehen, dass wir uns nach 50 Jahren des Nicht-Gekannthabens kennenlernen durften.

Die vielen Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die uns in einem Jahr über den Weg laufen, die Reisebekanntschaften, manche flüchtig, andere halten den Kontakt, vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Wie viel macht es aus, wenn wir uns mit einem Lächeln, einem freundlichen Wort, einem Danke oder einem Lob im Alltäglichen begegnen. Das klappt wahrlich nicht immer, so oft hat man selber Tage, da geht einfach nichts, aber wenn, dann kann es ein kleines Highlight des Tages werden.

Die große Reise, Tagesausflüge

Der Plan für meinen Rückblick war es über Kurztrips und Ausflüge zu schreiben, so wie eigentlich immer. Es wollte erst einmal was anderes raus. Nun denn, das mit den Plänen klappt bei mir ja sowieso selten 😉 .

am Steinstrand, das blaue Meer, Füsse im BildJedes Jahr versuche ich, so lange das noch möglich ist, eine große Reise zu machen. 2024 war das Nova Scotia, eine Provinz in Kanada. Darüber habe ich in zwei Blogartikeln berichtet. Auf dieser Reise war sehr vieles unerwartet. Und wieder einmal habe ich rückblickend so viel mehr an positiven Erinnerungen wahr genommen, als in der Zeit unterwegs. Es ist auffällig, wie oft mir das passiert. Ich liebe es unterwegs zu sein und Neues zu entdecken, manchmal eben anders als gedacht. Ich bin gelassen und entspannt auf Reisen. Dennoch kommt erst durch die Rückschau, die Erinnerung an all das grandios Erlebte erst richtig zur Geltung.

Tagesausflüge führten mich ganz langweilig entweder in die Gegend von Füssen, Oberstdorf oder Garmisch. Es war nichts Neues dabei, Touren, die ich kenne und mir zutraue. Keine Experimente. Aber das war auch völlig in Ordnung. Gefühlt war ich nie fit genug für eine größere Bergtour oder viele Höhenmeter. Kann ich mich an einem freien Tag unter der Woche aufraffen in die Berge zu fahren, ist das schon eine Herausforderung an sich. Ich weiß, dass es mir gut tut, der innere Schweinehund will dennoch überzeugt werden.

Am Eibsee (Garmisch)
Kalvarienberg bei Füssen
Auf der Rohrkopfhütte bei Füssen
Riedberger Horn bei Oberstdorf

Hunderte Berggipfel, Panorama, blauer Himmel,

Nochmal am Eibsee im Winter

Bergsee im Winter, tief verschneit

Eibsee aus der Zugspitzbahn
Zugspitze
Blick von der Zugspitze
Bergsee mit Zugspitze im Panorama
Um den Alpsee bei Füssen

Blick auf die Allgäuer Berge bei Füssen

Kurztrips 2024

Eher ungewöhnlich, dafür umso wiederholenswerter, es gab drei Kurztrips in die Berge und, wie oben erwähnt, zwei Ausflüge in die alte Heimat. Im Januar sind im Saarland tatsächlich zwei Wanderungen möglich gewesen, ein wenig schauerlich im einsamen, nebelverhangenen Wald. Und mit Sonnenuntergang auf dem Schaumberg.

Im April ging es mit (Wander) Freundin Barbara für ein paar Tage nach Füssen. Warum haben wir das eigentlich noch nie gemacht? Ein schönes Hotel in guter Lage, wenig los, weil keine Ferien und drei Tage wandern. So schön. Jederzeit wieder.

Im leeren Forggensee
Füssen, Schloss
Nach getaner Wanderung ausruhen im Garten

Und dann gab es noch zweimal Stubaital. Mit Augsburger Familienanschluss, gleich nach Ankunft aus Kanada. Ich kann euch sagen, raus aus dem Flieger, rein in die Berge, schneller bin ich meinen Jetlag noch nie losgeworden 😀 .

Ende August dann sehr spontan noch einmal mit bestem Freund. Tolle Touren gemacht, mehr als von der Kondition erwartet, dafür mit traumhaften Blicken und höllischem Muskelkater ‚belohnt‘.

Auf der Alm

Sonnenaufgangstour Stubaital – eine Herausforderung, aber schon schön

Claudia allein im SteinmeerEs war schön das Jahr 2024 mit einer Wanderung rund um den Alpsee bei Füssen und einer weiteren beliebten Tour rund um die Lechstaustufe 23 (oder auch Mandichosee)  beendet zu haben. Es war ein recht gutes Jahr für mich. Natürlich gäbe es immer was auszusetzen. Ich könnte auch eine Liste der Dinge aufführen, die ich nicht geschafft habe. Aber wenn ich ehrlich bin, erfreue ich mich rückblickend lieber an dem was funktionierte, an den wirklich bemerkenswerten Momenten, am Erreichten, am Leben.

In der Hoffnung und Zuversicht auf den ein oder anderen ‚Gipfel‘ in 2025 beende ich hiermit meinen Jahresrückblick 2024.

 

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