Fertig! – Die letzte Etappe auf dem Lechweg, unserem diesjährigen Weitwanderprojekt, liegt nun hinter uns.
Die letzten ca.15 Kilometer von Lech zum Formarinsee wurden auf zwei Tage verteilt. Zum einen wollten wir die schönste der Lechweg-Etappen richtig genießen, zum anderen hatten wir von Augsburg ins obere Lechtal inzwischen eine jeweils 5-stündige An- und Abreise.
Praktischerweise liegt ziemlich auf der Hälfte der Wegstrecke das bewirtschaftete ‚Älpele‘ mit Bushaltestelle, so dass wir prima Samstag nachmittag und Sonntag vormittag unsere je 7 Kilometer absolvieren konnten.
1. Von Lech zum Älpele
In Lech steigt man gleich gegenüber der Rüfikopf Talstation steil auf der Asphaltstraße den Berg hinauf, passiert einen kleinen
Skulpturenpfad, bevor der Weg im Wald auf einem Steig wieder nach unten führt. Von oben hat man einen schönen Blick zurück auf Lech und kann sich so aus der Ferne schon vorstellen, warum der Ort einmal zum ‚Schönsten Dorf Europas‘ gewählt wurde.
Nachdem man kurz hinter dem Schwimmbad den Lech überquert, geht es immer nur leicht ansteigend dicht am Flusslauf entlang auf gut zu gehendem Steig bis nach Zug.
Zug wird dominiert von einem riesigen Golfplatz, der sich nicht so recht mit dem Wanderweg vertragen mag, und in einem Teilstück den Wanderer recht unschön hinter einen ‚fliegende-Golfbälle-Schutzwall‘ verbannt.
Von Zug bis Älpele verläuft der Lechweg wunderschön entlang des inzwischen recht kleinen wilden Flusslaufs. Man muss immer wieder stehen bleiben, um die Landschaft und das traumhafte herbstliche Bergwetter zu genießen. Wir haben Zeit, machen ausgiebig Pause und lassen uns das obligatorische Fußbad im eisigen Lech nicht entgehen.
3. Vom Älpele bis zum Formarinsee
Nachdem ich am Abend mit Entsetzen feststellen musste, dass sich das Objektiv meiner Kamera nicht mehr einfahren ließ, war ich schon ein bisschen frustriert. Schließlich stand doch unser Zieleinlauf an und der sollte ordentlich dokumentiert werden. Zum Glück sind heute selbst die nicht so guten Smartphone-Kameras (wie meine) gut genug, um die Landschaft zu dokumentieren.
Mit ein bisschen Hektik – Rechnung im Hotel wurde nicht fertig, Gästekarte für die kostenlose Busfahrt war noch nicht ausgestellt und der Bus fuhr uns vor der Nase davon – wurde der Bus dank einer wilden Verfolgungsfahrt unseres Hausherrn im nächsten Ort dann doch noch erreicht und wir konnten gegen halb zehn in Älpele aussteigen und die letzten ca. 300 Höhenmeter und 7,5 Kilometer in Angriff nehmen.
Was für eine tolle Strecke. Uns wurde immer wieder erzählt, es sei das schönste Stück des Lechwegs, was wir nicht glauben konnten, hatten wir doch schon so viele schöne Teilstücke erwandert. Aber, tatsächlich, ich teile die Begeisterung. Wie wunderbar, dass wir das zum Ende hatten, dass wir uns Zeit lassen konnten um all die Eindrücke aufzunehmen. Der Steig genau so, wie ich es liebe,
Höhenmeter überwindend, auf Holzbrücken über dem leise plätschernden Fluss, sich durch Wiesen schlängelnd, immer leicht ansteigend bis man oberhalb der Baumgrenze am Steinbock-Denkmal ankommt.
Hier entsteht der Lech aus dem Zusammenfluss von Formarinbach (hinten) und Spullerbach (vorne)
Zum Formarinsee direkt steigt man noch ein Stückchen bergab, bevor er tief unter uns zu sehen ist. Für eine Umrundung bzw. einen Abstecher zur Freiburger Hütte reicht unsere Zeit leider nicht (es sind uns zudem viel zu viele Mountain-Biker unterwegs…), weshalb es auch nur ein ‚auf-die-Schnelle‘-Smartphone-Zielfoto kurz vor der Busabfahrt gibt.
Wir sind uns sicher, dass wir wiederkommen ins Lechtal, vielleicht für eine Woche und ein paar Bergtouren machen. Der Lechweg, allem voran die letzte Etappe von Lech bis zum Formarinsee, hat uns motiviert!