Dieses Jahr soll es wandertechnisch gerne wieder bergauf gehen. Nun bin ich zu Beginn des Jahres eher in der Testphase nach dem Motto ‚mal sehen, was so geht‘.
Das hat mich dazu bewogen kürzere und mit wenigen Höhenmetern ausgestattete Wanderungen auszusuchen. Naja, so richtig viel ist noch nicht zusammengekommen, aber das Jahr ist immer noch jung 🙂 und in den Bergen lag und liegt recht viel Schnee. Für Schneeschuhtouren war ich zu spontan und traue es mir sowohl konditionstechnisch als auch koordinatorisch noch nicht recht zu.
Zwei wirklich schöne, lohnende Halbtagestouren mit Ausgangspunkt Klais – der Bahnhof zwischen Garmisch und Mittenwald – sind es als Bergausflüge (bisher) geworden.
Klais – Wildensee – Mittenwald
An einem strahlenden Wintermorgen bin ich recht spät auf den Trichter gekommen in die Berge zu fahren. Um genau zu sein, hab ich einen Zug um ca. 11 Uhr genommen, der kurz nach 13 Uhr in Klais ankam. Klar, dass dann bei früh einsetzender Dunkelheit keine lange Tour mehr geht. Aber das war auch nicht der Sinn. Ich wollte einfach unbedingt die Berge sehen und mich ein bisschen bewegen.
Die Idee über den Hohen Kranzberg nach Mittenwald zu gelangen, wurde unterwegs verworfen, dafür lag einfach zu viel Schnee. Da ich die Tour von Klais über den Hohen Kranzberg nach Mittenwald aber schon einmal im Winter gegangen bin, kannte ich die Gegend und habe dem Winter ein Schnippchen geschlagen 😉
Vom Bahnhof Klais aus geht es ein Stück auf der Straße in Richtung Schloß Elmau. Ca. 200m hinter dem Mauthäuschen biegt ein Forstweg, der auch bei viel Schnee gut mit Wanderschuhen zu begehen ist, nach links Richtung Hoher Kranzberg ab. Eine gute Stunde geht es leicht bergauf über den Forstweg bis zu einer größeren Abzweigung im Wald. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten nach Mittenwald bzw. auf den Kranzberg zu gehen. Bei den Schneeverhältnissen und ohne Schneeschuhe, kam nur ein Weg in Frage, der Abzweig nach links zum Wildensee. Für mich gerade recht, denn ich wollte es ja nicht übertreiben und zudem nicht in die Dämmerung kommen beim Abstieg.
Nach einer guten halben Stunde stößt man dann auf das Skigebiet beim Wildensee inklusive Hütte mit Sonnenterrasse und – nach dem einsamen Aufstieg aus Richtung Klais – ein paar andere Wanderer.
Der Abstieg nach Mittenwald in einer knappen Stunde ist unschwierig, wenn man von ein paar sehr eisigen Abschnitten absieht, die allerdings im kniehohen Schnee umgangen werden konnten. Es ist schließlich Winter und kleine Herausforderungen machen das Leben spannend 😉 .
Alles in allem ein Traumtag. Dass ich zwischendurch beim Anblick der verschneiten Berge vor strahlend blauem Himmel und dem Gefühl, meinem Körper ein wenig herausfordende Bewegung entlockt zu haben, ein paar Glücksmomente hatte, ist klar, gell!
Fakten: Zugfahrt Augsburg – Klais 10.45 Uhr – 13.15 Uhr, zurück von Mittenwald in ebenfalls ca. 2 1/2 Stunden, mit Bayernticket für 25.-€.
Gehzeit insgesamt 2 1/2 Stunden, Höhenmeter ca. 250 rauf und runter.
Klais – Barmsee – Krün – Klais
Zwei Wochen später war wieder ein schönes Wochenende angekündigt und auch meine treue Wanderfreundin Barbara wollte in den Schnee und die allgemeine Konstitution testen. Ich war sowieso noch beschwingt von dem gelungenen Start in die Wandersaison und musste nicht überredet werden.
Weil Klais so prima mit dem Zug von Augsburg aus zu erreichen und der Blick auf das Karwendel, die Soierngruppe und Wetterstein mit Zugspitze dort so grandios ist, war das Ziel schnell klar.
Wir wollten, da noch immer viel Schnee lag, dieses Mal nicht in die Höhe, sondern im Tal die schöne Wanderung zum und um den Barmsee machen.
Vom Bahnhof in Klais aus muss man erstmal in Richtung Krün die vielbefahrene Bundesstraße über – bzw. unterqueren. Dann kommt man gleich in den Wald und steigt ein kleines bisschen einen gut gespurten Waldweg hinauf über den Geißschädel bis zum kleinen Grubsee. Auf schmalem Pfad über überwiegend vereisten festgetretenen Schnee in leichtem Auf und Ab bis zum Barmsee. Ein paarmal sinke ich tief in den eben nicht immer festen Schnee ein. Ihr kennt das Gefühl, wenn der Schnee von oben in die Schuhe eindringt, langsam schmilzt und sich zu den Füßen durcharbeitet. Ja, das gehört wohl dazu.
Am Barmsee wurde es ‚voll‘. Hier tummelten sich einige Spaziergänger und Langläufer. Unser Weg ging zügig in Richtung Krün und unterwegs erhielten wir den Tipp unbedingt im Cafe Pfeiffer einzukehren, die seien berühmt für ihre Kuchen.
Nun denn, der Einkehrschwung war ja sowieso der Plan.
Was uns im Cafe Pfeiffer erwartete hat uns dann doch leicht den Atem verschlagen. Riesenkuchen, die man ohne Probleme als komplette Mahlzeit veranschlagen kann. Die am Nachbartisch entdeckten Windbeutel konnten das an Menge noch toppen.
Wie gut, dass wir mit dem Rückweg von Krün zum Bahnhof nach Klais noch eine kleine Käsekuchen-Abbau-Strecke zu absolvieren hatten.
Auf dem Rückweg wollten wir nicht noch einmal die Barmsee-Umrundung gehen, sondern den kürzeren Direktweg nach Klais. Leider ist der nicht so gut ausgeschildert, so dass wir ein bisschen Zeit mit der Orientierung verloren haben. So sind wir, um unseren Zug zu erreichen, am Ende noch ordentlich ins Schwitzen geraten. 😉
Fakten: Augsburg – Klais und zurück, jeweils 2 1/2 Stunden Zugfahrt mit Bayernticket für 2 Personen 32.-€
Klais über Geißschädel – Grubsee – rund um den Barmsee – Krün (Cafe Pfeiffer) ca. 2 Stunden, zurück nach Klais in einer (schnellen) Stunde. Keine nennenswerten Höhenmeter.
Auch wenn es dieses Mal mit der Sonne nicht so super geklappt hat, waren wir am Abend glücklich mit unserer Entscheidung in die Berge gefahren zu sein. Und wenn man sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sich gemeinsam freuen kann, umso schöner!