Chorwoche im Bayerischen Wald 2018 mit Chorado

Nun ist sie also wieder vorbei, unsere Chorado-Chorwoche im Bayerischen Wald, in Sankt Englmar, am Degenberg und dieses Mal auch in Straubing.

Von meinen bisher 4 Chor-Ausflügen in den Bayerischen Wald war dies sicher der intensivste. Dafür auch der mit dem größten Lernerfolg. Darüber hinaus hat es trotz großer Anstrengung richtig Spaß gemacht. Gefühlt waren wir noch nie so harmonisch, so dicht beieinander. Immerhin prallen hier fast 30 Frauen mit all ihren Ecken, Kanten und Eigenheiten aufeinander. Positiver ausgedrückt, es schweißen sich zwei gute Dutzend Frauen mit einer gemeinsamen Leidenschaft zu einem stimmigen 😉 Miteinander zusammen.

Das Proben in diesem Jahr war intensiv. Das lag vor allem daran, dass es Auftritte gab. Und die sollten gut sein, natürlich. Das wünscht sich nicht nur die unermüdliche Chorleiterin, sondern auch der gesamte Chor. Das hat man gemerkt. Die Motivation war groß und wir trotzten der Hitze so gut es eben ging.

Ausflüge beschränkten sich auf Fahrten von und zu den Probenorten, Freizeit war praktisch gestrichen. Das klingt jetzt härter als es sollte. Denn tatsächlich war der Lerneffekt so hoch, dass die Freude über das Erlernte die fehlende Freizeit verschmerzen ließ.

Degenberg

Anders als in den letzten Jahren, konnten wir an unserem Lieblingsort, der ‚Degenberg-Burg‘, kaum üben. Auf unserer bewährten Probenbühne in der Scheune war es einfach zu heiß und für den Genuss der lauen Sommerabende im Garten hatten wir zu wenig Zeit. Ein paar kurze Aufenthalte waren dennoch möglich und Brotzeit im kühlen Inneren brachte ein wenig Degenberg-Feeling auf.

Blick ins Ländle vom Degenberg

Dafür wurden wir am Samstag Abend belohnt mit einem wunderschönen Konzert des Lux Trios auf eben dieser (gefühlt ‚unserer‘) Bühne. Toll für uns, sich einfach hinzusetzen und zu lauschen.

Straubing

Da wir in diesem Jahr in Straubing ein Benefizkonzert für den Orgelbauförderverein St. Jakob e.V.  eingeplant hatten, wurde dort im Gemeindesaal u.a. auch ein Tag lang geprobt. Einmal sind wir schnell rüber zur wunderschönen gotischen St. Jakob Basilika, um dort ein, zwei Liedchen zu singen. Der Klang in einer Kirche ist einfach so fantastisch.

Zudem hatten wir so wenigstens kurz die Möglichkeit mal den historischen Stadtkern von Straubing zu sehen. Leider war die Hitze hier nahezu unerträglich und außer den Wegen zu Restaurant, Cafe oder Eisdiele wollten wir uns nicht länger der Sonne aussetzen.

Bedingt durch die hohen Temperaturen war unser Konzert auch nicht so gut besucht, was die anwesenden Gäste durch ihre Begeisterung wett machten. Schließich mussten sie ebenso schwitzen wie wir.

Uns hat das Konzert auf jeden Fall richtig Spaß gemacht.

Eine Hochzeit

Am Samstag waren wir eingeladen eine Hochzeit zu singen. Das Proben der Stücke war uns enorm wichtig, weil so eine Hochzeit doch als ein besonderer Tag für Brautpaar und Gäste in Erinnerung bleiben soll.

Alles dort auf dem Gelände war wirklich liebevoll arrangiert. Wir waren zeitig dort für Sing- und Stellprobe und konnten die herrliche Aussicht genießen.

Dass die Trauungszeremonie von einem sich bereits angekündigten, heftigen Gewittersturm jäh unterbrochen wurde, war irgendwie filmreif. Der Fotograf schien auf jeden Fall den Tag seines Lebens zu

Das sieht nicht gut aus….

haben und fotografierte Gäste, Brautpaar und Chor, die rennend Unterschlupf suchten. Ganz bestimmt ein Hochzeitstag, der in Erinnerung bleiben wird. Mit Improvisation, Humor und Toleranz wurde die Zeremonie in einer kleinen Hütte ganz romantisch fortgesetzt. Ich denke, für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis.

Und dem Brautpaar möchte ich hier noch einmal alles erdenklich Gute mit auf den Weg geben.

Sankt Englmar

Wie jedes Jahr übernachtet ein Großteil unseres Chores im Gasthof Buglhof in Sankt Englmar. Und auch wie in den vergangenen Jahren ist das kleine Kneippbecken vor dem Hotel unser ’sozialer‘ Treffpunkt nach einem anstrengenden Probentag. So eine Kneipprunde vor dem Schlafengehen ist nahezu ein Muss 😉 . Bedingt durch das heiße Wetter, war die ein oder andere von uns bereits am frühen Morgen dort zu finden.

Die Frühaufsteher unter uns fanden sich zusammen, um im 10min entfernten Badeweiher eine erfrischende Schwimmeinlage einzulegen. Wieso haben wir diesen Weiher in den früheren Jahren nie entdeckt? Sowohl frühmorgens vor dem Frühstück als auch abends unterm Sternenhimmel eine wohltuende Abkühlung.

Zum Abschluss gab es am Sonntag noch eine Gottesdienstgestaltung in der Kirche in Schwarzach, die auch eine tolle Akustik hat. Ich mag das Singen in Kirchen sehr, die Stimmung dort ist fast immer besonders. So Gänsehaut-erzeugend.

Zusammengefasst war die Chorwoche im Bayerischen Wald mal wieder eine fantastische Auszeit aus dem Alltag. Nein, nicht erholsam, aber das gemeinsame Singen, das disziplinierte (zumindest der Versuch 😉 ) Proben, das Gefühl der Zusammengehörigkeit durch den Spaß an der Musik, die Freude, wenn ein Auftritt klappt und die Zuhörer begeistert sind, all das lässt einfach ein gutes, beschwingtes Gefühl zurück. Davon, dass es uns unterschiedliche Charaktere zusammenschweißt ganz zu schweigen.

Unsere Chorleiterin hat nach viel Lobhudelei an ihre Adresse in unserer Whatsapp-Gruppe irgendwann gesagt ‚es reicht jetzt damit‘. Ist mir egal, ich schicke nochmal ein dickes Danke an ihre Adresse, da sie mit wirklich viel Einsatz unsere wilde Truppe unter ihre Fittiche nimmt und nicht müde wird unsere Stimmen zu trainieren und uns zu einem stetig sich verbessernden Chor macht.

Wir alle freuen uns auf zukünftige Chorausflüge und ich verabschiede mich mit einem Sonnenuntergang vom Degenberg!

 

 

 

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