Die beiden Etappen 9 und 10 auf unserer diesjährigen Weitwanderstrecke, dem Altmühltal Panoramaweg, waren leicht geprägt von …nennen wir es: Flexibilität bei der An- und Abreise. Und habe ich im Titel zwar stehen …von Beilngries nach Riedenburg, so sind wir tatsächlich die Strecke umgekehrt gelaufen, beginnend in Riedenburg.
Und das kam so. Es gibt eine ganz prima Bahn-Busverbindung von Augsburg nach Beilngries am Samstagmorgen, Dauer 2 Stunden, so dass wir gegen halb elf hätten losgehen können. Zeit genug, die ca. 20km lange Strecke bis Meihern, unserem Übernachtungsort, entspannt zu wandern. Nun war am Samstag ein Warnstreik bei der Deutschen Bahn, ein Teilstück unserer Zugverbindung fiel aus. Ich hatte das noch am frühen Samstagmorgen recherchiert, die Bahn hat das netterweise auf ihrer Internetseite sehr zeitnah dokumentiert.
Barbara, in Belangen des öffentlichen Nahverkehrs ziemlich bewandert, kam spontan auf die Idee, unsere Route doch andersherum zu gehen, da wir nach Riedenburg mit zwei privaten Bahnunternehmen und Bus in zwar langen drei Stunden, aber dafür fahrend, ankommen sollten.
Weil wir nun aber erst um 12 Uhr loslaufen konnten, haben wir, uns ein wenig aufmüpfig fühlend ;-), die Strecke um ein paar Kilometer gekürzt, indem wir kurz vor Deising/Meihern eine Abkürzung nahmen.
Irgendwie fanden wir es ziemlich cool, dass wir so flexibel auf diese äußeren Umstände reagiert haben und uns wieder einmal ein wunderbares Wanderwochenende vergönnt war.
Wider der Wettervorhersage konnten wir uns über zwei schöne Altweibersommertage freuen. Neblige Morgenstunden, die ihren ganz besonderen Flair verbreiten, in Wiesentau gewebte Spinnennetze, jedes ein eigenes Kunstwerk, die Sonne, die langsam den Nebel verdrängt und uns mittags die herrlichen Aussichten beleuchtet, Wolkenspiele bei am Nachmittag heraufziehenden Gewittern, die uns aber nie erreichen.
Die Strecke, und da mag ich mich gerne wiederholen, wunderschön. Je zwei Auf- und Abstiege an den beiden Tagen, einsame Pfade auf gedämpftem Waldboden, zwischendrin der Abstieg hinunter zur Altmühl durch den ein oder anderen kleinen Ort und wieder steil hinauf, dem Panorama entgegen.
Der Wald inzwischen duftend nach Pilzen, die in allen erdenklichen Arten aus dem Boden sprießen.
Besser als mit den Worten meiner Bayerisch-Schwäbischen Wanderfreundin Barbara kann ich es auch nicht sagen, die ich irgendwo auf einem besonders schönen Stück Waldweg sagen hörte „so fui schee hier“.
Dass sich der Heimweg noch ein wenig abenteuerlicher gestaltete als die Hinfahrt, war irgendwie auch nicht mehr wichtig. Von Beilngries kommt man an einem Sonntag nachmittag nicht wirklich gut weg, so fuhren wir mit der berühmten Kirche ums Dorf erst nach Neumarkt/Opf, dann Nürnberg und schließlich Augsburg. Wir waren fünf Stunden unterwegs, incl. Bierpause in Nürnberg und technischem Defekt im letzten Zug, was solls, mit Bayernticket hat es letztlich zumindest nicht mehr gekostet 😉
Die Strecke: Riedenburg – Meihern (excl. Abkürzung um ca. 4km) 16km. Sehr netter Gasthof Schmid in Meihern, leckeres Essen auf Terrasse mit Aussicht! Meihern – Beilngries ca. 16km, je vier Stunden reine Gehzeit.