Fußball, Fan-Arbeit und Social Media

Heute geht es mal um eine meiner (sonst eher versteckten) Leidenschaften, den Fußball.

Seit der Bundesliga-Saison 2010/11 bin ich Besitzerin einer Dauerkarte für die Heimspiele des FC Augsburg im 2009 neu eröffneten Stadion, das jetzt – wie alle anderen – Arena heißt.

Ich bin immer wieder beeindruckt davon, dass so viele von uns mit dem Fahrrad zur Arena kommen!
Ich bin immer wieder beeindruckt davon, dass so viele von uns mit dem Fahrrad zur Arena kommen!
Nordkurven-Choreografie
Nordkurven-Choreografie

 

Es mag seltsam anmuten, dass jemand, die sich ebenso für Literatur, Musik, Kunst, Theater, Reisen… begeistern kann, ihre Zeit freiwillig und gerne mit (vermeintlich) grölenden, pöbelnden, dumpfen Fußballfans verbringen will.

Zum einen, um mal mit diesem Vorurteil aufzuräumen, sitzen und stehen da tatsächlich Menschen jeder Coleur zusammen und teilen schlicht und einfach eine Leidenschaft. Zum anderen mag ich die Atmosphäre. Es gefällt mir mitzufiebern, anzufeuern, enttäuscht zu sein, Emotionen rausschreien zu können in der Gemeinschaft von 30.000 anderen. Klar, dass Gewinnen mehr Spaß macht als Verlieren, das kollektive Entladen der Spannung, wenn ein Tor fällt, ein unbeschreibliches Erlebnis ist, genauso wie die Trauer beim Gegentor.

Den erstmaligen Aufstieg des FCA in die 1.Bundesliga 2011 miterleben zu dürfen war ein großes Fest. Durch einen Zufall eine Karte für das letzte Spiel der Saison auswärts im Berliner Olympiastadion ergattert zu haben, ein Highlight der besonderen Art.

Berlin - Olympiastadion. Hertha BSC - FCA, für beide Mannschaften war es der Aufstieg in die 1-Liga
Berlin – Olympiastadion. Hertha BSC – FCA, für beide Mannschaften war es der Aufstieg in die 1.Liga
Aufstiegsfeier am Augsburger Rathausplatz – Mai 2011

Und dieses Jahr, zur neuen Saison 2013/14, sollte alles vorbei sein? Ich kann mir eine erneute Dauerkarte auf den teuren Plätzen leider zur Zeit nicht leisten, da ich nach einem Sabbatical gerade auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung bin.

Ich habe das auch in einem Kommentar zu einem Facebook-Post auf der Fanseite des FC Augsburg zum Ausdruck gebracht…

Ein Kommentar unter vielen (euphorischen) zur Frage "Habt ihr eure Dauerkarten schon verlängert?".
Ein Kommentar unter vielen (euphorischen) zur Frage „Habt ihr eure Dauerkarten schon verlängert?“.

…nicht ahnend, dass das wirklich jemand unter den vielen „klar hab ich“, „hab ich schon längst“ usw. überhaupt zur Kenntnis nimmt, geschweige denn darauf reagiert.

Zwei Tage später fand ich einen Brief der FCA-Geschäftsstelle in meinem Briefkasten, der u.a. Bezug auf meinen Facebook-Kommentar nimmt und folgende Worte enthält:

Toll, oder? Ich bin immer noch ganz beeindruckt. Das nenne ich mal gelungene Fan-Arbeit auf Basis von Social Media.

Man hat es mir sehr kulant tatsächlich ermöglicht wieder regelmäßiger Gast der SQL-Arena zu sein, heute habe ich meine neue Dauerkarte – ein anderer Platz, aber was solls – bestellt und freue mich total darauf, die Jungs wieder live spielen zu sehen, mit dem Fahrrad durch Regen und Schnee zum Stadion zu düsen, weil gefühlte 80% der Spiele im Winter bei eisigen Temperaturen statt finden.

…Schal und anschließendes Aufwärmbad werdens dann schon richten 😉

Lieber FCA, ganz großes Kino!

…und jetzt sind die Jungs dran 😉

stARTcamp Ruhr York Tag 2 oder so…

Ja, wisst ihr doch, es gab noch einen zweiten Tag. Der Plan war, es genau so wie am ersten Tag zu machen und die ganz frischen Eindrücke gleich im Anschluss an das Ende des stARTcamps am Freitag Abend zu verbraten.

Das mit mir und den Plänen – schon öfter erwähnt – klappt nicht immer so, aber wir sind hier ja unter uns und finden das nicht weiter tragisch, oder?

Schließlich ist meine Entschuldigung total nachvollziehbar, verständlich und die logische Konsequenz eines zweitägigen Barcamps mit kreativen, spontanen, netten, interessierten, vielfältigen … ich könnte da noch eine Weile weiter#flauschen… Menschen.

Nach einem gelungenen (mehrtägigen) Event bin ich gegen Ende meistens hin- und hergerissen zwischen Enttäuschung, dass es zu Ende ist, Erleichterung, dass es zu Ende ist, Überdrehtheit, Erschöpfung, dem schönen Gefühl sich mit neuem Schwung dem Alltag zu stellen oder der Begegnung mit der Frage ‚und was kommt jetzt‘? Vergleichbar vielleicht mit dem Lesen eines guten Buches, das uns in den Bann der Geschichte zieht, uns für kurze Zeit in eine Parallelwelt entführt und an seinem Ende wieder ausspuckt.

Man möchte so gerne, dass es noch ein wenig nachglüht (Begriff bei Katrin geklaut)…

Irgendwie hat es sich also ergeben, dass sich ein kleines, aus Hotelübernachtern und Lokalmatadoren zusammengewürfeltes Grüppchen ‚Nachglüher‘, nach gemeinsamem – erneutem – veganen Currywurst-, Gyros-, Burger-Abendessen, auf die Suche nach einer Absacker-Lokalität machte.

So kam nun also kein Tag-2-stARTcamp-#Session#Content#Storytelling-Blogartikel zustande (da müssen nu andere ran  😉 ), dafür aber die schönste Abrundung zweier ausgefüllter Tage, die man sich wünschen kann! Und planen? Planen hätte man das eh nicht können!

Die Begeisterung des Orgateams muss ich einfach unterbringen und teilen!
Die Begeisterung des Orgateams muss ich einfach unterbringen und teilen!
Chapeau!
...vor dem Aufbruch...
…vor dem Aufbruch…
Voll scharf die Truppe!
Voll scharf die Truppe!
Mir wurde versichert, dass Christoph Schlingensief hier Messdiener war! Viel mehr hab ich über Oberhausen allerdings nicht erfahren...
Mir wurde versichert, dass Christoph Schlingensief hier Messdiener war! Viel mehr hab ich über Oberhausen allerdings nicht erfahren…

Ja, das hat mich beeindruckt!
Ja, das hat mich beeindruckt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

stARTcamp Ruhr York 2013 – Tag 1

Eigentlich bin ich ziemlich müde und eigentlich sollte ich das jetzt nicht tun – einen spontanen nächtlichen Blogartikel schreiben, denn es könnte durchaus sein, dass ich das heute frisch Erlernte im nächtlichen Dämmerzustand nicht richtig umsetze (Stichwort: Influencer/Verlinken). Andererseits ist es gerade so schön frisch, euphorisch präsent, das sollte ich nutzen!

Wovon rede ich denn überhaupt?

Ich bin in Oberhausen – da war ich noch nie :-), auf dem stARTcamp Ruhr York.

Nachdem ich dieses Jahr meine ersten Schritte in Twitter gewagt habe und mit dem stARTcamp München mein erstes Barcamp erleben durfte, das einen (sehr positiv!) bleibenden Eindruck hinterlassen hat, war es nahe liegend die Reise in den tiefen Westen nach Oberhausen anzutreten.

Und nach diesem ersten Tag kann ich nur sagen: was für ein Glück!

Marc hatte sich für den ersten Tag ein neues Konzept für die ‚Newbies‘ ausgedacht und mit Unterstützung von vier weiteren ‚Social Media‘-Profis umgesetzt.

Heraus kam ein Bootcamp (nennen wir es mal ‚Trainingslager‘) in einem unglaublich ansprechend umgesetzten Indoorcamping-Ambiente, mit fünf ‚Zelten‘ in denen die fünf Experten zu fünf Social Media-Themen* Rede und Antwort standen.

*1-Blogs (im Fall unserer Gruppe: Christian Henner-Fehr, anschl. Andreas Klisch), 2-Microblogging (Christian Spliess), 3-Facebook (Marc Nikoleit), 4-Media Content Management (Ilias Ntais), 5-Social Web (Frank Tentler).

Geballte, aber gut verständliche, leicht verdauliche, aber hilfreiche Informationen aus der Praxis wurden so in kleiner, lockerer, durchaus unterhaltsamer Runde verteilt.

Abgerundet wurde der Tag durch ein super leckeres Mittagessen, ein kleines feines Abendprogramm mit Musik von Ilias Ntias und einer – wow, Storytelling in Reinform – Lesung von Sam Greb – ein stummer Autor und sein dunkler Zwilling, sowie dem gemütlichen Ausklang mit veganer Currywurst, Döner und Pommes in netter Network-Runde 🙂

Das war schon irgendwie Highlight-Potential, mal sehen wie es morgen nachher weitergeht…

Check in
Check in

 

Ich hab die Farben schön...
Ich hab die Farben schön…
Indoorcamping
Indoorcamping

Mittagessen
Mittagessen
...beim Mittagessen
…Pause

Stimmungsvoll - Ilias Ntais
Stimmungsvoll – Ilias Ntais
Sam Greb und sein 'Vorleser'
Sam Greb und sein ‚Vorleser‘