November 2020 – eine persönliche Herausforderung?!

Ein häufig besuchtes Ziel, der Wertachstausee

Der November, viel wurde und wird über ihn geschrieben, dieser lange, in unserem Gedächtnis als nebliger, trüber, dunkler Monat hinterlegt.

Vor ein paar Jahren, als wir noch fleißige IronBlogger waren, gab es mal eine Blogparade im November. Da kamen schöne Beiträge zusammen und wir konnten feststellen, dass wir dem November durchaus Unrecht andichten.

Für mich hatte der November eigentlich nie so eine Schwere, was daran liegen mag, dass ich diesen Monat oft für eine Reise genutzt habe. Nochmal zum Sonne tanken auf die Kanaren oder nach Mexiko oder auch die günstigen Flugpreise nutzend in den USA Freunde besuchen.

In diesem Jahr 2020, in dem so vieles anders ist, war auch meine Einstellung zum November eine andere. Als die Nachricht der erwartet vielen COVID-19-Fälle Ende Oktober kam und die schnelle Entscheidung (in Augsburg sogar 2 Tage früher) eines ‚Lockdown Light‘, hat mir das ziemlich zugesetzt.

Nein, ich habe mir nicht eingebildet in diesem Jahr 2020 noch eine Flugreise oder überhaupt eine Reise zu machen. Aber ich bin ja seit August ohne Job und irgendwie im Moment auch ohne Aussicht auf etwas Neues. Das alleine genügt manch einem schon in trübe Stimmung zu verfallen.

Nun ist es nicht so, dass ich mich nicht beschäftigen kann, aber das nahezu komplette Wegfallen sozialer Kontaktmöglichkeiten hat mich kurzzeitig aus der Bahn geworfen. Kein Chor, kein Stammtisch, keine kurzweiligen, ungezwungenen Kneipenbesuche zum Fußball gucken. Ich bin mir bewusst, dass das vermutlich als ein Luxusproblem angesehen werden kann, denn ich habe eine schöne warme Wohnung, genug zu essen, ein Telefon, einen Computer und bin bei weitem nicht eingesperrt. Im ersten Moment war das aber trotzdem eine schreckliche Vorstellung von Einsamkeit.

Keine Sorge, wer mich kennt und hier ab und an mitliest, weiß, da wird es noch ein wenig bergauf gehen 😉 .

Am 30.10. gab es ein letztes Bierchen mit der Fußball-Guck-Kneipen-Runde und das war schon ein wenig traurig. Da war es auch völlig in Ordnung sich für ein, zwei Tage dem Grummeln, na gut, dem Deprimiertsein, hinzugeben.

In diesen zwei Tagen des Grummelns hab ich es mir dennoch nicht nehmen lassen raus zu gehen. In den Wald. Oft, gerade bei trübem Wetter, muss ich mich da schon antreiben das gemütliche Sofa zu verlassen. Also hab ich mir gedacht, ich mache aus dem November eine persönliche Challenge.

Meine persönliche November 2020 Challenge

Jeden Tag mindestens 1 Stunde zügig gehen, wandern, walken oder wie auch immer man das nennen mag. Mit wenig bis keinen Regeln. Fahrradstrecken sollten nicht zählen. Kein Druck, wenn es äußere Umstände mal nicht zulassen. Und darüber hinaus an jedem Tag ein Foto auswählen. (Finden sich am Ende…)

Einen Hintergedanken gab es auch. Man hört doch immer wieder von Menschen, die loslaufen, erst kleine Strecken und dann immer mehr. Und irgendwann werden sie süchtig danach, gehen weiter und weiter und schreiben ein Buch darüber 😉 . Nun denn, soviel kann ich verraten, ich bin einfach kein Suchttyp und das mit dem Buch schreiben ist auch nicht mein Ding.

Wie das oft bei solchen Vorhaben so ist, der Anfang war motivierend. Ich bin ja generell gerne draußen zum Wandern oder Spazieren, weshalb das tägliche Draußensein eigentlich kein Problem sein sollte. Aber es ist eben ein Unterschied hin und wieder, nach Lust und Laune raus zu gehen oder es jeden Tag (wenn auch als freiwillige Challenge) machen zu müssen – unabhängig vom Wetter. Andererseits lässt die tägliche Aufgabe keinerlei Ausrede zu, auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Übrigens bin ich – bezüglich des Wetters – nicht ein einziges Mal nass geworden!

Ja, es gab ein paar Tage, da musste das Laufen ausfallen. Zwei Tage Zugfahrt nach und von Trier ließen keine Zeit und eine Stunde in der Bahn hin und her laufen hätte wohl Aufmerksamkeit erregt 😉 .

Trier an einem traumhaften Novembertag

Ein Tag fiel einem Ikea-Besuch zum Opfer, obwohl ich gefühlt auch hier mindestens eine Stunde unterwegs war – ihr kennt das. Zudem war ich mit dem Rad dort, was schon eine Erfahrung an sich war. Nein, es gibt keine Fahrrad-Stellplätze vor unserem Ikea. Ein weiterer Tag ist entschuldigt, an dem in drei Stunden die zuvor gekaufte Kommode (mit Hilfe) aufgebaut wurde. Und noch ein Tag wurde gestrichen aufgrund eines kleinen chirugischen Eingriffs, der dann zum Aufbau der spärlichen Weihnachtsdeko genutzt werden konnte.

So war diese Herausforderung ein echter Erfolg für mich und ich werde sicher an der Bewegung dran bleiben, allerdings vermutlich nicht täglich, denn das mit dem Ausstoß der Glückshormone hat nicht wirklich funktioniert. Und süchtig bin ich schon gleich gar nicht geworden.

So gegen Tag 20 kamen echte Durchhänger und ich habe den 1. Dezember herbeigesehnt. Dann hab ich mich aufgerafft in die Berge zu fahren und einen Traumtag dort erwischt. Das hat mich über die folgenden vielen Nebeltage motiviert. Wobei, ganz ehrlich, der Nebel in Wald, über den Flüssen, Seen und Feldern hat schon seinen ganz eigenen Reiz.

Füssen – Neuschwanstein – rund um den Alpsee (hier spiegelt sich der Säuling)

Highlights waren auf jeden Fall alle Tage an denen ich Begleitung hatte, der Tag in den Bergen und eine Wanderung in Trier, die mich an Plätze und Wegweiser aus meiner Jugend geführt hat.

Letztlich waren es 24 Tage an denen ich zwischen 6 und 10 Kilometer gegangen bin, was natürlich nicht viel ist, aber in der Regelmäßigkeit für mich persönlich eine Herausforderung war. An den meisten Tagen kamen noch 30 – 60 Minuten radeln dazu.

Augsburg ist eine tolle Stadt, wenn man gerne in der Natur ist und kein Auto hat. Wälder, zwei Flüsse, Seen sind in kürzester Zeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar und der Zug fährt einen in knappen zwei Stunden in die Berge.

Alles in allem also gar kein so schlimmer November, wie es zu Beginn aussah. Und Motivation alleine oder in Begleitung im Dezember dran zu bleiben ist auf jeden Fall da! Und ja, ein bisschen stolz bin ich schon 🙂

Ein Foto pro Tag

 

 

 

 

2 Gedanken zu „November 2020 – eine persönliche Herausforderung?!“

  1. Liebe Claudia,

    Sei weiter mein Vorbild, in Sachen, raus in die Natur und wandern.
    Vielleicht schaffe ich es irgendwann.

    Ich mag was Du schreibst.

    Marion

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