Dieser Tage fällt es schwer einfach so drauf los zu schreiben über die Dinge, denen sich dieses Blog widmet. Den schönen Dingen des Lebens, dem, was mir Freude macht, ein Lächeln ins Gesicht zaubert, mich bewegt, ich gerne mit anderen teilen möchte. Ich habe mich irgendwann vor ein paar Jahren dazu entschieden genau das hier zu tun. Hin und wieder, eher selten, breche ich das auf und schreibe auch mal in der Rubrik ‚In eigener Sache‘ über das, was das Leben zwar spannend macht und dazu gehört, worauf ich aber vielleicht lieber verzichtet hätte.
Das bedeutet natürlich nicht, dass alle anderen Themen hier nicht ‚eigene Sache‘ sind, da ich schließlich immer nur über selbst Erlebtes berichte, aber es überwiegt das Positive, Schöne.
Ganz bewusst verzichte ich auf politische Statements und Stellungnahmen zum Weltgeschehen. Nein, ich halte mich nicht für unpolitisch oder uninteressiert, aber ich kann das einfach nicht. In mir drin passiert so viel, wenn ich das tägliche Grauen in der Welt verfolge, dass ich das nicht in Worten beschreiben kann. Ich kann nicht beschreiben, von wieviel Unverständnis über Gewalttaten jeglicher Art, an einzelnen, an Gruppen, an Völkern ich geschüttelt bin, es überwältigt mich einfach.
Also überlasse ich das anderen. So viele kluge, warmherzige, verzweifelte, nicht aufgeben wollende Köpfe können das so viel besser als ich und sprechen mir aus dem Herzen.
Es stellt sich die berechtigte Frage, warum es mir dennoch wichtig ist mitzuteilen, dass ich eben zu all den aktuellen ernüchternden Meldungen nichts sagen möchte?
Weil ich nicht nahtlos in munteres Geplauder übergehen wollte, weil ich tatsächlich überlegt habe für eine Weile nicht mehr über Erlebtes zu schreiben, weil ich mir die Frage gestellt habe: darf, kann ich einfach so zur Tagesordnung übergehen, vielleicht auch einfach weil ich mir so unzulänglich vorkomme, meine Gedanken zu den Katastrophen dieser Welt eben nicht in Worte fassen zu können.
Meine Entscheidung: ich werde genau so weiter schreiben wie bisher, vielleicht mit ein paar mehr ‚Gedanken‘ als in der Vergangenheit, denn so ganz still will ich doch nicht mehr sein. Ich denke, es ist ganz wichtig ein bisschen Glück, viel Schönes und das Positive das unser Leben bereichert darzustellen und zu teilen. Mit den Schreckensmeldungen werden wir so oder so konfrontiert und ich werde weiterhin versuchen mit meinen Möglichkeiten diese Welt ein kleines bisschen besser zu machen und daran zu erinnern, dass es oft die kleinen Momente sind, die uns den Wert des Lebens zeigen, den Schrecken ein kleines bisschen auffangen, wenn man ihnen denn aufmerksam begegnet.
…nicht erst am Flughafen oder Bahnhof, sondern meistens – zumindest, wenn es eine weitere Reise ist – bei den Vorbereitungen. Das kann mehr oder weniger Spaß machen, je nachdem mit was man sich alles auseinandersetzen muss.
Da ich – wie die meisten inzwischen wissen – gerne in die USA reise und gerade wieder dabei bin eine kleine Tour für den Januar nach Miami zu planen, dachte ich mir, ich schreib mal was drüber. Passenderweise veranstaltet Oliver gerade eine Blogparade zum Thema ‚Reisevorbereitung‚ auf www.weltreiseforum.com .
Die Frage, wie ich generell an Reisen herangehe lässt sich natürlich nicht verallgemeinern. Jeder hat da wohl über die Jahre nicht nur seinen ganz eigenen Stil entwickelt, durch technische Entwicklungen hat sich inzwischen so viel verändert, dass auch meine Planungen anders aussehen als früher. Drei wesentliche Ansätze sind allerdings geblieben: ich plane immer noch am liebsten mit
Kartenmaterial
Reiseführer (Buch)
dem Travel Agent meines Vertrauens im Reisebüro
Warum? Vielleicht weil ich es so gewohnt bin, vielleicht aber auch, weil ich ein visueller Mensch bin. Fast jede USA-Reise beginnt mit dem Blick in die Gesamt-USA-Karte von Michelin. Die hat ein schönes Kartenbild und bietet einen prima Überblick. Die reist auch mit, denn in ihr wird die Strecke reingemalt. Genau, ich fahre mit dem Kugelschreiber die zurückgelegten Straßen nach, ein tolles Gefühl, das am Ende der Reise und zuhause immer wieder anzuschauen und sich zu erinnern.
Meistens buche ich nur einen Flug und vielleicht die erste Nacht vor Ort, der Rest wird unterwegs entschieden. Da in den USA (die kurzen zwei Wochen jetzt im Januar sind aus mehreren Gründen eine Ausnahme) fast immer gezeltet wird und Campingplätze genügend vorhanden sind, muss nichts weiter vorausgeplant werden. Tipps zum Zelten in den USA hab ich hier mal zusammengestellt.
Ich mag es morgens auf dem Campingplatz beim Frühstück zu sitzen, die Karte zu studieren und dann entscheiden wo es hingehen soll. Oder am Abend im Reiseführer zu stöbern, was es noch Tolles entlang der Route zu entdecken gibt oder wo es sich lohnt einen Abstecher zu planen.
Für die Florida-Reise hab ich mir zum Einstimmen und mitnehmen den Reise Know How Florida gekauft. Meistens lese ich im Vorfeld nicht wirklich viel im Reiseführer, der kommt erst unterwegs richtig zum Einsatz. Deshalb muss es auch ein ‚Individual‘-Reiseführer sein, mit vielen Tipps zu Routen, Campingplätzen, Sehenswürdigkeiten auch mal ab vom Mainstream. Und nein, ich erwarte in einem Buch keine ‚Geheimtipps‘, sorry, was für ein Unsinn. Für Florida möchte ich zum Beispiel wissen, wo günstige Motels unterwegs zu finden sind (weil ich eben mal nicht zelte), mit wieviel Eintritt ich im Kennedy Space Center zu rechnen habe, wo ich dort am besten parke, bei welchem Walk in den Everglades ich am ehesten die Chance habe Alligatoren zu sehen usw. Klar kann ich mir das alles im Internet zusammensuchen, aber alle Infos in einem Buch in der Hand zu halten, Einmerker an die wichtigen Seiten zu stecken, im Flieger drin zu blättern und auch mal was reinzuschreiben, finde ich ziemlich praktisch. *
Punkt Nummer drei mag u.a. der Tatsache geschuldet sein, dass ich seit Jahren einen festen Ansprechpartner im Reisebüro habe, der einsame Klasse ist. Mal ganz davon abgesehen, dass es mir meist zu mühsam ist mir Flüge und Mietwagen evtl. mit Gabelflug und Einwegmiete im Internet zusammenzustöpseln, spreche ich gerne mit einem Menschen. Bisher hatte ich noch nie das Gefühl schlechter oder gar teurer abgeschnitten zu haben. Bisher hat noch alles prima geklappt und wenn es unterwegs mal was umzubuchen gab oder Probleme, konnte das mit einer Mail gelöst werden. Ich weiß, da hab ich einfach Glück!
Das war also mein Bekenntnis zu ‚oldfashioned‘, aber natürlich nutze
Heute landet ziemlich viel elektronisches Equipment im Gepäck – Ausstattung für drei Monate quer durch die USA 2011
ich heute auch andere Quellen. Hey, ich schreibe selber einen Blog, klar, dass ich mich vor der Reise inzwischen durch diverse Artikel ‚google‘, Hotels übers Internet buche (auch wenn ich da immer noch gerne erstmal rumfrage ob jemand einen Tipp hat, denn kennen wir das nicht alle, das ermüdende Durchwühlen von Hotelbewertungen, die einem gründlich die Vorfreude auf eine Reise verderben können?), Freunde in den sozialen Medien befrage oder ganz gezielt einen National Park, eine Sehenswürdigkeit im Internet ansteuere.
Bin ich einmal im Land und die Reise hat begonnen, nutze ich in den USA ganz klassische Informationswege – puh, ich lande schon wieder bei oldfashioned 😉 In Städten ist das die Tourist Info, unterwegs die meist sträflich ignorierten Welcome Center der einzelnen Staaten, in Parks die Visitor Center. Die Menschen, die dort arbeiten sind Volunteers und unglaublich hilfsbereit und freundlich. Hat man im Vorfeld schon mal auf diesen Stellen Wesentliches abgeklärt, macht das die Weiterreise oder den Besuch einer Stadt, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln z.B. um so vieles entspannter. Die USA sind das Land des Free WiFi, selbst auf entlegenen Campingplätzen kommt man in den Genuss, das erleichtert die ‚moderne‘ Planung unterwegs natürlich ungemein.
Und selbst ich – wie ich beim Schreiben feststellen musste – in der, nennen wir es, traditionellen Reisevorbereitung Verhaftete, habe mir vor drei Jahren in den USA ein preiswertes Navi gegönnt, das mir immer noch gute Dienste leistet und mich sicher durch die ein oder andere Großstadt gelotst hat. Yep, ich bekenne mich der technischen Neuerungen begeisterungsfähig! … die Karte kommt trotzdem mit 😉
*Kleiner Exkurs und eine Empfehlung: als besten, genauesten Reiseführer für den Westen der USA möchte ich jedem, der dort auf Campingplätzen unterwegs ist den Reise Know How ‚USA – Der ganze Westen‘ ans Herz legen. Ich war bereits etliche Male dort unterwegs und konnte mich zu 95% auf die Empfehlungen in dem zugegeben recht umfangreichen Buch verlassen. Und nein, das ist keine gesponserte Werbung, das ist einfach ein Erfahrungstipp.