Seit einiger Zeit gehe ich am Mittwoch hin und wieder in den lokalen Irish Pub O’Sullivans bei mir im Viertel zum Pub Quiz Abend. Oft geht das nicht, weil Mittwoch auch Chorabend ist, aber in den Ferien ist das für mich inzwischen eine feste Institution. Es macht Spaß und die Leute sind klasse.
Diese Woche kam jemand aus unserem Quizgrüppchen (von auswärts angereist!) auf die Idee doch mal gemeinsam einen kleinen Ausflug zur Sternwarte in Diedorf zu machen. Tolle Idee, nicht nur das mit der Sternwarte, die schon lange von mir besucht werden wollte, sondern auch gemeinsam was anderes zu machen als zu quizzen.
Die Sternwarte hat immer am Freitag Abend ab 20 Uhr geöffnet und wird betrieben von der Astronomischen Vereinigung Augsburg e.V., in rein ehrenamtlicher Arbeit. Schaut doch einfach mal auf der Webseite der Sternwarte vorbei, da finden sich u.a. beachtliche Fotos von diversen Himmelsphänomenen, erstellt von Mitgliedern der astronomischen Vereinigung.
Untergebracht ist die Sternwarte auf dem Dach der Pestalozzi-Schule in Diedorf. Um diese Jahreszeit wird es erst gegen neun so dunkel, dass man am Himmel Sterne erkunden kann, weshalb es im netten, etwas altertümlichen Planetarium erstmal eine Einführung zum nördlichen Sternenhimmel gab.
Dann ging es raus zu den Teleskopen, von denen es eine Handvoll in unterschiedlichen Größen gibt. Alle waren zu diesem Zeitpunkt ausgerichtet auf den Jupiter, der schön mit seinen Monden zu erkennen war. Wie sich herausstellte, ist der Frühling nicht die optimale Jahreszeit zum Sterne bzw. Himmelsphänomen beobachten. Zudem stört Richtung Augsburg die Lichtverschmutzung über der Stadt, der Horizont im Westen wird zu spät dunkel, so dass die interessanten Sternbilder schon wieder an selbigem verschwinden und im Norden zogen Wolken auf. Viel Spannendes gab es also nicht zu sehen.
Wobei, so ganz stimmt das natürlich nicht. Denn die Anlage an sich, die zum Teil selbst gebauten Teleskope, die Arbeit des Vereins und die Unterhaltung mit den anwesenden Amateurastronomen, die geduldig und mit Begeisterung Fragen beantworten, all das ist schon einen Besuch wert. Und, da alles ehrenamtlich betrieben wird, sollte in dem ‚Sparbüchsen-Himmelskörper‘ auch eine Spende hinterlassen werden.
Ich mochte das Individuelle, das Persönliche und dass alles nicht so perfekt ist. Wenn im Planetarium mal eines von den ca. 2000 Lämpchen, die den Sternenhimmel abbilden, kaputt ist, dann muss man sich diesen Stern eben vorstellen. Dass das Auswechseln der Dioden nicht so leicht ist, erkennt man an einem Blick ‚hinter die Kulissen‘.
Es gibt kein Tonband, das unpersönlich abläuft, Erklärungen gibt es live, Fragen können direkt gestellt werden.
Mir hat es gefallen, auch wenn ich mir natürlich wieder kaum was merken konnte, was ein guter Grund ist im Spätsommer wiederzukommen, um nach fernen Galaxien zu suchen 🙂
Klar, dass es ein Absacker-Bierchen im Pub gab, gell 😉