Manchmal muss ich schwer überlegen, wie ich die Beschreibung einer Woche exemplarisch in vier Fotos packen soll. Dieses Mal war so ein Fall. Aber ich denke, es ganz gut getroffen zu haben.
Noch einmal zur Erinnerung. Vor knapp drei Wochen – ja, so lange ist das schon her – hat mich eine (wie ich inzwischen weiß) leichte Bandscheibenvorwölbung eiskalt erwischt. Diese Diagnose ist nicht die eigentlich erschreckende, sondern das lapidare „es handelt sich um eine Spinalkanalverengung im unteren Lendenwirbelbereich durch Verschleiß“ des Radiologen nach dem MRT. Was? Wie bitte? Verschleiß? Und jetzt?
Klar wurde als erstes, nach dieser Schnelldiagnose, zuhause dieses Internet durchstöbert, um mich mal schlau zu machen, was das denn nun bedeutet. Beruhigenderweise nichts dramatisch Schlimmes, kann zu 95% konventionell mit Physiotherapie und häuslichen Übungen behandelt werden. Von der Dauer steht da allerdings nichts, das scheint auch eher individuell zu sein.
Nun bin ich leider mit mir selber kein sonderlich geduldiger Mensch. Musste ich doch in den letzten zwei Wochen feststellen, dass sich meine gesundheitlichen Fortschritte in Millimetern messen lassen. Immerhin, es gibt Fortschritte, leider bei zu viel Wollen auch wieder leichte Rückschritte. Konsequenz: Geduld Geduld Geduld.
Und da ich auch ein Mensch bin, der sich in frustrierenden Situationen gerne beschenkt und verwöhnt, so gut es eben geht, kommen wir nun zu meinen aktuellen vier Fotos aus sieben Tagen.
Normalerweise bin ich zu faul zum Kochen. Ich koche auch nicht so super gerne. Habe ich allerdings Zeit fürs Kochen, dann macht es mir Spaß und ich freue mich unglaublich über mein (meistens) echt leckeres selbstgekochtes Essen. Diese Woche gab es Eier in Senfsoße mit Kartoffeln, da könnte ich mich reinlegen. Und dann noch im Ofen gedünsteter Fenchel, Zuckerschoten und Pastinaken, verfeinert mit ein paar Datteln. Oh war das leeeecker. Ich muss mir das unbedingt merken und mir die Zeit fürs Kochen nehmen, wenn ich wieder arbeiten gehe.
Sehr zu meinem ungeduldigen Leidwesen bin ich auch nicht so gut darin, ständig Leute um Hilfe bitten zu müssen. Was Unsinn ist. Denn zum einen muss ich gar nicht viel bitten, Freunde bieten sich von selber an, zum anderen würde ich ja genau das Gleiche tun. Trotzdem. Wenn selbst die 500m zur Physiotherapie oder zum Supermarkt zu einem gefühlten Halbmarathon ausarten, dann ist das eben doof. Und nicht viel besser fühlt es sich an, wenn ich für die drei Stockwerke in den Waschkeller jemand bitten muss, mir den Wäschekorb zu tragen, weil ich eben a: nichts tragen soll und b: die Treppen an sich schon meine ganze Aufmerksamkeit erfordern.
Trotz massenhaft Zeit kann ich mich nicht aufraffen ein Buch zu lesen. Ich bin umringt von Stapeln ungelesener Bücher und habe eine Leseblockade. Das macht mich richtig unglücklich, denn endlich hätte ich sie, die lang ersehnte Lesezeit. Umso mehr habe ich mich gefreut endlich den Bildband von Pete Souza ‚Obama‘ in Händen zu halten. Seit ich dem Fotografen auf Instagram folge, freute ich mich auf das Buch. Ein schönes Geschenk für mich und Bilder gucken ist okay 😀
Was tue ich also sonst so den lieben langen Tag? Ihr wisst, dass mein Rechner kaputt ist? Nein? Hab ich vergessen zu erwähnen? Kann nicht sein. Das ist total doof in der jetzigen Situation. Filme kämen jetzt nämlich richtig gut. Und endlich meine Weihnachtsgeschenke bei Pixum erstellen, das ist immer so zeitaufwändig. Nee, ist nicht. Statt dessen habe ich mein altes kleines Netbook aktiviert, das mich notdürftig mit dem Internet versorgt. Immerhin, Bundesliga-Konferenz kann damit gehört werden, sonst würde ich wohl am Rad drehen 😉
Ich verbringe also gefühlte 8 Stunden am Tag mit Stricken. Ja, da kann auch das ein oder andere Geschenk draus erwachsen, hauptsächlich ist das allerdings echte Beschäftigungstherapie. Das da oben werden übrigens Socken für meinen Vater …wenn ich dann noch DVDs nebenzu glotzen könnte …
Und dann ist da heute noch das erste Bitzelchen Schnee gefallen. Da freu ich mich jedes Jahr drauf. Dieses Jahr nicht so. Da werden die 500m zu einem Ultra-Berglauf mit Sturzgefahr. Das macht mich wütend. Wut ist besser als Frust, viel motivierender. Das Stapfen im ersten festen knirschenden Schnee des Winters ist immer so eine große Freude. Zum Glück war das heute so ein nasses Gepantsche, da kuschelt man sich gerne zuhause ein mit Kaffee, leckerem Essen, Strickzeug und Wintersport in der Glotze.
Ihr seht, alles gut, soweit man das Beste daraus macht! ?